Funhouse (1981) Drehbuch: Lawrence Block Darsteller: Elizabeth Berridge, Shawn Carson, Herb Robins
Tobe Hooper war von den hauptsächlichen Horror Regisseuren einer von denen, die häufig von Kritikern, Fans von Horrorfilmen und Fans von Stephen King angegriffen wurden. Mir fallen nur 2 weitere Regisseure im Genre ein, die ähnlichen Ärger haben: Mick Garris (unter anderem der Regisseur mit den meisten "beabsichtigten" Stephen King - Verfilmungen) und ganz besonders Rob Zombie. Witzig: Vieles was man Zombie vorwirft, wurde etwas anders, wenn auch ähnlich gemeint, gegen Hooper vorgebracht. Das hatte oft etwas mit den Worten "einfallslos" / "brutal" / "macht immer dasselbe" / "uninspiriert" / "schlecht" zu tun. Dean Koontz, amerikanischer Schriftsteller und etwa seit der Zeit aktiv, in der auch Stephen King anfing (die 70er), ist eine grosse Nummer im Horrorgenre. Er brauchte etwas länger als King, um in die Oberliga vorzustossen (die 80er), hat aber etwa die gleiche Menge an Romanen geschrieben, nur filmmässig sinds nur etwa 15, nicht viel gegen die gegen 100 gehenden King Verfilmungen. In letzter Zeit sieht es so aus, als habe er mit Schreiben aufgehört, sein letzter Roman "Ashley Bell" wurde von seinem Stammverlag HEYNE (wie bei King) nicht veröffentlicht, ich habe da selber angerufen, Ergebnis : Nein, kommt nicht, ansonsten zum warum "Kein Kommentar". Was, ich habe das Thema gewechselt ? Nö, wollte nur mal die Dimension der Tobe Hooper - Hasser klarmachen .... Also .... Ich greife ins Buchregal (in einer Buchhandlung, Leser unter 20 bitte "Buchhandlung" googeln") und finde einen neuen Dean Koontz Roman ("Geisterhaus") und lese mal eben das Vorwort, dem ich entnehme, das Dean Koontz das Buch zu "The Funhouse" geschrieben hat. Und er ist MÄCHTIG angepisst über die schlampige schlechte Verfilmung seines Romanes, besonders das das Monster Make Up erst zur Hälfte fertig war und die Verfilmung nicht viel mit ihm zu tun hat. Vor kurzem bekomme ich die Geschichte von einem Bekannten aus den USA irgendwie anderherum erzählt: Der Roman von Dean Koontz stammte aus der Zeit, als der "noch das Geld brauchte" und einen Roman zum Film schrieb. Das wird üblicherweise nach Sicht des endgültigen Drehbuches gemacht, solche Autoren kriegen nicht so oft den Film zu sehen. Trotzdem gab es dieses Vorwort in einem Roman, der tatsächlich wenig mit dem Film zu tun gehabt hat. Welche Fassung denn nun stimmt, der Koontz, der das Vorwort schrieb, war der "fast so gross wie King" Schriftsteller, der alle seine Romane veröffentlicht sehen wollte. Wenn man solche Feinde hat .......... Der einzige bekannte Freund mit echten Beziehungen war für Hooper Stephen King. Die Dreharbeiten zu "The Funhouse" (ja, wir reden jetzt tatsächlich über den Film) waren nicht so ganz lustig. Da brach doch direkt neben dem Drehort mal eine Schiesserei unter Gangstern aus. Hooper meinte, er habe einfach nichts gemacht und auf das Ende des Geballer gewartet. Verglichen mit den entsetzlichen Dreharbeiten bei 50 Grad Hitze bei "The Texas Chainsaw Massacre" oder dem Drehbuch, das wegen einer fehlenden Million umgeschrieben wurde, während Hooper gleichzeitig drehte, bei "The Texas Chainsaw Massacre 2" war diese "Scarface" - Einlage wohl eher witzig. Etwas zur Handlung OHNE Spoiler (hoffe ich): 4 junge Leute, darunter die Hauptfigur Amy mit ihrem Freund Buzz, wollen sich einen schönen Abend auf dem Rummelplatz machen. Aber die Schausteller sind nicht so harmlos wie man glaubt, auch sollte man wie in Slashern üblich, nie maskierte Menschen unterschätzen. Geisterbahnen in der Nacht zu besuchen, ist auch in anderen Filmen ("Dark Ride" 2006) und mindestens einer Kurzgeschichte alles andere als eine gute Idee. Übrigens bin ich nicht der Meinung vom Herrn Koontz, ich finde das "Monster Make UP" gelungen, zu fragen ist lediglich, ob es sich wirklich um ein Monster handelte .... Der Vater des "Monsters" oder "Nichtmonsters" weiss es zugegebener Weise auch nicht, mal scheint er seinen Sohn zu hassen, dann wieder drückt er in bewegenden Worten seine Liebe zu seinem Sohn aus .... Allerdings ist ihm nicht ganz zu trauen, er braucht den Sohn noch für Dinge, die zu einem "R-Rated" bzw. "FSK ab 18" führen. Hoffe der "Sohn" war kein Spoiler ! Dafür ist aber klar, die 4 "echten Idioten" sitzen im "Funhouse" fest und werden nicht ohne Grund schonunglos verfolgt. Wer Gore - Sequenzen a la "The Texas Chainsaw Massacre 2" erwartet (Teil "1" hatte NIE IRGENDWELCHEN Gore, bis heute bilden Leute sich das ein) und nicht darunter gehen will, ist hier im falschen Film. Alle, die schon die Geisterbahn - Funhouse Idee gut finden, sich mit durchschnittlichem Gore Gehalt und einem wirklich schönen Soundtrack bestens bedient fühlen, sollten sich die Blu Ray zulegen. Der deutsche Ton ist leider kaputt, aber Englisch mit deutschen Untertiteln geht ja nun auch, mehr als 6€ braucht man wohl nicht anlegen und der Film hat noch drei Audiokommentare, leider ohne Untertitel. Ich habe den Film zum ersten mal auf VHS (Firma CIC) anfang der 80er gesehen und mag ihn noch heute, sonst hätte ich ihn nicht 3 mal neu gekauft. Die FSK16 ist OK, das "ab 18" war eh schon früher übertrieben.
Bernd Breidenbroich
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