(USA 2006) The Omen 666
Regie: John Moore Drehbuch: David Seltzer Darsteller: Liev Schreiber, Julia Stiles, Mia Farrow, Seamus Davey-Fitzpatrick
Die Wiedergeburt der Wiedergeburt des Teufels oder Remakes, die keiner braucht.
Viel mehr an Story hatte auch das Original von 1977 nicht zu bieten und wenn man ganz ehrlich ist, hat der Film seinen Klassikerstatus auch nicht so recht verdient. Sicherlich war er mit Gregory Peck, Lee Remick und David Warner fantastisch besetzt und Richard Donnners straffe Regie sorgte für wohliges Gruseln. Auch die oscarprämierte Musik von Jerry Goldsmith und die Erfindung der „creative death-scene“ hatten einiges damit zu tun, das man sich auch nach mehr als einem Vierteljahrhundert noch an den Film erinnert. Im Gesamten allerdings ist „The Omen“ von eher gediegenem Tempo, optisch eher konventionell und drehbuchmässig taten sich mehr Lücken auf als im Gebiss eines 40-jährigen Durchschnittsamerikaners.
So stolpert nun Liev Schreiber als schlechtester Gregory Peck-Imitator aller Zeiten durch den Film und Julia Stiles hält ihr hübsches Nässchen ins Bild und kann dabei nicht verleugnen, das sie noch nicht einmal verdient hätte Lee Remick ein Glas Wasser aufs Set zu bringen. Das Drehbuch – für das man Originalautor David Seltzer nochmals reanimierte – wurde in Details angepasst (so benutzt man jetzt Handys statt Wählscheibentelefonen), enthält aber noch die gleichen logischen Fehler und Schwächen.
Aber seien wir mal nicht zu negativ eingestellt, es gibt auch positives anzumerken. Der Splatteranteil wurde - ganz der Zeit entsprechend, in der Filme wie Hostel gerade richtig Kohle einfuhren - nochmals erhöht und so darf man jetzt das verbrannte und aufgeplatzte Gesicht des mittels eines Blitzablieters gepfählten Priesters bewundern. Mit der Besetzung von Mia Farrow als Kindermädchen des teuflischen Kindes ist den Produzenten zusätzlich ein ganz besonderer Coup gelungen. Dummerweise aber helfen solch kleine "Verbesserungen" nicht, wenn der Film ansonsten voller Schwächen ist. Neben der, wie bereits erwähnt, uninspirierten Musik ist hier vor allem auffällig, dass sich keine einzige wirklich originelle Idee im Film findet und man dementsprechend von der ersten Minute an merkt, dass man es mit einem reinen "Cashgrab" ohne jegliche künstlerische Intention zu tun hat. In der Beziehung ist sogar Gus van Saints unsägliches Shot-for-shot-remake von Psycho noch erträglicher, da dort zumindest die Grundidee eines "modernisierten" Hitchcock-Films im Hintergrund stand.
Ergo - Besser zwei Stunden in den Biergarten setzen oder sich nur die letzten drei Kapitel ansehen. ÄRGERLICH!
dia
|
- Hauptkategorie: Film