(Kanada/USA 1983)
Regie/Drehbuch: David Cronenberg FX: Rick Baker Musik: Howard Shore Kamera: Mark Irwin Darsteller: James Woods, Sonja Smits, Debbie Harry, Peter Dvorsky, Jack Creley
Qualitätsmässig hat man die deutsche DVD nur der Vollständigkeit. Die hat Pixel satt. Umgehen wir die schweineteure Fassung aus Österreich, dann ist Bild- und Informationsmässig die US–„Criterion Collection“ angesagt, zwar sind keine Untertitel vorhanden, aber das Bild ist 1A, die Fassung mit „rund“ 30 Sekunden mehr ist die vom Regisseur gewünschte, es ist genug Bonusmaterial da und vor allem die 2 Audiokommentare, unter anderem mit dem Regisseur und Deborah Harry, dürften Fans interessieren.
Natürlich sind mir die musikalischen Werke von Deborah Harry aka „Blondie“ wohl bekannt, allerdings kann ich damit wenig anfangen. Ich mag/liebe „Heart of Glass“ und das ist es dann auch schon. Filmmässig hat der Flop von „Videodrome“ Deborah Harrys Ausflug in die Schauspielerei dann schon beendet, den nächsten Film mit ihr habe ich wegen Langeweile ausgemacht und den „Doppeldecker“ mit Hanna Schygulla liess ich in der Videothek stehen. In „Videodrome“ mag ich alle weiblichen Rollen, ausser „Bianca O’Blivion“, letztere erschreckt mich als „Mannweib“ eher. Wem dieser Ausdruck NICHT gefällt, ich schreibe hier über Film, für Politik (was immer das ist) bin ich nicht zuständig …. Da ich mir wie immer genügend „Vorlauf“ gönne, Leute die mehr wissen wollen, einfach mal 6 Stunden „Zeit“ nehmen und „Videodrome“ googeln. Werke mit extremen Handlungen und Bildern haben Fans, die darüber schreiben und MEHR ….
Max Renn (James Woods) ist der Chef des kleinen TV–Senders „Civic TV“, der hauptsächlich billige Horrorfilme und Softcore Erotik bringt - das ist nicht der Weg gross zu werden. Etwas Neues muss her, etwas das die Zuschauer anmacht und es sollte auch was „härteres“ sein. Dafür hat Max seinen persönlichen sympathischen Nerd mit Namen Harlan, der für ihn die Sender der Welt, damals noch „undigital“, nach Dingen absucht, die man „klauen“/“nachmachen“ kann. Tatsächlich zeigt er Max eine miserable Aufnahme (VHS, in 30 Jahren weiß keiner mehr was „Video“ mal war) über Folterer aus „Malaysia“, die mit Schürzen bekleidet, nackte Männer und Frauen mit Stromschlägen und Peitschen quälen. Aus Gründen, die er wohl selbst nicht genau kennt, interessiert sich Max für dieses Thema. Angeblich „Business“, wohl auch eine gewisse Erregtheit bei „verbotenen“ S/M Dingen, im weiteren Verlauf des Filmes ist Max allerdings niemand, den Leute in ein bestimmtes „Schloss“ in dem 1974er Film „Die Geschichte der O“ einladen würden.
Harlan glaubt den tatsächlichen Ort der Ausstrahlung der Gewaltshow mit Namen „Videodrome“ herausgefunden zu haben, scheinbar in Pittsburgh. Auch wenn das nur ein Film ist, ich würde für alles Geld der Welt NIEMALS Pittsburgh besuchen, ist wohl ähnlich wie bei Flugangst! Bevor Max und Niki das erste mal Liebe machen, sucht sie noch „Anregung“ bei seinen Videos, natürlich sehen sich die beiden „Videodrome“ an, im weiteren kommt es zu (heute recht harmlosen) Spielen mit Nadeln ….
„Videodrome“ hat auch Nebenwirkungen: „Halluzinationen“, die sich so eindicken, das Max Renn bald anfängt in einer ganz anderen Welt als der unseren zu leben. Sein Bauch ist unter anderem Speicherplatz für die „James Bond Kanone Walther PPK“ und Videos kann man auch dort abspielen und nicht zum eigenen Vergnügen, deshalb muss ich …. hiermit den Film „euch“, meinen Lesern zu überlassen. Die GUTEN Sachen + die „Gründe“ weshalb der Film 2010 wieder indiziert wurde kommen nämlich jetzt alle. Allerdings, „Videodrome“ war ein Flop. Schon die „ursprüngliche“ Version MUSSTE um 15 Minuten verlängert werden, weil die Leute nicht verstanden, welche Aussage der Film hatte. Deshalb erkläre ich jetzt ein paar Dinge, die „könnten“ Spoiler sein oder nicht, das überlasse ich dem Leser. Wer vorsichtig sein will, hört hier auf und guckt sich den Film an, er kann wiederkommen, wenn etwas unklar ist!
…. nichts macht. Wir sind NICHT mehr in der Realität, wir leben jetzt mit Max zusammen in der Wunderwelt der Phantasie, im „echten“ Leben wäre jede Mutter mitsamt Kind weggerannt, hier geht sie nur vorbei. Das ist so simpel, das es mir nach geschätztem 50sten mal Ansehen erst aufgefallen ist. Die Schurken: Ich erkläre nicht wer sie sind, sondern was sie eigentlich wollen, selbst WIKI wird da unscharf! Es geht um Kontrolle über Menschen, Beseitigen von Gegnern und Übernahme der Macht in den USA. Nicht „Er ist wieder da“, aber welche die auf „Ihn“ bzw. seine Ansichten über Macht geeicht sind. Es geht nicht nur um ein paar Morde ….
David Cronenberg wurde AUSGERECHNET vom christlichen Fest Weihnachten aufgehalten, die letzte und sehr wichtige Szene zu drehen!
Persönlich, meine ICH schon MICH: Gäbe es die „Videodrome“–Technik ohne die Nebenwirkungen (Gehirntumor), wäre das nicht nur besser als alle Vorteile des „Holodecks“ aus „Star Trek – The Next Generation“ und folgenden „Star Trek – Sachen“. Man könnte damit Filme drehen und in ihnen mitspielen und sogar leben, solange man „aufgeweckt“ wird. Ich wäre da sicher einer der ersten Benutzer. Bernd Breidenbroich
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