Vor ziemlich genau 500 Jahren wird in der Pre-Title Sequenz des Filmes eine Hexe durch ein paar Vermummte in grauen Jogginghosen lebendig begraben – im Jahr 2018, pünktlich zum Blutmond am 27. Juli, kommen drei junge Leute auf die Idee an dem Brunnen (eine wirklich tolle Location!), der mittlerweile über der Grabstätte steht Unsinn zu veranstalten und der 8-minütige Splatterspaß geht los.
„A graveyard is no playground“, der laut Vorspann nur Playground heisst, ist mit Sicherheit kein Meisterwerk. Weder die dürftige Geschichte, noch die technische Seite oder die zahlreichen Splattereffekte können wirklich überzeugen. Aber – und das ist ein großes ABER – das kann man den Film der Truppe um Regisseur Thomas Maslowski, in keinster Weise übel nehmen.
„Waste Pictures“ wie sie ihre kleine Produktionsfirma genannt haben, ist sich bewusst Trash zu produzieren und sie machen genau das mit dem nötigen Augenzwinkern (und Augenverschlucken!). Im Gegensatz zu anderen Amateurteams haben sie somit nicht den Anspruch der nächste Wes Craven oder George A. Romero zu werden sondern fühlen sich in ihrer Rolle als kleine Ed Woods sehr wohl.
Zusätzlich dauert der Film nur ganze 8 Minuten und verschwendet somit keine Zeit mit überflüssigem Schnick-Schnack. Die Hexe wird gemeuchelt, Zeitsprung, eine Minute mit unseren Helden in der sie beschließen, den Brunnen (an dem absurder Weise ein Kind eine Hand verloren hat) zu untersuchen, dann taucht auch schon die Hexe – in einer Kaufhausgummimaske – auf und der Rest dreht sich um die blutige Vernichtung menschlicher Körper, was allerdings mit einem ironischen Blick geschieht und sich somit weit von dem Rumgematsche diverser (hüstel - Black Lava – keuch) sonstiger Amateurproduktionen abhebt. Zusätzlich kann man das komplette Werk auch noch kostenfrei auf Youtube sehen, also was spricht dagegen?
Wenn ich ein wenig Kritik anmerken soll, dann vielleicht das man das Stilmittel der „holländischen Einstellung“ (also ein schräg gefilmtes Bild) normalerweise etwas subtiler einsetzt und nicht durchden gesamten Film zieht, aber vielleicht hat der Kameramann das gerade erst kennen- und lieben gelernt. Zusätzlich sind die Effekte halt, wenn auch dafür recht intelligent gefilmt und geschnitten, sehr schwach. Aber wie gesagt, es handelt sich um Trash und nicht um Kunst und deshalb solltet ihr Euch die 8 Minuten ruhig mal gönnen – den ein oder anderen Lacher werdet ihr sicherlich dabei haben, denn wenn es um die Tötungen unserer Helden geht ist der Film sehr ideenreich und befindet sich nicht im „ausgeschnittene Machete im Kopf“-Bereich.