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Creepozoids - Angriff der Mutanten / Creepzone
(USA 1987 )

Regie: David DeCoteau

Drehbuch: Dave Eisenstark, David DeCoteau

Kamera: Thomas L. Callaway

Musik: Guy Moon

Mit: Linnea Quigley, Ken Abraham, Michael Aranda,
Richard L. Hawkins, Ashlyn Gere

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"Easy now. It can't hurt you!"


Was soll man von einem Film erwarten, bei dem Scream Queen Linnea Quigley den ersten Credit im Vorspann bekommen hat? Und was soll man erwarten, wenn dieser Film auch noch über Charles Bands Full Moon produziert wurde? Lieber nicht zu viel.

creepozoids 003Creepozoids ist ein im Jahre 1998 spielender Endzeitfilm. Die Welt ist durch einen Weltkrieg schwer verwüstet und säurehaltiger Regen macht den Aufenthalt im Freien zu einem ständigen Risiko. Eine Truppe von fünf Deserteuren sucht Schutz in einer verlassenen Forschungsstation. So ganz verlassen ist diese aber natürlich nicht und so beginnt nach kurzer Zeit der Kampf gegen die zurückgelassenen Forschungsergebnisse.

Dramaturgisch macht der Film so alles falsch was man nur falsch machen kann. Eine Story ist so gut wie nicht vorhanden, die Handlung quält sich stattdessen sich von Szene zu Szene und die Dialoge sind unglaublich nichtssagend. Die wenigen guten Ansätze werden geradezu fahrlässig verbraten. So wird zum Beispiel das Monster bereits in der Anfangssequenz enthüllt und so der erste Spannungsbogen gleich zerstört. Die Figuren entwickeln sich in keinster Weise weiter und geraten dementsprechend von einem Schlamassel in den nächsten.

creepozoids 006Auch die Special Effects können sich dank ihres Niveaus zwischen "mäßig" und "spottet jeder Beschreibung" nicht wirklich positiv einbringen. Letztendlich fügt sich auch die Musik von Guy Moon nahtlos in diesen Kanon hinein. Dieser hatte wahrscheinlich vorher Delta Force gesehen und versucht auf den Spuren von Alan Silvestri zu komponieren. Wohlgemerkt nur versucht.

Die Ursachen für dieses Drama lassen sich leicht durch einen Blick auf die Produktionsbedingungen finden. Natürlich waren die finanziellen Mittel für so eine, ja letztendlich doch professionelle (jeder hat schließlich Geld bekommen), Produktion überaus knapp. Die Angaben für das Budget schwanken zwischen 60 Tausend und 150 Tausend Dollar. Zwölf Drehtage waren angesetzt, am Ende waren es anscheinend 15 gewesen. Als Drehort diente ein Lagerhaus wobei fast der gesamte Film in einem einzigen immer wieder umdekorierten Raum gedreht wurde. Als Folge sieht man fast keine Gegenschnitte und das optische Erscheinungsbild ähnelt einer Sitcom. Ferner krabbeln die Akteure auch immer wieder durch einen "Schacht" der – klar ersichtlich – als solcher gar nicht vorhanden ist.

creepozoids 1004Eigentlich kennt man derartige hemdsärmelige Herangehensweise nur aus einem ganz anderen Genre, dem Porno. Und siehe da, Regisseur David DeCoteau hat sein Handwerk genau in diesem Filmbereich erlernt und ist neben seinen Spielfilmproduktionen immer noch in diesem Metier unterwegs.

Ist Creepozoids aber nun ein klassischer Baddie? Keineswegs! Er hat einfach keinen Charme und man mag ihn irgendwie einfach so gar nicht lieb haben. Viel zu steril erweckt er so gut wie nie die unfreiwillige Komik eines echten Baddies. Es ist stattdessen reines Mitleid, was den Zuschauer irgendwann packt. Mitleid mit den Schauspielern, die diese Dialoge sprechen mussten, Mitleid mit dem Kameramann, der nur schlechte Bilder produzieren konnte. Mitleid mit den Setdesignern, welche die ganzen Requisiten hin und her schleppen mussten und letztendlich auch Mitleid mit sich selbst, der sich das gerade anschauen muss. Da helfen auch die allerorts unmotiviert auftauchende Rauchschwaden nichts. Vielleicht helfen ein paar Kaltgetränke, das habe ich nicht ausprobiert.

Zum Release von Wicked-Media
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„Creepzoids“ erschien als Teil 4 von Wickeds "Full Moon-Collection". Als Bonus gibt es unter anderem eine Audiospur mit Kommentaren von Regisseur David DeCoteau, die tatsächlich einen höheren Unterhaltungswert aufweist als der Film selbst. So erfährt man zum Beispiel, dass Joi Wilson nur deswegen mitspielt, weil DeCoteau in ihrem Haus mal einen Film drehen wollte (was wohl für einen?). Oder dass Linnea Quigley und Ashlyn Gere ihre Rollen tauschten, weil Gere die Nacktszenen nicht machen wollte. Dieser Umstand hielt sie später aber nicht davon ab, zwischenzeitlich ins Hardcore Business zu wechseln.

creepozoids 007Ein weiteres sehr unterhaltsames Extra ist das Booklet mit einem Kommentar von Michael Humbert. Sehr fundiert geschrieben, aber auch mit einem großartigen Euphemismus setzt er Creepzoids sehr eloquent in einen Zusammenhang mit echten Klassikern der Filmgeschichte. Ein großer Spaß zu lesen!

Darüber hinaus enthält die Edition noch als weiteren Bonus Shadowzone von J. S. Cardone. In akuter Ermangelung eines BluRay Players kann ich hierzu aber nur wenig sagen, außer dass ich die Anschaffung nach meiner Creepzoids-Erfahrung erst einmal verschoben habe.

Sören

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