Bekannter Weise eröffnet der Film mit einer 20-minütigen Sequenz, in der die Besatzungsmitglieder der Enterprise, die nach fast 30 Jahren immer noch Lust auf nen schnellen Scheck hatten - und Bill Shatner - am ersten Rundflug der neuen „Enterprise“ teilnehmen, ein verdächtiges und gefährliches außergewöhnliches Phänomen im Weltall untersuchen und nur dadurch der Vernichtung entkommen, dass Kirk sich mehr oder weniger opfert. Natürlich rettet sein Tod eine ganze Menge Menschenleben unter anderem die von Guinan (Whoopi Goldberg) und Soran (Malcolm McDowell), der dann später auch für seinen zweiten Tod verantwortlich ist. Ähnlich ironisch ist auch der „Next Generation“-Teil des Filmes gestrickt, der mit einer Holodeck-Sequenz beginnt, die auf einem Piratenschiff spielt. Hier wird dann auch keine Möglichkeit ausgelassen um Easter-Eggs und Storylines aus der Serie einzufügen, was mir damals zumindest sehr gut gefallen hat, mit einem gewissen Abstand zur Serie (sicherlich guckt man ab und an nochmal eine Lieblingsepisode oder so, aber das ist schon alles weit weg) allerdings sehr seltsam wirkt. Zumindest lässt sich Data endlich mal den Emotionschip einsetzen und dessen Fehlfunktionen erlauben Brent Spiner dann ein wenig mehr Schauspielkunst zu zeigen - so fern es das klebrig wirkende gelbe Make-Up zulässt. Die Grundgeschichte um Soran und seine Idee in das Nexus genannte Weltraumphänomen enzudringen um so seine Familie wiederzusehen, die bei Kirks erster Rettungsaktion leider das Zeitliche gesegnet hatte, ist zwar grundsätzlich gut gemeint, leidet aber an der etwas fragwürdigen Logik. Ich hab ja nichts gegen Zeitreisen und Zeitschleifen und ähnliches, aber zum Beispiel in der klassischen Star Trek-Episode „City on the edge of forever“ wusste ich, wenn unsere Helden durch den Bogen schreiten kommen sie in einer anderen Zeit heraus (und können Joan Collins doch nicht retten), bei Generations habe ich nicht verstanden, warum Soran ein ganzes Planetensystem zerstören musste, um in den Nexus einzudringen. Auf alle Fälle macht er das natürlich und so darf Riker dann, nachdem er schon einen klingonischen „Bird of Prey“ ohne Rücksicht auf seine Besatzung in den Orkus geblasen hat, auch noch die (im Kinofilm zu erwartende) Trennung der Untertassensektion veranlassen und diese Scheibe dann auch noch bruchlanden. Nützt aber alles nichts, der Strahl aus Malcolms „Red Hering“-Kanone trifft die Sonne und alles geht putt – Sonne, Planeten, Enterprise und natürlich auch Picard, der allerdings im Nexus aufwacht. So kommt es dann nach 1 ½ Stunden Filmzeit endlich zu dem, im deutschen Titel versprochenen, Treffen der Generationen und das ist...naja...ist halt ok. Picard picarded und Kirk shatnert, beide zusammen besiegen dann – Picard mit Köpfchen, Kirk mit Fäusten – Alex, wobei Kirk sich abermals opfert. Die Frage, die man sich damals stellte war „Braucht die STTNG-Crew überhaupt Schützenhilfe von Kirk und Co.?“, die Antwort, die ich heute leider geben muss ist „JEIN“. Wie schon erwähnt, so wirklich viel Interessantes und Neues gab es damals nicht mehr über die Crew zu erzählen, die ja mehr als doppelt so lang wie die alte die Bildschirme beherrscht hatten. So versuchte man also den Mittelteil ein wenig mit an die Serie angelehnten Sub-plots zu füllen, die nur ganz rudimentär mit der Hauptstory verknüpft waren. Für die Action gab es ein paar böse Klingonen, für die Lacher halt Data und die emotionale Seite wurde mit einem Todesfall in Picards Famile abgedeckt. Leider wartet man als Zuschauer aber währenddessen darauf, dass die Zusammenführung von Picard und Kirk, das Schauspielduell zwischen Patrick Stewart und Wil-liam — Shat-ner endlich beginnt. In dieser Beziehung könnte man sogar sagen, dass die Staffelübergabe der STTNG-Crew schadet. Hätte man also Kirk einfach rauslassen können? Rein von der Geschichte her wäre das leicht möglich gewesen, denn im Endeffekt gibt es keinen Grund dafür warum nicht Picard alleine im Nexus stranden und von dort mit der Hilfe von Whoopi Goldberg wieder entkommen könnte. Aber dann wären die Schwächen des Plots noch mehr aufgefallen, wäre die ohnehin schwache Spannungskurve noch mehr abgerutscht. Alles in allem war ich enttäuschter als erwartet, als ich den Film nun nach ungefähr 20 Jahren nochmals gesehen habe. Er ist tatsächlich – im Gegensatz zu den Filmen mit der alten Crew – tatsächlich erheblich schlechter gealtert. Aber ich weiss ja, dass man beim nächsten Auftritt der Crew um Picard eigentlich alles besser gemacht hat. Dia
Alle bisherigen Artikel unserer Serie sind unten in der Tabelle verlinkt
|