(USA 2004) Dämonische Spiele / Demonic Toys 3 / Puppet Master 9 / El juguetero del diablo vs. juguetes demoníacos
Regie: Ted Nicolaou Drehbuch: C. Courtney Joyner Mit: Corey Feldman, Vanessa Angel, Danielle Keaton, Silvia Suvadová, Nikolai Sotirov "Dad, are we weird?" - "We're not weird, honey. Everybody else is" Nachdem Freddy gegen Jason gekämpft hatte und der Predator sich anschickte auch mal mit Aliens zu balgen, war es eigentlich nur logisch so ein Crossover auch im Charles Band Universum zu versuchen. Die Puppetmaster Reihe und die Demonic Toys boten sich ja auch geradezu an. Der Film wurde allerdings nicht von Full Moon realisiert, sondern Band trat aus Geldmangel die Rechte für eine TV-Produktion an den NBC Universal SyFy Channel ab. Ansonsten bestreitet er, trotz gegenteiliger IMDb Einträge, jede weitere Verbindung. Mit Ted Nicolaou als Regisseur und C. Courtney Joyner als Drehbuch Autor waren trotz alledem zwei nachhaltige Vertreter von New Moon im Boot. Puppet Master vs. Demonic Toys ist also kein offizieller Vertreter im Puppetmaster Kanon, setzt aber nichtsdestotrotz nach dem zweiten Teil ein, weshalb er auch der einzige Vertreter ohne den am Ende von Puppetmaster II zerstörten "Tunneler" ist. Aber genug recherchiert. Robert Toulon, der Urgroßneffe des legendären André Toulon, arbeitet mit seine Tochter Alexandra im Labor seines romantischen Spielzeugladens an der Entschlüsselung des von ihm geerbten Geheimnis der Puppenreanimation. Wichtigste Zutat ist dabei ihr eigenes "heiliges" Blut, welches sie als direkte Nachfahren vom großen Puppetmaster geerbt haben. Die erfolgreichen Versuche werden aber heimlich per Kamera durch die kapitalistische Gegenspielerin Erica Sharpe beobachtet, die das Spielzeugimperium ihres Vaters erbte, und bescheiden wie sie nun einmal ist, die Weltherrschaft anstrebt. Hierzu hat sie sie sich auf einen Pakt mit Bael eingelassen, dem Dämon für Reichtum und Profit. Sie benötigt aber als Tribut das heilige Blut der Toulons, um zu Weihnachten eine Armee von Spielzeugpuppen auf die Menschheit loszulassen. Außerdem ist sie neidisch auf die Toulons Puppen, da sie von Bael nur die aus den hintersten Ecken der Hölle stammenden Demonic Toys bekommen hat. Robert und Alexandra wissen sich aber mit Hilfe ihrer Spielzeug Leibwächter durchaus zu wehren und bekommen dabei noch Unterstützung von Polizistin Jessica, die bezüglich Robert mehr als nur berufliches berufliches Interesse empfindet. Inszeniert ist das alles als klassische Weihnachtsgeschichte wie man sie aus dem weihnachtlichen Fernsehprogramm gewohnt ist. Die eindimensionalen Figuren sind comicartig überzeichnet und die Story entwickelt sich zutiefst einfach, ohne größere Überraschungen. Das klingt vielleicht nicht schön, ist es aber doch. Der Film lässt sich wirklich unterhaltsam schauen, was natürlich bei reinen Horror-Puristen für Irritation und Abstoßung sorgt. Aber es gibt da noch eine schöne Besonderheit, denn es ist natürlich gar kein unschuldiger Weihnachtsfilm, sondern das Drehbuch enthält noch so einige Zutaten, die dann wiederum die Fans der unschuldigen Unterhaltung vor den Kopf stoßen. So werden zum Beispiel Jungfrauen geopfert und Augen platzen. Auch der zotige Humor der Demonic Toys ist alles andere als weihnachtlich. Robert Toulon wird von Corey Feldman gespielt, den die meisten wohl vor allem als Kinderstar aus Gremlins, The Goonies und Stand by Me kennen, dem aber eine größere Karriere aufgrund von sexuellem Missbrauch und daraus folgender Drogenabhängigkeit verwehrt geblieben ist. Trotzdem ist er ohne Zweifel der Star des Films. Aus der Figur macht er eine herrliche Kombination aus tüffeligen Tüftler und unbeugsamen Idealisten, was wirklich nett anzuschauen ist. Auch bei den anderen Darstellern lässt sich die Freunde am Overacting deutlich erkennen und so entsteht auch ein schöner ironischer Unterton. Meine bedingungslose Sympathie gilt natürlich auch für die Sets und insbesondere auch für die Puppen. Ja, das ist ist alles ganz ganz billig mit ganz wenig Geld produziert, aber es hat einfach Charme! Die große Stärke von Puppet Master vs Demonic Toys ist es nicht nur ein Figuren-Crossover zu sein, sondern dass es auch als Genre-Crossover funktioniert. Der Blut- und Ekelgehalt könnte vielleicht noch eine Spur höher sein können, aber das ist wohl dem TV-Format geschuldet. Die bescheidenen Mittel werden aber derart gut eingesetzt, dass es wirklich Spaß macht den Film zu gucken. Zumindest bis zum Showdown. Dieser kann im Gegensatz zum Rest des Films wirklich nur als armselig und misslungen bezeichnet werden. Inhaltlich durchaus noch ok, da war ja schon die ganze Zeit vorher nicht viel, aber allein schon vom Timing ist es eine einzige Katastrophe. Die ganze Geschichte läuft auf diesen Höhepunkt zu und man freut sich auf die sich abzeichnende Auflösung und dann geschehen nur noch Dinge die allesamt nicht mehr zusammenpassen. Die Effekte werden auf einmal nicht mehr da eingesetzt wo die Geschichte sie braucht, sondern dort wo man sie wahrscheinlich hinbekommen hat. Die Action ist derart hanebüchen, dass man sich beim Gucken fast schon schämt und die Auflösung wird ohne Not übers Knie gebrochen. Peng alles ist wieder gut. Nein, gar nichts ist gut! Ich denke mit einem Tick mehr Aufwand hätten man die letzten Höhe- und Wendepunkte anstandslos hinbekommen. War etwa kein Geld mehr da? Hatte niemand die Zeit gehabt das Ende ordentlich zu inszenieren? Oder war das Talent dann doch irgendwann aufgebraucht? Aber eigentlich will man das dann doch lieber gar nicht wissen. So ist Puppet Master vs Demonic Toys am Ende des Tages Filmes doch nur ein sprichwörtlicher Rohrkrepierer. Ich war vom Schluss wirklich maßlos enttäuscht und fühlte mich betrogen. Aber den Spaß davor kann mir trotzdem keiner mehr nehmen! Sören
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- Hauptkategorie: Film