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Biohazard (1985)
Monster aus der Galaxis

 


Regie:
Fred Olen Ray
Darsteller: William Fair Angelique Pettyjohn,
Aldo Ray

 

Bereits erhältlich auf BluRay und DVD

Regielegende Fred Olen Ray, der Mann, der zusammen mit Gunnar Hansen einen legendären Kettensägen-Horrorfilm drehte, schuf bereits drei Jahre zuvor ein anderes, grandioses Meisterwerk...Jawoll, ich meine das Monster namens Bio aus der Galaxis, das irgendwo als Codos Nachbar in der Sternenmitte als Zweiter von links haust.

Aber der Reihe nach.

Zwei Armytypen. Der Eine, Typ cooler Macker in Lederjacke mit Sonnenbrille, der Andere ein pflichtbewusster Uniformträger, verfahren sich in einer Gegend, in der die Hügel blutige Augen zu haben scheinen.

Auf der Suche nach dem Labor des Doktor Freudstein (oder so), verfahren sie sich auf der Strasse, die nur in eine Richtung führt.

Biohazard 1985 005Nebenbei sehen wir einen Typen, der für den Professor in eben dieser Gegend unterwegs ist. Hierbei trägt er allerdings einen Strahlenschutzanzug. Und tatsächlich, im Laufe des Films tauchen allerlei radioaktive Gegenstände auf. Demnach wird er als Einziger überleben.

Endlich im Labor angekommen warten neben dem Wissenschaftler, der meinem Internisten zum verwechseln ähnlich sieht, auch seine Assistentin, der er bestimmt gerne mal eine Darmspiegelung verpasst.

Diese ist ein etwas in die Jahre gekommenes Prachtweib mit dicken Titten und einer merkwürdigen Erotikshop Perücke in weissblond auf der Rübe.

Sie ist ein Medium, dass Dr. Peter Wenkmans Kartentest mit Bravour besteht.

Dann stehen da noch drei fette, alte Generäle herum. Einer von ihnen ist Altstar Aldo Ray .

Zuletzt sind noch zwei weitere Armytypen anwesend. Einer, ein unfähiger Jungspund mit Schlafstörungen, der Andere, der Erzfeind unserer Helden-Lederjacke.

Als Beweis, dass Madame keinen Hokus-Pokus veranstaltet, bekommt sie einen albernen Helm aus der Behindertenwerkstatt auf die Rübe und Doktor Mabuse drückt auf leuchtende, unbewegliche Knöpfe.

„Synthese von Mensch und Maschine“ staunt einer der Dicken alten Säcke.

Doch die Bumse widerspricht : „Von FRAU und Maschine.“

Genau! Frauen sind gar keine Menschen. DAS ist DER Beweis.

Danke, Fred.

Bio3Doch die Synthese startet zu früh. Der arme Kerl draußen, der nicht wie alle anderen den elenden Krebstot erleiden wird, findet in einem der Laborkabel, die völlig offen durch die Pampa gelegt wurden, einen herausgezogenen Verlängerungskabelstecker. Leider versucht er diesen komplizierten Fehler zu reparieren, als die Blondperückte, die zuvor schonmal bei Captain Kirk feucht im Schritt wurde, Kontakt mit dem aufgemalten Universum aufnimmt und einen sargähnlichen Behälter hervorzaubert. Für den armen Arbeiter wird’s hierbei tragisch. Blaue, aufgemalte Britzelblitze machen aus ihm eine Röstmumie - gut durch. Immerhin kein Krebs.

Zuvor hatte Blondie eine wertlose, weiße Porzellanbüste eines knieenden Menschen im All ersteigert (oder auf dem Flohmarkt hinterm Haus gekauft). Was es alles so in anderen Dimensionen gibt.

Die Teile sind jedenfalls alle verstrahlt. Trotzdem tatscht jeder in diesem Film an den Dingen herum, die ihr Leben bedeutend verkürzen können. Fehlt nur noch, dass jemand sie ableckt.

Die Generäle befehlen den Abtransport des radioaktiven Mülls zum Militär zwecks weiterer Untersuchungen.

biohaDoch der Jungspund, der auf der Ladefläche aufpassen soll, schläft kurz nach Abfahrt bereits ein. So bekommt er zu spät mit, dass das Monster aus der Galaxis aus seinem Reisekoffer gestiegen kommt. Zu spät, um sein Spielzeugplastikgewehr von Toys`R`us zu greifen.

Der Jungspund bekommt vom knuddeligen Teletubbie-Xenomorph eine sofort tödliche Gesichtswunde verpasst, die ihn dazu bringt, von der Ladefläche springend zu stürzen, als der Laster anhält.

Der Held und sein Kollege, die 10 Sekunden zuvor aus dem Laster sprangen, verfolgen den Killeralien jedoch nicht weiter.

„Gibs auf. Das Ding ist zu schnell und bestimmt schon meilenweit entfernt.“

Genau, Zeit für ein Feierabendbier.

Später will Lederjacke aber wieder auf die Jagd gehen.

„Wir warten bis 11 Uhr, damit wir die Anwohner nicht beunruhigen.“

Richtig gelesen, plötzlich wurde aus der Einöde eine Wohnsiedlung mit komischen Typen, die mit Ihrem Hund Gassi gehen und einheimischen Pennern, die Karnickel in Rotweinsauce grillen.

Lederjacke bekommt jedenfalls während seiner lyrischen Ergüsse einen Teller aufgewärmte Kotze von Blondie. Schon klar, warum der nach drei Bissen pappsatt ist. Würg! Dafür wird dann flugs auf der Couch gekuschelt.

Nebenbei taucht immer wieder das kleine Alien auf, dass herumhüpft wie ein Kleinkind und die Anwohner dezimiert. Gute Idee bis 11 zu warten.

Ganz nebenbei, das Galaxismonster wurde tatsächlich von Olen Rays fünfjährigem Steppke dargestellt.

Und dieser spielt oscarverdächtig.

Der Moment, in dem er auf dem E.T.-Plakat herumtrampelt – einfach goldig.

bio2Um den Spass nicht zu verderben, gebe ich hier nicht noch mehr von der Handlung (Muhaha...Handlung!) preis.

Ich muss aber noch anmerken, dass ich bei meinem eigenen Machwerk „Raw Footage 2“ den gleichen Schlusstwist verwendet habe wie Meister Fred.

Ich könnte nicht stolzer sein.

Hab ich noch was wichtiges vergessen?

Ach ja, Titten gibt’s auch. Noch Fragen?

Denn bis mir der von Centurio Entertainment / Alive jetzt neu herausgebrachte Alienschocker, der dass wahr macht, was der Trailer damals von Alien 3 versprach, netterweise vom Verleiher zur Verfügung gestellt wurde, kannte ich den Film nicht. Warum eigentlich nicht? Das Alien wütet auf der Erde. Cameron, Fincher und Scott hätten es nicht besser machen können. (Hust!)

Das Bild ist gestochen scharf aber mit Filmverschmutzungen, was den grindigen Charme jedoch noch mehr unterstützt. Die Synchro bietet tolle Sprecher wie Gernot Endemann oder Gottfried Kramer , aber auch ein paar weniger gute Gesellen.

Abgerundet wird die BluRay von einem Audiokommentar des Meisters mit Bruder im Geiste David DeCoteau , einer Interviewreihe mit den Überlebenden 32 Jahre später, einer Szene eines nie fertiggestellten Films mit Aldo Ray, sowie einer Bilder- und Trailershow. Einem Meisterwerk wirklich entsprechend.

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Fazit:

Grosse Trashbombe aus dem Hause Olen Ray. Wer Spaß an Filmen hat, für dessen Alienkostüm sich die Macher eines 60er Jahre Godzillas geschämt hätten und dessen Effekte aus der Mottenkiste stammen, der freut sich auch über den Soundtrack, der nach Amiga 500 goes Carpenter klingt. Ein Partyfilm durch und durch in dessen Abspann man Outtakes mit vielen untalentierten und zugleich genervten Schauspielern bestaunen kann. Obskur, aber seeeehr unterhaltsam...auf eine merkwürdige Art und Weise.

Euer Chrischi

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