Teil 9 Episode halb Drei
Vorbemerkung:
Oh mein Gott – es hat mich erwischt. Seit drei Tagen denke, rede, fühle und lebe ich Star Wars. Selbst Schlafen ist kaum noch drin. Noch genau 12 Stunden, dann ist es vorbei. 27 Jahre, 3 Monate und 10 Tage ist es dann her, das ich „Krieg der Sterne“ erstmals im Kino sah und heute endlich schliesst sich der Kreis. Irgendwie bin ich froh, wenn es vorbei ist, denn die letzten Tage waren die Hölle. Selbst wenn man wollte, könnte man dem Fieber als Fan nicht entkommen. Von jeder zweiten Litfasssäule grinst einem ein schlecht gezeichneter Darth Vader entgegen, die Fernsehwerbung findet ausschließlich in einer Galaxis weit weit entfernt statt und selbst auf den Titelseiten der Tageszeitungen Yoda zu sehen ist. Bis zum Sonntag habe ich das alles noch ganz gut und mit Abstand betrachten können. Sicherlich war das Bewusstsein da, das dort ein besonderer Tag auf mich zukommt, aber das war ja alles noch in der nächsten Woche. Irgendwann aber am Montag morgen schlugen die Midichlorians richtig zu. Ich spürte eine tiefe Erschütterung der Macht, als würden Millionen von Seelen einem bestimmten Termin entgegenfiebern. Fortan war es mir nicht mehr möglich eine Unterhaltung zu führen ohne zumindest ein Zitat aus der heiligen Trilogie fallen zu lassen, konnte ich nicht mehr eine halbe Stunde leben ohne zumindest einige Takte Musik aus John Williams genialem Soundtrack zu hören. Am Abend war der Zwang so stark, das ich mir „Episode I – The Phantom Menace“ nochmals ansehen musste. Okay, bei einigen Szenen habe ich vorgespult, aber alles in allem hat der Film mir sogar irgendwie gefallen. Gestern dann mit meinem Sohn bei BurgerKing „nur mal gucken wie das Merchandise aussieht“ und direkt zwei Hologrammbecher gekauft. Da wurde mir dann auch erst einmal richtig bewusst, dass der Junge jetzt ziemlich genau in dem Alter ist, in dem ich damals war, als ich "Krieg der Sterne" zum ersten Mal sah. Das Bewusstsein, dass die Saga mittlerweile für viele Menschen ein generationsübergreifendes Phänomen ist, macht das Warten nicht gerade einfacher. Abends dann suchte ich die Ablenkung – ein Spieleabend bei einem Freund, der zwar heute abend auch mit ins Kino geht, aber in Sachen Star Wars genügend Abstand hat um als Antivirus wirken zu können. Typischer Falls von denkste. Spielen war nicht – scheinbar strahlen meine Viren zu stark aus; der Abend wurde zur einzigen Diskussion über Puzzlestückchen, die sich heute abend in die Story einpassen müssen und hoffentlich werden. Und nachdem ich dann – eigentlich schon viel zu spät – nach Hause kam wurde mein Körper wieder von der Macht gefangen genommen und zwang mich zum DVD-Regal – „Episode II – Angrief der Klonkrieger“ (Rechtschreibung laut Rücken der DVD-Erstauflage) war angesagt. Wieder nichts mit vor der Arbeit schlafen und jetzt, wo mein Nachtdienst beendet ist, geh ich auch nicht ins Bett, sondern muss diesen Artikel tippen. PREQUELITIS ist furchtbar – wie erwähnt, irgendwie bin ich froh, wenn es vorbei ist. Dia NACHTRAG FÜR ECHTE FANS: Ist Euch eigentlich bewusst, daß ab morgen Obi Wans Line in Episode IV: "This is Chewbacca, he´s co-pilot of a ship wich can bring us to alderaan" eine tiefere Bedeutung bekommt. Endlich ist das nicht mehr so creepy anzunehmen, das so ein netter Opa so einen wuscheligen Wookie kennt. :)
|
- Dia