Swiss Army Man (2016)
Darsteller: Paul Dano, Daniel Radcliffe, Mary Elizabeth Winstead Soundtrack: Andy Hull
Ab 23. Februar auf DVD/BluRay
Ich möchte das Jahr mit einem Film ausklingen lassen, der – überschattet von den immer gleichen Sequels, Remakes und Prequels – viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, als ihm nach seinem Release zu Teil wurde. Falls sich jemand darüber wundert, dass so wenig zum Inhalt des Films gesagt wird – absolut so gewollt. Denn manche Filme kann man nicht erzählen ohne in die Spoilerecke zu rutschen. Dennoch will ich es versuchen... Stellt Euch folgendes vor: Gestrandet auf einer einsamen Insel, dem Tode nah – eine ausweglose Situation. Und plötzlich spült eine Fügung des Schicksals eine furzende Leiche an den Strand... So absurd es auch klingen mag, diese Geschichte hat „Swiss Army Man“ bei mir zum unangefochtenen Film des Jahres gemacht. In eben jene beschriebene Situation kommt nämlich Hank, als er vor lauter Hoffnungslosigkeit versucht sich das Leben zu nehmen. Der etwas mitgenommen ausschauende Manny, hervorragend gespielt von Daniel Radcliffe, wird ab diesem Zeitpunkt nicht nur ein ständiger Begleiter unseres Protagonisten, nein, er wird Freund, Berater und Hoffnungsträger. Zunächst „missbraucht“ Hank den Toten als Surfbrett und versucht so der einsamen Insel zu entkommen. Schon an dieser Stelle werden die unglaublich kreativen Ergüsse dieses Meisterwerkes klar. Als dies misslingt, trägt Hank Manny huckepack über die Insel, um nach einem Dorf und einem kleinen Anzeichen von Zivilisation zu suchen. Schon bald beginnt Manny mit Hank zu kommunizieren. Es folgen lange Gespräche, Saufgelage und skurrile Situationen sowie gefährliche – und nicht zur Nachahmung empfohlene - „Stunts“, aber auch ernste Momente. Hier kommt das Kernelement von „Swiss Army Man“ zum tragen. Eine verrückte Reise durch die menschliche Vorstellungskraft, die Macht der Phantasie und die Wichtigkeit der Hoffnung. Gewürzt wird das durchgeknallte Abenteuer durch unbeschwert lockeren Humor. Trotz aller Trostlosigkeit schafft es der Film, dem Zuschauer über die gesamte Laufzeit ein spitzbübisches Lächeln auf das Gesicht zu zaubern. Wenn der Abspann so friedlich vor sich her flimmert fragt man sich als Zuschauer – der zuletzt noch mit einem interessanten Kniff in der Geschichte konfrontiert wird – was man jetzt eigentlich gesehen hat. Bei mir war es ein Gefühl, das mich gut 1 ½ Stunden lang die Realität hat vergessen lassen. In der Welt des „Swiss Army Man“ haben unsere alltäglichen Sorgen kein Gewicht, und das ist das Schöne daran. Wieder einmal zeigt es sich, dass es auch ohne ein multi-millionen Budget möglich ist, ein packendes Leinwanderlebnis zu schaffen. Wenn ich so darüber nachdenke, drängt sich mir da noch eine Frage auf – WANN sehen wir Daniel Radcliffe endlich in Produktionen, die von einer breiten Masse gesehen und anerkannt werden? An ihm und seiner Rollenwahl kann es nicht liegen! Also, liebe Leser! Einfach mal über den Tellerrand sehen und kleineren Produktionen eine Chance geben, es lohnt sich! In diesem Sinne – guten Rutsch! Hört niemals auf zu Träumen! Victor
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