![]() Mark of the Devil 2 Regie: Adrian Hoven Mit: Erika Blanc, Anton Diffring, Percy Hoven, Adrian Hoven, Reggie Nalder
Andrian Hoven nahm wieder das Zepter in die Hand, musste aber nun auf Herbert Lom, Udo Kier und Herbert Fux verzichten. Lediglich Reggie Nalder blieb bei der Stange, genauso wie Sohnemann Percy Hoven, dessen Widerspruchsmöglichkeiten aufgrund von Alter und Verwandtschaftsgrad in etwa genauso hoch waren wie seine Gage: Pro Film bekam er ein Fahrrad...zumindest versprochen, denn bei schauspielerischen Unwillen wurde schnell damit gedroht, dass am Ende Sattel oder Vorderrad fehlen würden. Neben diesen finanziellen und disziplinarischen Vorzügen war er aber natürlich auch der ganze Stolz Papas und bekam die dritte Hauptrolle. Diesmal beginnt die Geschichte damit, dass die Gräfin von Salmenau mit ihrem Ehemann Alexander und deren Sohn Alexander Zeuge einer von Hexenjäger Natas durchgeführten Wasserprobe werden. Ehemann Alexander schreitet ein, kann aber den Tod der Frau nicht verhindern. Er droht deshalb Konsequenzen an, worauf Natas ihn per Dolchstoßwurf in den Rücken zurück auf den Regiestuhl aus dem Film befördert.
Als die Gräfin nun auch noch anfängt die Methoden der Hexenjäger anzuprangern, geraten sie und Ihr Sohn ebenfalls ins Visier von Natas und von Ross. Sofort fallen die im Vergleich zum ersten Teil geradezu armseligen Bilder ins Auge. Obwohl mit Ernst W. Kalinke und Siegrun Jäger die selben Leute für Kamera und Schnitt verantwortlich waren, kommt niemals ein Sissi oder Winnetou Feeling auf. Anscheinend musste es auch beim Dreh sehr schnell gehen, denn die raffinierte Bildersprache wich einer statischen Kamera mit mehr gewollt als gekonnten Gegenschnitten. Auch bei der Filmmusik wurden massive Abstriche gemacht. Es wurde nicht nur auf Michael Holm, sondern generell auf einen eigenen Komponisten verzichtet und stattdessen Musik aus den Tiefen der Katakomben von Sonoton genutzt.
Nein, Film geht irgendwie anders. Dies verwundert aber letztendlich auch nicht wirklich, wenn man sich einmal die Kombination der drei Drehbuchautoren anschaut. Michael Armstrong (als Sergio Casstner) wurde bereits beim Dreh des vorherigen Teils vom Hof gejagt. Wahrscheinlich existierten noch ein paar ungenutzte Fragmente auf denen Adrian Hofen die neue Geschichte aufbaute. Hofen war allerdings (sogar nach eigenen Angaben) alles andere als als ein talentierter Drehbuchautor, so dass letztendlich Fred Denger diese ehrenvolle Aufgabe zustand, für die dann aber wie bei allem anderen auch zu wenig Zeit und Geld zur Verfügung stand.
Der aufmerksame Leser frag aber spätestens jetzt, ob denn nicht die selbstzweckhaft inszenierten Gewaltdarstellungen den Film nicht doch noch herausreißen! Ja, es gibt da tatsächlich zwei Szenen der härteren Gangart, die sich aber durch ihre langweilige Inszenierung derart in den Film einpassen, so dass ihre Wirkung spätestens aus heutiger Sicht vollkommen verpufft. Bemerkenswert wäre dann noch, dass es sehr viel häufigere und wesentlich deutlichere sexuellen Anspielungen gibt, was wiederum vollkommen mit dem deutschen Weg des Exploitationskinos in Einklang steht. Aber auch diese wurden nur sehr plump eingebaut und wirken mangels Kontrast wie die sprichwörtlichen Tränen im Regen.
Das macht aber nichts, denn das beste am Film ist und bleibt der Titel.
Sören
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