(Kanada/USA 1983)
Regie/Drehbuch: David Cronenberg FX: Rick Baker Musik: Howard Shore Kamera: Mark Irwin Darsteller: James Woods, Sonja Smits, Debbie Harry, Peter Dvorsky, Jack Creley
Bevor ich überhaupt anfange, erst mal was zum warm werden. Dieser in Deutschland 1985 in der ungekürzten Kinofassung bei uns erschienene „Direct to Video“ Film ist der einzige Film von David Cronenberg, der noch auf der Indizierungsliste steht. Ich habe allmählich den Verdacht, das die nicht statt findende Re– Indizierung von Horror Klassikern (gilt besonders für Filme von Dario Argento) nur deswegen nicht erfolgt, weil die 35€ teuren Media Books aus der Heimat eines, bei vernünftigen Menschen unbeliebtem, ehemaligen deutschen „Staatsmannes“ mehr Geld einbringen, als wenn die Dinger im Media Markt rumliegen! „Tanz der Teufel“ plus Fortsetzungen sind da nur alle zu haben, weil die Fanbasis hier viel grösser ist. Qualitätsmässig hat man die deutsche DVD nur der Vollständigkeit. Die hat Pixel satt. Umgehen wir die schweineteure Fassung aus Österreich, dann ist Bild- und Informationsmässig die US–„Criterion Collection“ angesagt, zwar sind keine Untertitel vorhanden, aber das Bild ist 1A, die Fassung mit „rund“ 30 Sekunden mehr ist die vom Regisseur gewünschte, es ist genug Bonusmaterial da und vor allem die 2 Audiokommentare, unter anderem mit dem Regisseur und Deborah Harry, dürften Fans interessieren. Einer der Hauptgründe für die Beliebheit dieses Films bei mir sind seine Darstellerinnen. Wer sich die Mühe macht, meine Chronik von oben bis unten zu betrachten, wird einen Haufen schöner Frauen, die entweder Schauspielerinnen oder Sängerinnen (nur selten beides) sind und im Alter von 17 bis 70 variieren. Sie alle sind nur deshalb dort, weil sie meinen Sinn für Schönheit bei der holden Weiblichkeit ansprechen, das Alter ist in der Regel unwichtig. Natürlich sind mir die musikalischen Werke von Deborah Harry aka „Blondie“ wohl bekannt, allerdings kann ich damit wenig anfangen. Ich mag/liebe „Heart of Glass“ und das ist es dann auch schon. Filmmässig hat der Flop von „Videodrome“ Deborah Harrys Ausflug in die Schauspielerei dann schon beendet, den nächsten Film mit ihr habe ich wegen Langeweile ausgemacht und den „Doppeldecker“ mit Hanna Schygulla liess ich in der Videothek stehen. In „Videodrome“ mag ich alle weiblichen Rollen, ausser „Bianca O’Blivion“, letztere erschreckt mich als „Mannweib“ eher. Wem dieser Ausdruck NICHT gefällt, ich schreibe hier über Film, für Politik (was immer das ist) bin ich nicht zuständig …. Da ich mir wie immer genügend „Vorlauf“ gönne, Leute die mehr wissen wollen, einfach mal 6 Stunden „Zeit“ nehmen und „Videodrome“ googeln. Werke mit extremen Handlungen und Bildern haben Fans, die darüber schreiben und MEHR …. Und nochmal : „VIDEODROME“ Max Renn (James Woods) ist der Chef des kleinen TV–Senders „Civic TV“, der hauptsächlich billige Horrorfilme und Softcore Erotik bringt - das ist nicht der Weg gross zu werden. Etwas Neues muss her, etwas das die Zuschauer anmacht und es sollte auch was „härteres“ sein. Dafür hat Max seinen persönlichen sympathischen Nerd mit Namen Harlan, der für ihn die Sender der Welt, damals noch „undigital“, nach Dingen absucht, die man „klauen“/“nachmachen“ kann. Tatsächlich zeigt er Max eine miserable Aufnahme (VHS, in 30 Jahren weiß keiner mehr was „Video“ mal war) über Folterer aus „Malaysia“, die mit Schürzen bekleidet, nackte Männer und Frauen mit Stromschlägen und Peitschen quälen. Aus Gründen, die er wohl selbst nicht genau kennt, interessiert sich Max für dieses Thema. Angeblich „Business“, wohl auch eine gewisse Erregtheit bei „verbotenen“ S/M Dingen, im weiteren Verlauf des Filmes ist Max allerdings niemand, den Leute in ein bestimmtes „Schloss“ in dem 1974er Film „Die Geschichte der O“ einladen würden. In einer Talkshow lernen wir die bildschöne Radiomoderatorin Niki Brand (Deborah Harry) kennen, ihr allererstes „Bild“ ist im Fernsehen, dann erst schwenkt die Kamera zu der Talkrunde. Ein weiteres Mitglied dieser Runde ist der Medienprofessor Brian O’Blivion (Jack Creley), der im TV und nur „in“ der Mattscheibe kommuniziert. Das Gespräch für und wider „Gewalt in Medien“ kennt jeder Horrorfan, mehr von Interesse ist, das es zwischen Max Renn und Niki Brand funkt. Harlan glaubt den tatsächlichen Ort der Ausstrahlung der Gewaltshow mit Namen „Videodrome“ herausgefunden zu haben, scheinbar in Pittsburgh. Auch wenn das nur ein Film ist, ich würde für alles Geld der Welt NIEMALS Pittsburgh besuchen, ist wohl ähnlich wie bei Flugangst! Bevor Max und Niki das erste mal Liebe machen, sucht sie noch „Anregung“ bei seinen Videos, natürlich sehen sich die beiden „Videodrome“ an, im weiteren kommt es zu (heute recht harmlosen) Spielen mit Nadeln …. Als am Morgen danach allerdings Niki verkündigt, das sie (Masochistin die sie ist) nach Pittsburgh gehen will und bei „Videodrome“ mit spielen will, kriegt Max zu Recht die Krise. Eine „Softporno“ Regisseurin namens Marsha (Lynne Gorman) ist nicht geneigt, seine Paranoia zu bekämpfen, „Mutterfigur“ für Max, die sie ist, glaubt er ihr wohl, als sie ihm erklärt, das man mit „Videodrome“ kein Geld verdienen kann, weil es ECHT ist und etwas hat, das ihm fehlt, eine PHILOSOPHIE. „Videodrome“ hat auch Nebenwirkungen: „Halluzinationen“, die sich so eindicken, das Max Renn bald anfängt in einer ganz anderen Welt als der unseren zu leben. Sein Bauch ist unter anderem Speicherplatz für die „James Bond Kanone Walther PPK“ und Videos kann man auch dort abspielen und nicht zum eigenen Vergnügen, deshalb muss ich …. hiermit den Film „euch“, meinen Lesern zu überlassen. Die GUTEN Sachen + die „Gründe“ weshalb der Film 2010 wieder indiziert wurde kommen nämlich jetzt alle. Allerdings, „Videodrome“ war ein Flop. Schon die „ursprüngliche“ Version MUSSTE um 15 Minuten verlängert werden, weil die Leute nicht verstanden, welche Aussage der Film hatte. Deshalb erkläre ich jetzt ein paar Dinge, die „könnten“ Spoiler sein oder nicht, das überlasse ich dem Leser. Wer vorsichtig sein will, hört hier auf und guckt sich den Film an, er kann wiederkommen, wenn etwas unklar ist! In einer späteren Szene wehrt sich Max gegen einen hier schon genannten, indem er dessen Hand in seinem Bauch, beim einlegen einer Videokassette, in eine „Stabhandgranate“, wie sie im ersten Weltkrieg verwendet wurde, verwandelt. Derjenige, dem das zugestossen war, taumelte gegen eine Wand und explodierte mit ihr. Max Renn steigt fröhlich aus dem Loch mit einem Bondschen Oneliner : „Wir sehen uns in Pittsburgh“. Auf der Strasse sehen wir eine Mutter mit Kind, die …. …. nichts macht. Wir sind NICHT mehr in der Realität, wir leben jetzt mit Max zusammen in der Wunderwelt der Phantasie, im „echten“ Leben wäre jede Mutter mitsamt Kind weggerannt, hier geht sie nur vorbei. Das ist so simpel, das es mir nach geschätztem 50sten mal Ansehen erst aufgefallen ist. Die Schurken: Ich erkläre nicht wer sie sind, sondern was sie eigentlich wollen, selbst WIKI wird da unscharf! Es geht um Kontrolle über Menschen, Beseitigen von Gegnern und Übernahme der Macht in den USA. Nicht „Er ist wieder da“, aber welche die auf „Ihn“ bzw. seine Ansichten über Macht geeicht sind. Es geht nicht nur um ein paar Morde …. Der Schluss: Es sieht so aus als ob Max Renn Selbstmord begeht, obwohl dem so nicht ist. Auch seine derzeitige „Auftraggeberin“ Bianca O’Blivion (Sonja Smits), Tochter des von den Schurken ermordetem „Miterfinders“ von „Videodrome“ Brian O’Blivion, will ihn nicht beseitigen, da er von der Polizei gesucht wird. Er geht auf eine höhere Ebene, das „Neue Fleisch“ und braucht seinen alten Körper nicht mehr. Was das „Neue Fleisch“ (Gegner von „Videodrome“) genau ist wird nicht erklärt, es ist nicht der christliche Himmel, David Cronenberg ist Atheist. David Cronenberg wurde AUSGERECHNET vom christlichen Fest Weihnachten aufgehalten, die letzte und sehr wichtige Szene zu drehen! In dem roten „Lehmraum“ (nur die Wände), in dem vorher die Folterungen von „Videodrome“ erfolgten, wird nun Liebe gemacht: Der NICHT tote Max Renn, die Nicht tote Niki Brand und Bianca O’Blivian haben innigen Gefallen aneinander. Näheres im Audiokommentar der „Criterion Collection“ oder „vielleicht“ im Internet. Persönlich, meine ICH schon MICH: Gäbe es die „Videodrome“–Technik ohne die Nebenwirkungen (Gehirntumor), wäre das nicht nur besser als alle Vorteile des „Holodecks“ aus „Star Trek – The Next Generation“ und folgenden „Star Trek – Sachen“. Man könnte damit Filme drehen und in ihnen mitspielen und sogar leben, solange man „aufgeweckt“ wird. Ich wäre da sicher einer der ersten Benutzer. Bernd Breidenbroich
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