Bandidas (2006)
Salma Hayek und Penélope Cruz als Bankräuberduo im Wilden Westen. Ein kleiner aber feiner Geheimtipp, der mir kürzlich mal wieder unter die Augen gekommen ist. Endlich mal wieder ein Western, der sich nicht scheut auch die billigsten Klischees zu bedienen. Man hatte ja in den letzten Jahren (fast schon Jahrzehnten) immer den Eindruck jeder Film, der auch nur im Entferntesten mit dem ach so wilden Westen beschäftigt, müsse das Genre neu erfinden. Salma Hayek und Penélope Cruz spielen zwei mexikanische Frauen, die -zuerst aus reinem Rachegedanken und später dann mit einer Art Robin Hood-Mentalität – Banken ausrauben und mit Hilfe eines der Kriminalwissenschaft verschriebenen Nerds (prima – Steve Zahn) letztendlich dem Erzbösewicht Tyler Jackson (ebenfalls perfekt gespielt vom unvergleichlichen Dwight Yoakam) den Garaus machen. Ebenfalls erwähnenswert sind noch Sam Shepard und ganz speziell die beiden Pferde der Hauptdarstellerinnen, die vom Tic-Tac-Toe spielen bis zum Leiterklettern so einige Tricks beherrschen, die man in dieser Form sicherlich noch nie auf der Leinwand gesehen hat. Das Ganze inszenierte das Regieduo Joachim Roenning und Espen Sandberg nach einem Drehbuch von Luc Besson mit einer Leichtigkeit, die ihresgleichen sucht. Obwohl „Bandidas“ in der Grundstruktur immer ein nahezu klassischer Western bleibt, ist er doch gespickt mit Anklängen an Opas Kintopp und modernste Actionkracher. Überraschenderweise gelingt der fliessende Übergang zwischen nahezu Laurel&Hardy-mässigem Slapstick und schwer an Matrix angelehnter Action, ohne das irgendwelche Brüche entstehen. Auch optisch hat der Film so einiges zu bieten – und damit meine ich nicht nur die Kurven der beiden Haupdarstellerinnen. Der franzöische Kameramann Thierry Arbogast findet immer wieder Einstellungen, die amerikanischer wirken als das meiste was seine US-Kollegen in den letzten Jahren auf die Beine gestellt haben. Generell lebt der Film davon, das er zwar ein typisch amerikanisches Genre behandelt, aber dabei stark von europäischen Kino geprägt ist. Ein weiterer Gegensatz, der dafür sorgt, das das Ganze interessanter ist als die Summe der einzelnen Elemente vermuten lässt. Alles in allem ist „BANDIDAS“ eine ziemlich große Überraschung, speziell wenn man bedenkt das er trotz Starbesetzung eher unbekannt ist. Normalerweise ist das mittlerweile ein sicheres Zeichen für rechten filmischen Abfall. Dia FAZIT: Action-Komödie vom feinsten – nicht nur für Westernfans
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