Seit nunmehr zwei Jahren gibt es EVIL ED wieder offiziell (wenn man die Startphase als reines Blog noch mitrechnet sogar 3 Jahre) und in dieser Zeit hat sich viel getan. Wir haben mittlerweile über 800 verschiedene Artikel auf der Site, eine recht aktive Community mit ebenso vielen Mitgliedern auf Facebook, ein momentan achtköpfiges Autorenteam und nicht zuletzt mehr als 40 Podcasts vorzuweisen.
Das ist kein schlechtes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass ich im April 2016 noch belächelt wurde, als ich bei einem Auftritt bei FernsehkritikTV erwähnte, dass ich mit cirka 200 Klicks pro Artikel und 500 pro Podcast rechnen würde. Die Artikelclicks erreichen wir mittlerweile im Normalfall direkt am Veröffentlichungstag und die Podcast-Downloads bewegen sich normalerweise im vierstelligen Bereich. Zwischenzeitlich konnten wir sogar mit jedem Artikel scheinbar mehr als 1000 Leser erreichen, aber dazu komme ich später in diesem Artikel nochmal. Nun muss ich allerdings auch zugeben, dass EVIL ED in seiner Anfangszeit optisch eher chaotisch daherkam. Die Idee für jeden Autoren und jedes Untergenre eine eigene Rubrik einzuführen, sorgte für ein eher unübersichtliches Bild auf der Startseite, die Leser/Besucher waren einfach nicht bereit oder in der Lage das System zu durchschauen. Zusätzlich wirkten die Menues einigermassen überladen und viel zu tief verschachtelt, eine Tatsache, die mich eigentlich jeden Tag aufs Neue störte.
Immer wieder plante ich ein großes internes Update, aber – dank der eng gesetzten Termine betreffs Podcast-Veröffentlichungen und dem Ziel täglich neuen Content zu präsentieren – ließ sich die Zeit einfach nicht finden. Klar war aber auch – je mehr Artikel sich auf der Site sammeln würden, desto schwieriger würde es werden eine komplett neue Struktur nachträglich einzubauen. Schließlich habe ich ja auch noch einen Hauptberuf und EVIL ED ist immer noch ein „Fanprojekt“, dass überwiegend (wenn man mal von bisher insgesamt 60 € Spenden und 50 € Einnahmen durch AMAZON absieht) unkommerziell ist und mich monatlich mittlerweile 40 € kostet. Zusätzlich genervt war ich auch noch vom inhaltlichen Chaos der Website. Sicherlich haben wir mit dem Oberthema Phantastischer und außergewöhnlicher Film die Grenzen schon weit gestreckt, was sich aber teilweise zwischen Oktober 2016 und Juli 2017 bei uns finden liess konnte man selbst mit viel gutem Willen nicht mehr dort einordnen. Die Gründe dafür findet ihr leicht heraus, wenn ihr die älteren Artikel der Giftspritze aufmerksam lest, ich werde das hier nicht mehr wiederkäuen. Auf alle Fälle setzte ich mir für den kompletten und vom Leser unmerklichen Relaunch den August 2017 als Termin, weil ich dort einen dreiwöchigen Urlaub geplant hatte, was allerdings aufgrund größerer Probleme am Arbeitsplatz leider ausfallen musste. Mein Urlaub verschob sich immer mehr Richtung Jahresende und hat jetzt erst am letzten Mittwoch, also bereits zwei Wochen in 2018 tatsächlich begonnen. Trotzdem hat sich im Hintergrund schon einiges getan, begonnen damit, dass wir jetzt ein festes Stammautorenteam zu bieten haben, dass die Qualität der Artikel bedeutend angehoben hat. Eine weitere Änderung sind die monatlichen Themenkomplexe, die unseren Veröffentlichungen eine gewisse Struktur geben und sich für den Leser sozusagen als Surfgrundlage darstellen sollen. Sicherlich wird das noch nicht wie gewollt genutzt, aber die bereits abgelaufenen Monate zeigen in ihrer Übersicht ständig wachsende Zugriffszahlen, so dass ich davon ausgehe, dass einige Leser sie finden und mögen.
Anders verhält sich das leider mit dem Podcast. Dieses Projekt, dass ich im Februar 2016 zusammen mit Christian Genzel begann, hat einige Höhen und Tiefen hinter sich, wobei es durchaus vielversprechend begann. Sicherlich hatte ich schon einige Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt, hatte 2010 mit Tatortkino eine wöchentliche Radiosendung im gleichen Themenbereich und war seit Mitte 2015 oftmals zu Gast bei US-Podcasts. Die Arbeit vor dem Mikro war mir also nicht neu und als Konzept für den EEP (Evil Ed Podcast) wollte ich den Magazincharakter der frühen Fanzinejahre erhalten. Der „Genzel-Bua“ erwies sich dabei als genau der richtige Partner mit einem ähnlichen Humor und großem Fachwissen, allerdings war er eher an an tiefschürfenden Diskussionen von filmhistorischem Wert interessiert und kein Freund der eingestreuten Albernheiten. Zusätzlich stellte sich bei ihm schon nach einigen Ausgaben eine gewisse zeitliche Überforderung ein, die dann dazu führte, dass er einige der zu besprechenden Filme nicht gesehen hatte oder sich – aus persönlichen Gründen – an anderen Diskussionen nicht beteiligen wollte um seinen Ruf als Filmemacher nicht zu gefährden. Sein eigenes – unregelmssig erscheinendes Podcast-Projekt „Lichtspielplatz“ kommt seinen Interessen und Arbeitszeiten da schon eher entgegen. Also suchte und fand ich einen anderen Christian, der bereits seit einigen Wochen bei uns als Slasher-Spezialist mitschrieb und der sich im Podcast als recht pfiffiger Mitredner entpuppte, so lange man von ihm keine kreativen Einflüsse verlangte. Später stiess dann auch noch Victor hinzu (der dann auch schon mal gerne ein paar Wochen komplett verschwand) und es hätte alles so schön sein können. Die Abrufzahlen stiegen plötzlich ins Unermessliche. Selbst schlecht geschriebene Artikel, die nicht mehr boten als eine Inhaltsangabe wurden in der ersten Stunde nach der Veröffentlichung hunderte Male angeclickt, der Podcast bewegte sich immer im 2000er Bereich, allerdings riefen weder das eine noch das andere irgendwelche Leserreaktionen hervor, was mir schon etwas seltsam erschien. Als es nun Ende Juli 2017 zur großen Palastrevolution kam, weil ich es mich wagte mal nachzufragen wer denn nun eigentlichWAS an Pressekopien bestellt hatte und warum plötzlich Termine ohne mein Wissen zugesagt wurden, änderte sich das sofort.
Die beiden starteten ihr schon länger im Hintergrund geplantes eigenes Projekt (natürlich mit Podcast und täglichen Reviews) und fortan normalisierten sich die Zahlen auch schlagartig auf ein glaubwürdiges Mass. So haben wir heute am ersten Tag auf unseren Artikeln im Normalfall 200 – 300 Klicks (bei massentauglichen Sachen werden es auch mal erheblich mehr) und der Podcast pendelte sich bei 1300 Zugriffen ein, was in beiden Bereichen auch den Zahlen vor der Aera Christian 2 entspricht. Dafür gehen die Klickzahlen auf der Konkurrenzseite aber richtig hoch, teilweise gibt es dort 600 Zugriffe, bevor der Artikel überhaupt einmal bei FB beworben wurde. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt... Aber, wie ich schon seit dem Start von EVIL ED Online (wie das Projekt ja offiziell heisst) immer gesagt habe, mich interessieren nicht die Massen von Lesern, sondern die Leser, die unseren Stil und unsere Artikelauswahl mögen. Wenn das bedeutet für 300 Leute zu schreiben, die sich täglich über unsere Arbeit freuen, dann bin ich damit zufrieden. Zusätzlich sind wir ja auch nur in Ausnahmefällen tagesaktuell, Pressekopien und Pressevorführungen werden nur genutzt, wenn es sich wirklich um einen interessanten und/oder wichtigen Film handelt, die restlichen Artikel werden aus reinem Interesse und echter Liebe am jeweiligen Werk geschrieben und ich finde das merkt man in den letzten Monaten auch deutlich. Somit werden wir inhaltlich zumindest nicht sehr viel ändern, Siteintern wird sich allerdings in den nächsten Wochen einiges tun – meist unbemerkt im Hintergrund, aber es kann halt auch mal vorkommen, dass wir einige Zeit nicht zu erreichen sind, also seid dann bitte nicht zu geschockt. Beim Podcast allerdings wird es zu einigen erschreckenden Änderungen kommen. Zuerst einmal wird es ab sofort (und da ist der Monat Januar schon mit einbegriffen) keine montalichen 3 Stunden Werke mehr von uns zu hören geben. Das hat mehrere Gründe. Zuerst einmal ist da der Vorab-Arbeitsaufwand nicht unerheblich. Terminfestlegung, Einigung auf eine Filmliste, natürlich die betreffenden Filme gucken und dabei Notizen machen, einige Details noch aus Büchern oder im Netz recherchieren, einen stukturierten Ablauf erstellen – all das kostet Zeit, die ich ehrlich gesagt lieber vor der Tastatur verbringe, da ich im Herzen doch ein Schreiberling bin. Und nach der Aufnahme, die ja nun auch immer zwischen 4 und 5 Stunden dauert, geht die Arbeit ja erst richtig los. Für Schnitt und Abmischung einer Episode mit drei Teilnehmern brauche ich zwischen 10 und 15 Stunden Zeit, die ich mir von meiner begrenzten Freizeit und der sonst für Schreiben und Layouten der Site verfügbaren Zeit abknapsen muss. Drittens ist das Ganze auch eine finanzielle Frage, denn alleine um die Möglichkeit zu haben bei Itunes (und ohne geht podcasten heutzutage nicht) zu veröffentlichen kostet mich im Monat 10 €, zusätzlich aber auch jeweils 300 MB Speicherplatz auf unserem Hauptserver und auch den gibt es tatsächlich nicht umsonst. Wenn dann noch Sachen vorkommen wie beim Release des letzten Podcastes dann ist meine Motivation am Ende. Denn diese Ausgabe (den Masters of Horror-Podcast) hatte ich zuerst aus Versehen in einer Arbeitsversion hochgeladen, bei der die letzte Stunde fehlte. Das fiel mir nach sechs Stunden auf, einer Zeit in der wir schon 400 Downloads hatten und ich habe das dann auch sofort repariert. Verwunderlich ist halt nur das sich NIEMAND dazu gemeldet hat.
Aber NIEMAND ist ja schon immer die durchschnittliche Zahl an Hörereaktionen gewesen, deshalb fällt es mir nun auch wirklich nicht sonderlich schwer mich von diesem Projektarm zu trennen, der bisher eigentlich immer nur viel Arbeit für wenig Lohn bedeutet hat. Das heißt jetzt nicht, dass der EVIL ED Podcast komplett gestorben ist. Auch hier wird sich in meinem Urlaub (der noch bis Anfang Februar geht) einiges tun, das Hauptinteresse meinerseits liegt jetzt aber an der vernünftigen Umstrukturierung der Website, die sich nun mehr und mehr zu einer Art Nachschlagewerk für Phantastik-Fans entwickeln soll. Ich stelle mir das wie folgt vor: Ihr habt beispielsweise gerade erstmals „The Tingler“ gesehen und fragt euch ob es noch mehr solch herrliche Filme mit verrückten Wissenschaftlern gibt. Also sucht ihr unter unseren Specials entweder bei „Sci-Fi-Horror“ (vorhanden) oder bei „Mad Scientists“ (kommt im Laufe des Jahres) und werdet nicht nur den „Tingler“ selbst sondern auch ähnliche passende Filme finden. Wenn ihr dann einen der Artikel lest findet ihr darunter auch immer direkt wieder die Banner, die Euch zeigen, in welchem Special der Film sonst noch zu finden ist und von da an entkommt ihr uns nicht mehr. Dass dieses Prinzip funktioniert bemerkt man schon jetzt denn die Zugriffe auf Artikel aus dem September (dort haben wir unser erstes Special gestartet) steigen immer noch langsam aber merklich. Unsere Leser halten sich, was man auch im Vergleich Gesamtzugriffe und Zugriffe auf tagesaktuelle Artikel deutlich sieht, nicht nur für eine Artikellänge bei uns auf. Ihr lest uns – und das freut uns. Also bleibt uns gewogen und schaut Euch ruhig auch mal etwas intensiver bei uns um, ich bin mir sicher, dass ihr noch lange nicht alles entdeckt habt, ws es bei EVIL ED zu finden gibt. In diesem Sinne, auf Wieder(hören?)sehen, Dia
|
- Dia
- Giftspritze