(D 2018) Produktion: Dirt`n Dust Films Regie/Drehbuch: Dominik Heit Kamera: Dominik Heit, Dominik Stolarski Darsteller: Dominik Heit, Claudio de Giacomo, Hannes Kraft, Dominik Stolarski
„Ach EVIL ED – das sind doch die, die alles hassen, egal ob Blockbuster oder Amateurfilm. Die sind immer so böse, die les ich nicht.“
Dann lasst es.
Schon damals, bei „Das fast perfekte Date“, war unserem Reviewer aufgefallen, dass dort – im Gegensatz zum Standart-Schmodder-Erstling – durchaus Potential vorhanden war. Im Zuge der Diskussion bot mir Dominik, der eine Hälfte des damaligen Regie-Duos „Dom & Dom“ und der heutigen Produktionsfirma „Dirt´n Dust Films“ ist, an sein neuestes – noch nicht veröffentlichtes – Werk vorab zu sichten. Ein Angebot, dass ich natürlich nicht ausschlagen konnte, zumal eine Länge von gerade einmal 38 Minuten auch noch recht erträglich klang. Also dann... „Weakness of a Sick Mind“ erzählt von einem jungen Mann (Dominik Heit persönlich), der – sagen wir es mal nett – bis zum Hals in der Scheiße steckt. Die Frau ist mit dem Kind abgehauen, der Job ist futsch und die ärztliche Diagnose „Ich geb ihnen noch ein paar Wochen!“ versetzt ihn auch nicht gerade in einen Freudentaumel. Wir folgen ihm auf seinem Weg nach unten zwischen Depression und aggresiven Ausbrüchen, bei denen er auch schon einmal jemanden tötet. Der Film endet, wie es das fantastische Plakat vom Comickünstler Martin Trafford (FB-Page) ja verrät, aber der Weg dahin ist – speziell für eine deutsche Amateurproduktion – zumindest außergewöhnlich.
Durchaus ein ambitioniertes Projekt also, aber...
Dann liegt auch in Sachen Schnitt noch einiges im Argen. Speziell in Szenen mit mehr „Action“ merkt man deutlich dass dort nur Einstellung an Einstellung gehangen wurde, anstatt mittels eines geschickten Schnitts das Tempo zu unterstützen. Speziell zwei der Mordszenen leiden stark darunter, bei einer Verfolgungsjagd zu Fuss in der Filmmitte ist das – durch die generelle Bewegung im Bild – weniger auffällig. Wo wir gerade bei den Morden waren, hier bekommen wir ein sehr gutes Filmblut zu sehen, was ich gerade bei Billig- oder besser No-Budget-Produktionen sehr bewundere. Der Splatteranteil des Filmes ist aber nicht besonders hoch, da es hier ja tatsächlich um etwas anderes geht als darum, möglichst viele Christen vor die Löwen zu werfen.
Natürlich sind die Schwächen des Filmes offensichtlich, vieles davon ist im nicht vorhandenen Budget begründet, einiges im technischen Sektor und bei den Schaupielern, aber es ist erkennbar, dass hier ein Talent schlummert. Wenn man vergleicht was das Team von „Dirt´n Dust“ in gerade mal zwei Jahren dazu gelernt hat, dann darf man gespannt sein, was da noch kommt. „Weakness of a Sick Mind“ ist – wie bereits erwähnt – noch nicht verfügbar/komplett fertig. So bald es hierzu etwas zu vermelden gibt erfahrt ihr es natürlich bei EVIL ED. dia
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