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Das Ende - Assault on Precinct 13 / Masacre en la cárcel 13 / Atak na posterunek


(USA 2005)


Regie: Jean-François Richet

Darsteller: Ethan Hawke, Laurence Fishburne, Brian Dennehy,
Gabriel Byrne, Maria Bello

Drehbuch: John Carpenter (basierend auf einem Drehbuch von), James DeMonaco

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„Don't miss, Bishop.“ - „Run fast, Sergeant.“

Es ist schon eine verkehrte Welt.

Während das grottenschlecht Horror-Remake „The Fog – Nebel des Grauens“ von Rupert Waynwright  sich zu Halloween 2005 zumindest an den Kinokassen recht achtbar aus der Affäre ziehen konnte, ging die Neubearbeitung „Assault on Precinct 13“ am Anfang desselben Jahres ziemlich unter. Versteht mich nicht falsch, der Film würde heutzutage wohl auch eher eine, zugegebenermaßen hochklassige, Video-Premiere oder wäre ein Kandidat für die Streaminganbieter.

assault2005 001Fürs Kino fehlt dem Film ein wenig der Scope, er ist trotz der geschniegelten Bilder, der gut eingefangenen Shootouts und der formidablen Besetzung eher unspektakulär, jedenfalls im Vergleich mit dem durchschnittlichen Action-Kracher, der es noch auf die große Leinwand schafft. Und das ist schon ziemlich schizophren, wenn man bedenkt, dass die 2005er-Version von Carpenters Frühwerk diese Konkurrenz größtenteils schon zum Frühstück verputzt. Auch ein Grund, warum ich kaum noch ins Kino gehe.

Dieses Remake rangierte vor 14 Jahren nur unter ferner liefen und hatte Jahre später dann auch noch damit zu kämpfen, dass man sich seitens Universal dazu entschloss, ihn auf HD-DVD zu veröffentlichen. Der Studioriese hatte aufs falsche Pferd gesetzt und der  eher als Nischenprodukt anzusehende „Assault on Precinct 13“ damit das Nachsehen. 2010 erschien dann eine Blu-ray in den USA und einigen kleinen Märkten in Europa, in Deutschland oder auch Frankreich und England wartet man allerdings immer noch auf dieses Upgrade.

assault2005 004Okay, da bin ich ein wenig abgeschweift, sprechen wir über den Film. Nach einem Drehbuch vom „The Purge“-Macher James DeMonaco inszeniert der französische Regisseur Jean-Francois Richet („Public Enemy No. 1“) einen schnörkellosen Belagerungsthriller. DeMonaco veränderte dafür die komplette Hintergrundgeschichte, was dem Ganzen eine eher bodenständige Ausrichtung gibt und die Horror-Elemente des Originals von vornherein negiert.

Es geht um den Gangster Marion Bishop, der sich mit korrupten Cops unter der Leitung von Capt. Marcus Duvall anlegt. Nach einem Anschlag auf Bishops Leben wird dieser verhaftet. An Silvester macht sich ein Gefangenentransport mit Bishop an Bord durch das verschneite Detroit und muss aufgrund der Witterungsbedingungen im 13. Revier Unterschlupf suchen. Hier hält nur noch die Rumpfbesetzung die Stellung, da sich zu Neujahr die Pforten des, in den verlassenen Industrie-Ruinen gelegenen, Reviers schließen sollen.

assault2005 006Die Leitung hat der ehemalige Undercover-Ermittler Sgt. Roenick, dem gerade von Doc Sabian auf den Zahn gefühlt wird. Dazu verbringen noch der alte Haudegen Jasper und die Sekretärin Iris die Neujahrsnacht an diesem trostlosen Ort. Schon kurz nach der Ankunft des Transports brechen zwei Vermummte in den Gefängnistrakt ein, die Roenick vertreiben kann. Zuerst denken die Polizisten, dass sie hier sind, um Bishop zu befreien, und dann nehmen Scharfschützen das Revier unter Beschuss. Die Belagerer scheinen zu allem entschlossen, und so müssen sich die Eingeschlossenen zusammenraufen, um sich gegen die Übermacht vor der Tür zur Wehr zu setzen.

Storymäßig geht das Remake also in eine gänzlich andere Richtung, geht Wege, die das Original ausließ. Die Charaktere werden hier konkretisiert, was Carpenter tunlichst vermieden hat. Es ist durchaus elegant gelöst, denn so beweist man Eigenständigkeit, ohne dem Carpenter-Klassiker etwas von seiner Einzigartigkeit zu rauben.

assault2005 005Die einzige Frage, die sich stellt, ist, ob es denn nun ein Remake sein musste, wenn man mit ein paar wenigen weiteren Änderungen auch einen komplett neuen Film hätte machen können. Im Endeffekt hat sich auch der wohl klingende Name auch als weniger zugkräftig erwiesen, als im Vorfeld erhofft. Natürlich sind viele Änderungen nur kosmetischer Natur, wie etwa den Wechsel der Hautfarbe unserer beiden Protagonisten. Und das Konzept, das Carpenter selbst schon von seinem Lieblingswestern „Rio Bravo“ (1959) übernommen hatte, wird beibehalten, allerdings konzentriert sich Richet mehr auf die Inszenierung der spannenden Action, wohl auch, weil er einfach die Möglichkeit dazu hatte. Auch wuchert der Film geradezu mit bekannten Namen und Gesichtern, weswegen es dringend nötig war, die Rollen besser zu unterfüttern, um die Erwartungshaltung des Publikums nicht zu enttäuschen.

assault2005 002Hierbei machen die meisten von ihnen ihre Sache wirklich gut, Ethan Hawke als nach Schmerzmitteln süchtiger Cop und Laurence Fishburne als aalglatter, eiskalter Gangster in den Hauptrollen, dazu gesellen sich Maria Bello in der neu erschaffenen Rolle der Psychotherapeutin des Police Departments, die sogar - warum auch immer - an Silvester Besuche auf dem Revier macht. Veteran Brian Dennehy spielt den alternden Polizisten; Gabriel Byrne ist immer ein guter Antagonist; Drea DeMatteo als tuffe Sekretärin kommt nicht an Laurie Zimmer heran, was auch daran liegt, dass ihre Charakterentwicklung komplett weggelassen wird und in eher unwichtigen Nebenrollen gibt es John Leguizamo und Ja Rule1 zu sehen – der Rapper hatte sich ja schon im Seagal-Actioner „Halb Tot“ (2002) und dessen Sequel zum Affen gemacht.

assault2005 008Mit „Das Ende – Assault on Precinct 13“ hat man das Original nicht geschändet. Der Film ist ein durchaus passabler Action-Thriller, der das Rad nicht neu erfindet, aber durch eine schnörkellose Inszenierung und einen guten Cast angemessen unterhält. Ob jetzt die Notwendigkeit bestand, Carpenters Film, der ja selbst schon eine Abwandlung des altbekannten Belagerungs-Szenarios war, ein Update zu verpassen, sei dahin gestellt. Verglichen mit Rohrkrepierern der Marke „The Fog“, „The Thing“ oder Rob Zombies „Halloween“, ist der Film eine Wohltat und zu Unrecht so sehr in Vergessenheit geraten.

Horny

 

Ja Rule steht übrigens für Jeffrey Atkins Represents Unconditional Love Exists

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