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KK 1973 quer monsterquer shinquer

Gojira 

(Japan 1954)

Regie: Ishiro Honda

Darsteller: Akira Takarada, Momoko Kochi, Akihiko Hirata, Takashi Shimura

Spezialeffekte: Eiji Tsuburaya

Godzilla 1954 003Man schreibt das Jahr 1954. Tomoyuki Tanaka, einer der Produzenten des traditionsreichen japanischen Filmstudios "Toho" kehrt nach einem geplatzten Filmdeal in den USA in die Heimat zurück. Er braucht eine Idee für einen schnellen Filmerfolg. Die Legenden sagen, dass er sowohl die Wiederaufführung von "King Kong"(1933) als auch den aktuellsten Monsterfilm "The Beast from 20.000 Fathoms"(1953) bei seinem Besuch in den Staatengesehen haben soll. Und dort im Flugzeug kommt ihm die Idee für ein radioaktives Monster Made in Japan. Das war die Geburtsstunde für Gojira, dem erfolgreichsten Filmmonster der Filmgeschichte, der nicht nur  in 29 japanischen Filmen und vielen Fernsehserien auftauchte. Er bekam auch US Versionen, Animes und inspirierte weltweit Filmemacher und andere Künstler zu Auseinandersetzungen mit dem Monsterthema. Anlässlich des 65 Jährigen Jubiläums der Japanischen Uraufführung wurde es auch für Evil Ed Zeit, sich mal mit diesem Klassiker zu befassen.

In der Nähe der Insel Odo explodiert und sinkt ein Kriegsschiff ohne Grund. Ein Boot, dass den Untergang untersuchen soll, wird ebenso unerklärlicherweise vernichtet. Am Strand der Insel entdecken Wissenschaftler  große Fußstapfen,  die radioaktiv verseucht sind und Ablagerungen enthalten, die nur im tiefsten Gewässer zu finden sind.

Godzilla 1954 001Schließlich taucht ein riesiger Dinosaurier auf, eine Art von Tyrannosaurier mit den Stacheln eines Stegosauriers. Die Wissenschaftler nennen ihn Gojira, dass sich aus den japanischen Wörtern für Gorilla und Wal zusammensetzt. Es atmet Feuer, ist durch Atomversuche im pazifischen Ozean geweckt und radioaktiv verseucht worden und vernichtet nun alles, was ihm im Weg ist.

Alles Versuche, das Untier auf seinem Weg nach Tokyo zu stoppen schlagen fehl. Auch das Militär ist machtlos. Während Gojira große Teile von Tokyo zerstört bittet die Regierung den Wissenschaftler Dr. Serizawa das Monster zu stoppen. Serizawa hat den sogenannten Oxygenzerstörer erfunden, der Sauerstoff aus Wasser ziehen und Fleisch auflösen kann. Im offenen Meer zündet Serizawa die Bombe, tötet dabei sich und das Monster. Vorher hat er alle Unterlagen zu der Waffe vernichtet.

Kaum zu glauben aber trotz der offensichtlichen Vorbildern und Inspirationen bei vorangegangenen Filmen war das Aussehen des Monsters gar nicht von vornherein klar. Im Drehbuch war Gojira sogar lange Zeit ein Oktopus aber Eiji Tsuburaya, der engagierte Spezialeffekt Regisseur entschied, dass die Animation der einzelnen Arme zu aufwändig war. Tsuburaja hatte sich vor allem einen Name in diversen Kriegsfilmen gemacht, in denen er u.a. die Modelle verschiedener Schiffe überzeugend kreierte. Ursprünglich wollte man Das Monster auch im Stop Motion Verfahren lebendig werden lassen, so wie es auch Ray Harryhausen tat allerdings hätte dieses Verfahren sowohl zuviel Zeit als auch Geld gekostet. So wurde entschieden ein Latexkostüm herzustellen und einen Darsteller für das Monster zu benützen. Godzilla 1954 002Dieser zerstörte dann maßstabsgerechte Modellbauten oder wurde mit den menschlichen Darstellern zusammenkopiert. Dieses Verfahren erwies sicher als preisgünstig und effektiv und wurde bis in die 2ooer Jahre in Japan bei den Godzilla Filmen angewandt. Als Regisseur wurde schließlich Ishiro Honda beauftragt, der in der Vergangenheit gezeigt hatte, dass er sowohl mit Spezialeffekten umgehen als auch menschliche Dramen inszenieren konnte.  

Als der Film am 3.11. 1954 in die japanischen Kinos kam, war er ein großer Erfolg und sollte auch zu einem  Meilenstein des Kinos werden. Anders als die späteren Godzillafilme ist der Erstling ein ernstzunehmender Sci Fi Horror mit sozialkritischen Ansätzen und einer zu Herzen gehenden Botschaft. Bis heute hat der Film nichts von seiner Wirkung verloren. Dank der bis auf wenige Szenen noch überzeugenden Spezialeffekte, der kompetenten und einfühlsamen Musik von Akira Ifukube, den glaubwürdigen Darstellern und der Regie von Honda driftet der Film nie ins alberne ab. Er überzeugt einfach und die Botschaft wird verständlich ohne platt zu wirken.

Godzilla 1954 006Der Film kam 2 Jahre später mit zusätzlich gedrehten Szenen und stark verändert auf den amerikanischen Markt. die atomkritische Botschaft wurde zwar leicht verweichlicht aber trotzdem ist der Aufwand und die Sorgfalt mit der diese Version gedreht wurde bemerkenswert. Man kann als Cineast natürlich das ganze Projekt kritisieren muss aber auch zugleich anerkennen, dass es den Machern der US Version einiges Geld wert war, dass sie in diesen japanischen Film investieren.

Bereits im April des nächsten Jahres kam eine direkte Fortsetzung in die japanischen Kinos. Von der soll aber beim nächsten Mal die Rede sein.

Frank Rinsche

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