(Canada 1991) Regie: Christian Duguay Buch: B.J. Nelson based on Characters by: David Cronenberg Darsteller: David Hewlett, Deborah Raffin, Yvan Ponton
Allerdings erweist sich „Scanners II: The new flesh“ als eine – zumindest in Teilen – recht gelungene Weiterschreibung der Scanners-Geshcichte, auch wenn die Verbindungen zum Original doch sehr „gescriptet“ wirken. David Hewlett spielt einen von seinen Fähigkeiten gequälten jungen Scanner namens David (!), der von dem selbstgefälligen und karrieregeilen Polizisten namens John Forrester (!!) angeheuert wird, um fortan in dessen privater Scannertruppe böse Wichte zu überführen. Natürlich ist das nur ein Vorwand, denn Forrester hat größere Pläne – und natürlich auch einen bösen Scanner auf seiner Seite. Zusätzlich versucht der Film auch noch nahezu sklavisch alle Punkte seines bekannteren Vorgängers abzuhandeln, scheitert dabei aber schon alleine daran, dass Christian Duguay, dessen Karriere doch eher von Fernsehen geprägt ist, eben doch kein David Cronenberg ist. So wirkt der Film, trotz doppelter Kopfplatzerzahl (beide übrigens recht originell, wenn auch weit davon entfernt überraschend zu sein) eine aufgepropft wirkenden Famileingeschichte (diesmal mit einer verlorenen Schwester) und gleich einer ganzen Gruppe von Scannern, die nun mittels Geisteskraft Leute durch die Gegend schleudern eher langatmig und zerstückelt.
Nichts in dem Film wird logisch erklärt, wo Cronenberg damals aktuelle Themen wie Drogenmissbrauch und Computer (heutzutage wirkt der Scan des Computersystems durch den Hauptdarsteller herrlich naiv) nahtlos in seine Story einband und damit dafür sorgte, dass der Film auch heute noch ansehnlich ist, ist „Scanners II: The new order“ ein typisch blasser 90er Jahre Horrorfilm, der eine Nummernrevue abspult und keinerlei Tiefe hat. Es wird halt mehr Wert auf – zugegeben recht gut getrickste – Effekte, als auf eine sinnvolle oder gar kritische Geschichte gelegt.
Ich habe mehr als ein Vierteljahrhundert gut darauf verzichten können und hätte ich den Film (und seine Fortsetzung, der ich mich im Laufe der Woche widmen werde) nicht unglaublich günstig in der unten verlinkten Blechbüchse ersteigert, hätte mich kaum etwas dazu getrieben, ihm meine Zeit zu widmen. Dia
[1] Unter der Aufsicht von Make-Up-Legende Dick Smith entstanden und wahrscheinlich das bekannteste animierte Gif in den sozialen (Horror-)Netzwerken. [2] Mitarbeiter hierbei waren unter anderem Rick Baker und Rob Bottin. [3] Und natürlich „The fury“
|
- Hauptkategorie: Film