The Pyramid (2014) Regie: Grégory Levasseur Darsteller: Ashley Grace, Denis O'Hare DVD- und BluRay-Start: 17.November 2016
Wenn der Drehbuchautor solcher Horrorgranaten wie High Tension, The Hills Have Eyes - Hügel der blutigen Augen, Mirrors oder Alexandre Ajas Maniac sein Regiedebut gibt und der Produzent dann noch Alexandre Aja heisst, erwartet der Horrorfan etwas Grosses. Wenn dann noch talentierte (und weitestgehend unverbrauchte) Schauspieler, wie der American Horror Story – Erfahrene Denis O'Hare oder die in Party Invaders (Originaltitel: Plus One...geile deutsche Titelschmiede) glänzende Ashley Grace mitspielen, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen, oder? Doch die Tatsache, dass dieser, von 20th Century Fox produzierte, Streifen bei uns zwar in (leeren) Kinosäälen gezeigt wurde, in den USA danach lediglich auf DVD und BluRay veröffentlicht wurde, lässt ungutes ahnen. Das der Film nun erst eineinhalb Jahre später erscheint ist auch kein gutes Omen. Ma´gucken, wie ich diesen Film überstehe. Nun, zunächst einmal verwundert. Anfangs wird eine Texttafel eingeblendet, die uns den üblichen Found-Footage-Erklärungstext „Dieses Material wurde gefunden (Danke für den Alle-Tot-Spoiler)... Was sie sehen ist die schockierende Wahrheit....bla bla bla“. Doch gleich darauf sehen wir echten Film vor uns laufen. Eine Kamera fliegt über das teilweise brennende Kairo hinweg, direkt in die Wüste zu Ausgrabungen an einer dreieckigen Pyramide. Da ein Reporterteam dabei ist, schaltet der Film nun zwischen normalem Kinofilm und Shaky-Cam hin und her. Hauptfiguren sind das Filmteam und das Vater-Tochtergespann, bestehend aus den oben genannten Darstellern. Aber auch der restliche Cast spielt in übrigen hervorragend. Nach kurzer Figureneinführung wird dann ein Zugang freigelegt, der ein Gas freisetzt, dass ich persönlich niemals einatmen möchte. Es erinnert, nicht nur farblich, an den Inhalt einiger Fässer aus einem bekannten Zombiefilm. Da das Gebiet wegen Unruhen in Kairo geräumt werden soll, gehen das Reporter- und Vater/Tochter-Team flugs in die Höhle. Willkommen im Gruselteil:
Check.
Check.
Check.
Check.
Check. …. Und so weiter und so fort. Nix neues an der Found Footage Front, die mit zunehmender Laufzeit immer mehr zum „Normalfilm“ wird. Und gerade in der Pyramide hätte ein reiner Found Footage Einsatz mal Sinn gemacht. Die schmalen Gänge und Wandlöcher hätten so viel enger gewirkt und die klaustrophobische Stimmung von The Descent - Abgrund des Grauens einfangen können, was leider nur selten gelingt. Trotzdem muss man sagen, dass die erste Stunde einen ordentlichen Gruselfilm für Vielseher bietet, der auch mit allerlei kleinen Splatterszenen daherkommt und eigentlich nie langweilig wird. Doch mit der sichtbar werden der Bedrohung und dem somit zunehmendem Einsatz von Computereffekten, wirkt die Mischung aus dokumentarischen und filmischen Elementen (inkl CGI-Monster) nur noch deplaziert.
Fazit: Trotz seiner Schwächen unterhält der klaustrophobische Pyramidenschocker dank guter Darsteller, denen man den unausweichlichen Abgang wirklich nicht wünscht. Im Heimkino sicher sehr viel besser aufgehoben und einen vorsichtigen Blick durchaus wert. Chrischi
|
- Hauptkategorie: Film