Nachts, wenn die Leichen schreien / Nachts, wenn die Zombies schreien / Fluch der Dämonen / Hell Rain (USA / Mexico 1975)
Regie: Robert Fuest Special-FX: Federico Farfán, Thomas L. Fisher Darsteller: Ernest Borgnine, Eddie Albert, Ida Lupino, William Shatner, Tom Skerritt, Joan Prather, John Travolta
„Blasphemers, Blasphemers!“
Ernest Borgnine spielt den Chef eines Satanskultes, der bereits seit 400 Jahren Seelen sammelt und um diese zu „befreien“, also in die Hölle zu schicken, un dazu ein bestimmtes Buch benötigt, dass bereits ebensolange im Besitz einer abtrünningen Familie ist, zu der unter anderem Captain Kirk gehört. Shatner wird von Ernest gefangen genommen und die eigentlichen Hauptdarsteller dürfen auftreten. Nachdem Kirk einige Zeit gefoltert und letztendlich „umgedreht“ wurde kommt es zum Finale, in dem der titelgebende „Devils Rain“ freigesetzt wird und die Satansjünger - in einer Sequenz zum dahinschmelzen - dahinschmelzen dürfen. Auf „Nachts, wenn die Leichen schreien“ war ich damals sehr gespannt, denn er lief im Zuge der großen Horrorwelle Ende der siebziger hier im Kino und warb kräftig mit den diversen zugkräftigen Darstellern, allen voran natürlich Teenie-Idol John Travolta. Ich erinnere mich noch an Schlagzeilen der der Marke „Travolta in einem Horrorfilm, muss das sein?“, die die große Horrorfilm-Verdammung, die später folgen sollte, bereits vorwegnahmen.
William Shatner hingegen hatte zwar eine etwas größere Rolle, zog aber in der Zeit zwischen Star Trek (Serie und Filme) auch nicht wirklich Publikum ins Kino, obwohl er seine gut trainierte Heldenbrust nackt und schweißüberströmt ins Bild halten darf. Zusätzlich bverschwindet er auch für fast 45 Minuten komplett aus dem Film und stolpert danach nur noch zombiehaft durch die Gegend.
So liegt das schauspielerische eigentlich komplett auf dem Rücken von Ernest Borgnine, der auch hier wieder alles gibt. Sicherlich könnte man seine Herangehensweise an diese – und die meisten anderen seiner Rollen in den späten 70er und frühen 80ern – Figur als „overacting“ bezeichnen,aber das ist halt auch der Borgnine, den wir alle lieben. Sein Satanspriester ist ein echter Teufelsbraten mit rollenden und weit aufgerissenen Augen und darf zwischenzeitlich im Dämonenmakeup auftreten und am Ende zerschmelzen. Eine echte Traumrolle die den ganzen Film tatsächlich zusammenhält und den Zuschauer recht sauber über die eher mühsam erzählte Mitte herüberträgt, in der die Backstory aller Hauptfiguren aufgebaut wird.
Das Highlight, und somit tatsächlich der wirklich einzige Grund, warum der Film in Eure Sammlung gehören sollte, ist aber gerade dieses Finale, das der Originaltitel ja etwas besser spoilert als der deutsche. Zwar gibt es vorher im Film schonmal einige Leute mit leeren Augenhöhlen zu sehen und Ernest wachsen Hörner, aber wenn der teuflische Regen die Satansjünger zerlegt wird es – zumindest im Kino – schön eklig und aus genau diesen Szenen bestehen die letzten 10 Minuten des Filmes. Aber dieses Problem mit der „kämpfende Farbige bei Nacht im Tunnel“-Qualität kennt man ja von einigen Filmen aus den siebzigern. In den USA ist mittlerweile eine gut aussehende BluRay-Version des Filmes erhältlich und nach der heutigen Sichtung habe ich beschlossen, da mal ein Auge drauf zu halten. Aber vielleicht kümmert sich da ja mal eines unserer Kleinlabels drum. Unter diesem Artikel habe ich die – derzeit recht günstige – Laser-Paradise Version verlinkt, die als schönen Bonus noch die DVD von „Mind Meld“, einem Gespräch zwischen William Shatner und Leonard Nimoy aus dem Jahr 2001, enthält. Beide Filme sind allerdings – wie bereits erwähnt – von eher unansehnlicher Qualität. Die Antwort? Solltet ihr günstig eine europäische BluRay finden, lasst es mich wissen.
dia
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