o2006 quer

kleinquer 009 kleinquer 002 kleinquer 006
kleinquer 007 kleinquer 008 kleinquer 005

(USA 2006)

The Omen 666

 

Regie: John Moore

Drehbuch: David Seltzer

Darsteller: 

 

Die Wiedergeburt der Wiedergeburt des Teufels

oder

Remakes, die keiner braucht.

omen 2006 003Das Langweilige mal vorab: Der Sohn des Teufels wird dem amerikanischen Botschafter in England untergeschoben und beginnt seinen Aufstieg zur Macht, in dem er alle umbringt, die ihn daran hindern könnten. Am Ende ist der Weg für ihn frei und der kleine, Damien genannte, Teufelsbraten darf nochmal fies in die Kamera grinsen.

Viel mehr an Story hatte auch das Original von 1977 nicht zu bieten und wenn man ganz ehrlich ist, hat der Film seinen Klassikerstatus auch nicht so recht verdient. Sicherlich war er mit Gregory Peck, Lee Remick und David Warner fantastisch besetzt und Richard Donnners straffe Regie sorgte für wohliges Gruseln. Auch die oscarprämierte Musik von Jerry Goldsmith und die Erfindung der „creative death-scene“ hatten einiges damit zu tun, das man sich auch nach mehr als einem Vierteljahrhundert noch an den Film erinnert. Im Gesamten allerdings ist „The Omen“ von eher gediegenem Tempo, optisch eher konventionell und drehbuchmässig taten sich mehr Lücken auf als im Gebiss eines 40-jährigen Durchschnittsamerikaners.

omen 2006 004Doch filmische Schwächen helfen nichts gegen Hollywood. In kurzer Folge wurden noch zwei echte Fortsetzungen und zehn Jahre danach sogar noch eine Art Reboot mit einem weiblichen Kuckuckskind runtergekurbelt. Da nun aber im Jahr 2006 mit dem 6.6.06 ein nahezu teuflisches Datum ins Haus stand und die Produzenten der CentFox (nebenstehend ein Symbolbild) in den Taschen ihrer Kunden noch Restgeld vermutete, beschloss man nochmals einen Versuch zu starten den Teufel in die Welt zu bringen.

So stolpert nun Liev Schreiber als schlechtester Gregory Peck-Imitator aller Zeiten durch den Film und Julia Stiles hält ihr hübsches Nässchen ins Bild und kann dabei nicht verleugnen, das sie noch nicht einmal verdient hätte Lee Remick ein Glas Wasser aufs Set zu bringen. Das Drehbuch – für das man Originalautor David Seltzer nochmals reanimierte – wurde in Details angepasst (so benutzt man jetzt Handys statt Wählscheibentelefonen), enthält aber noch die gleichen logischen Fehler und Schwächen.

omen 2006 006Die Musik ist langweilig und uninspiriert – vom klassischen „Ave Satani“ nicht die Spur und einige Szenen, die man aus dem Original noch gut in Erinnerung hat verlieren durch die Modernisierung doch einiges. So wird zum Beispiel die Fahrt durch den Safaripark, bei dem die Familie von Pavianen angegriffen wird durch einen Besuch im Zoo ersetzt, bei dem die agressiven Primaten hinter kugelsicherem Glas sitzen – solcherlei Kunstgriffe rauben doch einiges an Gruselatmosphäre.

Aber seien wir mal nicht zu negativ eingestellt, es gibt auch positives anzumerken. Der Splatteranteil wurde - ganz der Zeit entsprechend, in der Filme wie Hostel gerade richtig Kohle einfuhren - nochmals erhöht und so darf man jetzt das verbrannte und aufgeplatzte Gesicht des mittels eines Blitzablieters gepfählten Priesters bewundern. Mit der Besetzung von Mia Farrow als Kindermädchen des teuflischen Kindes ist den Produzenten zusätzlich ein ganz besonderer Coup gelungen. omen 2006 008Nicht nur das die Lady in ihren wenigen Auftritten alle anderen sogenannten Schauspieler locker an die Wand spielt, auch der Gedanke, dass sie ja in „Rosemaries Baby“ bereits einmal den Teufel zur Welt gebracht hat erzeugt ein wohliges Grinsen.

Dummerweise aber helfen solch kleine "Verbesserungen" nicht, wenn der Film ansonsten voller Schwächen ist. Neben der, wie bereits erwähnt, uninspirierten Musik ist hier vor allem auffällig, dass sich keine einzige wirklich originelle Idee im Film findet und man dementsprechend von der ersten Minute an merkt, dass man es mit einem reinen "Cashgrab" ohne jegliche künstlerische Intention zu tun hat. In der Beziehung ist sogar Gus van Saints unsägliches Shot-for-shot-remake von Psycho noch erträglicher, da dort zumindest die Grundidee eines "modernisierten" Hitchcock-Films im Hintergrund stand.

omen 2006 001Ein kleines Highlight ist dann allerdings noch die Köpfung des Fotografen, die ja schon im Originalfilm der beste Schockmoment war. In der 2006er-Version findet nun ein Update statt, das schwer an die Final Destination-Serie erinnert und - trotz des offensichtlichen Einsatzes von Kollege Computer - zumindest im Aufbau wirklich höchst beeindruckend ist. Ob man sich deshalb allerdings einen fast zweistündigen Film ansehen muss bleibt jedem selbst überlassen.

Ergo - Besser zwei Stunden in den Biergarten setzen oder sich nur die letzten drei Kapitel ansehen.

ÄRGERLICH!

 

dia

 

Sprössquer  eyespecials 
     ofdb logo      IMDb logo