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(USA 2017) Regie/Drehbuch: Eli Craig Darsteller: Evangeline Lilly, Owen Atlas, Adam Scott, Bridget Everett, Clancy Brown, Tyler Labine, Sally Field
In Kürze geht es um einen kleinen Jungen namens Lucas (Owen Atlas), der am 6.6. geboren wurde und dessen 6. Geburtstag kurz bevorsteht. Erzählt wird das Ganze aus der Sicht seines „brandneuen“ Stiefvaters Gary (Adam Scott), dessen kürzliche Hochzeit mit Lucas Mutter (Evangeline Lilly) - sagen wir mal – ein wenig aus dem Ruder gelaufen ist. Seine Versuche ein gutes Verhältnis zu dem störrischen – und meist mit einer Art Baskenmütze bekleideten – Jungen aufzubauen scheitern schon daran, dass dieser seltenst und wenn dann nur durch seine Ziegenbock-Handpuppe Reeroy mit ihm redet. Außerdem hat Sohnemann die Eigenschaft Leute in die Hölle zu wünschen, was dazu führt, dass diese schröckliche Tode erleiden.
Da gibt es zum Beispiel einen seltsamen Priester (Clancy Brown), der die Apokalypse am 6. Juni erwartet und einen Videografen (Tyler Labine, dessen Bart langsam ergraut), der auf den Hochzeitvideos der seltsamen Festivität unheimliche Dinge entdeckt hat. Recht schnell stellt sich heraus (ACHTUNG MEGA-SPOILER), dass es sich bei Lucas um den Antichristen handelt und sich das Problem nur auf die genreübliche Weise erledigen lässt. Wir haben es hier also offensichtlich mit einer „The Omen“-Parodie zu tun. Nicht ganz ZAZ-mässig, aber durchgehend mit einem offensichtlichen Augenzwinkern in Richtung seiner Vorlage – und einigen anderen Filmen aus den 80ern wie Poltergeist – inszeniert. Genau also das, was „Tucker & Dale vs. Evil“ mit dem Backwoods Untergenre gemacht hat und von der Art des Humors auch genau so stark. Allerdings verzichtet Craig diesmal auf die absurden Splattereinlagen (und nackte Brüste), was nicht jedem Fan seines Erstlings gefallen dürfte.
Zusätzlich sieht der kleine Owen Atlas seinem Vorbild aus Richard Donners Klassiker recht ähnlich und bringt die schönsten Damien Blicke seit....naja, tatsächlich seit 1976. Ab dem zweiten Akt verlässt der Film dann die Nähe zum Vorbild glücklicherweise und entwickelt einige eigene storymässige Kniffe, die den Zuschauer bei Laune halten. Und schließlich, in der letzten halben Stunde, landen wir auch noch in einem Genre, dass man so nicht erwartet hätte.
Das hat nun nichts mit Anbiederung an ein größeres Publikum zu tun, die Zielgruppe für eine Parodie eines 40 Jahre alten Horrorfilmes dürfte doch eher klein sein, sondern ist eine klare künstlerische Entscheidung und in dieser Form ein weiterer vesteckter Gag. Denn ebenso wie „Tucker & Dale...“ den Splatterfaktor seiner hauptsächlichen Inspiration „Texas Chainsaw Massacre“ hochschraubte, so dreht „Little Evil“ den Bluthahn im Gegensatz zu seiner Vorlage, die ja, nicht ganz weit hergeholt, immer noch als Nummernrevue kritisiert wird, ein wenig zu.
Für „Litte Evil“ gibt es von mir zwei dicke fette Daumen nach oben und einen dritten dazu, weil der Film es schafft, die Rolle eines Kleinwüchsigen mal NICHT mit Peter Dinklage zu besetzen. dia [1] Dieses Satzende und das zuvor erfolgte „schröcklich“ sollten nur ein Hinweis darauf sein, dass wir lange keine Werbung mehr für unsere Schwestersite „DOC EVIL“ gemacht haben
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- Hauptkategorie: Film