Sleepaway Camp 2 - Regie: Michael A.Simpson
Oh, I’m a happy camper, I love the summer sun, Willkommen im Camp Rolling Hills Dort, wo Teenies im Pool relaxen können. Dort, wo bereits zum Frühstück lustige Campersongs gesungen werden. Dort, wo sich geschultes Personal um die lieben Kleinen kümmert. Ja, im Camp Rolling Hills, da tobt das Leben. Zumindest bis jetzt... Der Film beginnt mitten im Wald an einem Lagerfeuer. T.C., einer der Aufseher, erzählt sich dort mit einer Gruppe Jungs und einem Mädel diverse Gruselgeschichten. Dabei wird selbstverständlich die Story von Angela Baker angesprochen. Diese saß nach den Ereignissen des ersten Wegschlaf-Camps in der Klapse. Dort wurde sie zur Frau umoperiert (auf Kosten der Steuerzahler – Skandal!!!) und wieder auf freien Fuß gelassen. Danach verliert sich ihre Spur. Just in diesem Moment taucht die Aufseherin Angela (!!!!) auf, die wenig begeistert ist, dass sich Phoebe, das Mädchen am Lagerfeuer, zu den Jungs rausgeschlichen hat. Auf dem Weg zurück ins Camp zeigt Angela dann auch gleich ihr wahres Gesicht und killt die ach so böse Phoebe. Mit den Worten „Das ist für Schandmäuler, die schmutzige Geschichten erzählen...“, schneidet sie ihr schließlich auch noch die Zunge ab. Dann folgen die Credits, unterlegt mit Schrammelrock aus der untersten, musikalischen Schublade. Und hier wird gleich eines klar: „Sleepaway Camp 2“ ist noch wesentlich billiger und trashiger als Teil 1. Der Film macht jedoch keinen Hehl daraus und gibt von Anfang an Vollgas. In nur 80 Minuten gibt es mehr als ein Dutzend Opfer zu beklagen. Da aus dem Killer kein Geheimnis mehr gemacht werden muss, darf Angela hier onscreen killen, was das Zeug hält und dutzende One-Liner zum besten geben. Aber der Reihe nach.... Am nächsten Morgen schildert Angela dem Campleiter Onkel John die diversen (und weit übertriebenen) Vergehen Phoebes, die Angela dazu veranlasst haben, diese nach Hause zu schicken (mitten in der Nacht? Glaubt jeder sofort!). Dann geht’s auf in den Frühstückssaal, gefüllt mit allerlei reizenden Teenagern. Da hätten wir die Nymphomanin, die Spanner, die Kiffer und und und. Man muss die lieben Kleinen einfach gern haben. Doch Angela lässt sich von den rumalbernden, aufsässigen Teenies nicht aus der Fassung bringen und stimmt anfangs bereits erwähntes Camperlied an. Hierbei wird schnell klar, dass aus der stillen, schüchternden Angela eine selbstbewusste, junge Frau wurde, die Feriencamps abgöttisch liebt. So sehr, dass alle, deren Verhalten sich nicht mit ihren extrem spiessigen Moralvorstellungen deckt, beseitigt. Oh, I´m a happy Camper, I love to drink and fuck... Ja, Angela hat´s nicht leicht (muss am Namen liegen, Merkel hat´s zur Zeit ja auch nicht leicht). Die Kids haben wenig Interesse an Volleyball und Co. Viel lieber spielen die Kids an anderen Bällen herum. So bekommt jeder Sünder, was er verdient. Die „Shit-Sisters“, zwei Dauerkifferinnen, werden zum lebenden BBQ. Netterweise gibt Merkela noch den Hinweis, dass man mit Feuer nicht spielt, ehe sie eben dieses entfacht. Vor den Augen eines anderen Mädchens sucht sie ein passendes Mordwerkzeug. Während diese verwundert fragt, ob Angela eine Pistole sucht, entgegnet diese trocken: „Nein, einen Bohrer!“ Brrrrrrrrzzzzzzzz So geht´s von Opfer zu Opfer. Angelas Oneliner spiegeln blanken Zynismus wieder und machen gerade deshalb soviel Spass. Richtig gelesen, wertes Evil-Ed-Publikum. Das 2. Wechschlafkämp ist ein richtig spaßiger No-Brainer. Es gibt Titten und Blut satt und die Morde sind schön graphisch in Szene gesetzt. Dies gilt allerdings nicht für die alte deutsche VHS-Fassung von New Vision. Diese wurde radikal um so ziemlich jeden Mord gekürzt. Später kam dann von Screen Power eine unzensierte Version auf den heimischen Markt und auch auf DVD sollte später eine dubiose Uncut-Fassung ohne Labelnennung erscheinen. Seit 2015 ist nun auch die völlig hanebüchene Indizierung der Cut-Fassung Geschichte. Eine offizielle Neuauflage ist aber bislang nicht in Sichtweite. Nun noch ein paar Worte zur Besetzung: Merkela wird diesmal nicht von Felissa Rose gespielt, sondern von der „talentierten“ (hust, hust) Pamela Springsteen, Schwesterchen vom Boss. Als Onkel John gibt sich Walter Gotell die Ehre, den hier jeder als General Gogol aus den Bond-Filmen „Der Spion, der mich liebte“ und „In tödlicher Mission“ kennen sollte (in einer anderen Rolle war er außerdem in „Liebesgrüße aus Moskau“ zu sehen). Außerdem spielt noch Martin Sheens Tochter Renée Estevez mit. Apropos Estevez, die Rollennamen im zweiten Camp des Grauens stammen allesamt von Stars der 80er. Als da wären: Emilio (Estevez) und Charlie (Sheen) Zur weiteren Handlung gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Angela killt sich quer durch das Camp, wobei auch Teenies in Freddy und Jason Outfit dran glauben dürfen (Angela ist halt ne krasse Killerin). Estevez spielt die graue Maus, die von Angela verschont bleibt. Aber.... Mehr sei nicht verraten, wobei die Tatsache, dass Sleepaway Camp 2 & 3 Back-to-back entstanden, den Ausgang dieses Films eigentlich vorweg nimmt.
Fazit: „Sleepaway Camp 2“ ist purer Trash. Billig inszeniert und weitestgehend talentfrei gespielt und doch macht der Film eine ganze Menge Spaß. Angesiedelt irgendwo zwischen „Freitag der 13.“ und Troma darf man sich an nackter Haut, dummen Dialogen und reichlich Kunstblut erfreuen. Also Kiste Bier hinstellen und abfeiern. Aber Vorsicht, Angela sieht es bestimmt nicht gern, dass ihr Alkohol konsumiert... Chrischi
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