Wie aus den vorherigen Artikeln dieser Serie, die man tunlichst in der richtigen Reihenfolge lesen sollte, bekannt, entsprach meine Meinung zu den beiden ersten Trek-Filmen ja nun nicht unbedingt der der Hardcore-Trekkies (oder Trekker, oder wie man das heute so nennt). Den ersten mochte ich als ernsthaften Science Fiction Film, meisterhaft von Altmeister Robert Wise inszeniert und beim zweiten konnte ich eigentlich nur noch den Kopf schütteln, dass aus Gründen des Fan-Service sämtlichen philosophischen und pazifistischen Ansätze von „The motion Picture“ vergessen wurden. Bernd, als Science Fiction Leser eher dem intelligenten Storytelling zugeneigt, ging es natürlich ähnlich und so stellten wir uns auch schon auf eine Qual ein. Nun könnte der Film es sich ja einfach machen:
Aber nein, das Drehbuch von Harve Bennett versucht aus etwas, was eigentlich nur die Einleitung zu einem Film ist, etwas ganz besonders episches zu machen. Eine böse Klingonengang unter der Leitung von Christopher Lloyd, der hier schon fast zu ironisch spielt, also das genaue Gegenteil des letzten Bösewichtes darstellt, ist auf der Jagd nach dem Genesis-Project. Dementsprechend sind sie auch, in ihrem mit einer Tarnvorrichtung versehenen Bird of Prey, auf dem Weg zum gleichnamigen Planeten.
Währenddessen tauchen die Klingonen im Orbit auf und machen erst mal das schöne Raumschiff und damit den Rückweg für unsere Kleinfamilie kaputt. Kirk und Co. haben wir zwischenzeitlich schon als Arbeitslose kennengelernt, da die schwer beschädigte Enterprise zur Verschrottung und Kirk zum Admiral befördert werden sollen. Hier taucht dann auch Spocks Vater auf und stellt bei einem Mindmeld fest, dass Spocks Geist in McCoy gefangen ist. Als die Crew davon hört, dass kein Kontakt mehr zu Genesis besteht, stehlen sie zu FÜNFT die Enterprise und fliehen aus dem Trockendock.
Ich konnte damals kaum etwas Gutes an dem Film finden. Die Geschichte war zu jedem Zeitpunkt vorhersehbar, es kam in keiner einzigen Szene Spannung auf, die Logiklöcher (5 Leute für ein riesen Raumschiff, das sonst 430 Mann Besatzung hatte?) waren unübersehbar und strunzdumme schießwütige Klingonen sind auch nicht so meins. Von diesem Zeitpunkt an war „Aber ist es so schlecht wie Search for Spock?“ eine häufige Frage in Konversationen und in den nächsten Trek mussten wir Rossi fast reinprügeln. Ich habe dem Film somit seit 33 Jahren keine Chance mehr gegeben, also denn...
88 mph und ab ins Jahr 2017
Denn auch wenn der erwachsene Spock nur am Ende für wenige Minuten zu sehen ist, ist der Film doch voller Spock Momente. Da sind zuerst einmal zumindest drei der jungen Spock-Darsteller die einige wenige seiner Characterzüge und mimischen Feinheiten darstellen müssen und dann... DeForest Kelley muss dieses Mal nämlich beide Charaktere spielen und zwar teilweise gleichzeitig. Sicherlich rutscht er dabei ein ums andere Mal ins Overacting ab (die Kneipenszene), aber speziell in den Momenten, in denen er nur durch seine Mimik fast zu Spock wird, sind wirklich grandios und helfen über einige Schwachpunkte des Filmes hinweg. Die Spezialeffekte, diesmal komplett bei ILM entstanden, sind über jeden Zweifel erhaben. Das ist die Perfektion, die man bei Modellshots der nach-„Return of the Jedi“-Aera erwarten konnte. In Gedächtnis bleibt die Flucht aus dem Trockendock, bei der die Größe der Enterprise mal wieder deutlich wird und natürlich die Vernichtung des Schiffes, das uns so lange Zeit begleitet hat.
Überraschend wenig hat mich gestört, dass die Vulkanierin Saavik diesmal von Robin Curtis gespielt wird. Ihre Vorgängerin Kirstie Alley glaubte ein weiterer Trek-Film würde ihrer Karriere schaden. Nun ja, irren ist menschlich. Curtis zumindest macht ihre Sache recht gut und durfte daher auch noch im nächsten Teil der Serie und somit sozusagen im Abschluß der Trilogie mitspielen. Ebenso positiv fällt auf, dass nun endlich auch restlichen Stamm-Crewmitglieder mal etwas zu tun bekommen. Sicherlich sind die Rollen von Nichelle Nichols und George Takei immer noch recht klein, aber sie sind in die Handlung integriert und nicht mehr nur Verzierungen der diversen Schaltkonsolen.
Ich bin jetzt mal sehr gespannt, wie mir die Star Trek Komödie gefällt, die ja den Abschluss dieser Trilogie bietet. Dia
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