(D 2017) Regie, Buch, Idee: Christopher Tauber Ca. 45 Minuten
Ältere Leser mit Schlafproblemen erinnern sich sicherlich noch gerne an die Nachtschleifen der ARD, in denen – an Stelle des verstorbenen Testbildes – in der Zeit von 1995 – 2013 immer die „Schönsten Bahnstrecken...“ zu sehen waren. Billig mit zumeist nur einer feststehenden Kamera auf dem Führerstand eines Zuges gedreht, war hier der Name Programm, für 30 – 45 Minuten sah man nichts als Bahnstrecken. Trotzdem war das immer ein erholsames Betthupferl, wenn der Abend entweder wieder mal zu lang geworden war und man – aufgrund übermässigem Alkoholkonsumes – kein Interesse daran hatte irgendwelchen komplizierten Handlungen zu folgen oder einfach nur den Fernseher als störungsfreie Einschlafhilfe nutzen wollte.
Wir besteigen also mit ca. 40 Passagieren zu Beginn des Filmes „Emma“ und dürfen sie eine komplette Fahrt lang begleiten, während uns Sprecher Werner Reinke (Hörfunklegende des Hessischen Rundfunks) auf die Schönheiten links und rechts der Strecke und auf geschichtlich Interessantes hinweist. So schön, so beruhigend, so normal – bis man dann bemerkt das sich abseits der Strecke außergewöhliches tut.
Der Film ist einfach nur herrlich anzusehen und bietet ein ganz besonderes Vergnügen, selbst wenn er offensichtlich keine wirkliche Geschichte erzählt. Trotzdem aber bietet er sozusagen in jeder Kurve neue und überraschende Momente und wird zum Finale hin sogar ziemlich düster. Bewundernswert ist hierbei vor allem der organisatorische Aufwand, der bei den Dreharbeiten betrieben wurde, speziell eine Sequenz auf einer offenen Wiese bleibt hier in Erinnerung. Doch darüber wird uns Christopher Tauber in unserem kommenden Evil Ed Special noch genauer berichten.
Von mir gibt es einen eindeutigen Kaufbefehl, denn so viele wirklich originelle Filme aus dem Zombiegenre gibt es ja hierzulande wirklich nicht. ![]() Ordern könnt ihr die DVD direkt auf der Homepage von Christopher Tauber und wenn ihr schon einmal da seid solltet ihr auch gleich sein Buch „Motör Eder und sein Truemuckel“ mitbestellen in dem er eine hinreissende Parodie auf Elis Kauts Pumucklgeschichten hinlegt, die stylistisch ziemlich nahe am Original ist. Wie gesagt, in der nächsten EVIL ED Special Ausgabe gibt es zu beidem – und zu Taubers anderen Arbeiten – noch genaueres zu erfahren.
dia
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