Caged to Kill (2015) Regie: John Lyde
ab 01.Dezember auf DVD/BluRay
Polizist Jack Stone hat nicht nur einen markigen Namen, er ist auch die coolste Sau im Universum. Einst ein erfolgreicher Cop, wurde seine Frau vor seinen Augen umgebracht. Jack „You are fucked“ Stone schwört Rache und inszeniert so einen Bankraub, an dessen Ende er verhaftet wird. Der Film beginnt mit seiner Einlieferung ins Hochsicherheitsgefängnis (*hüstel*), welches unter der Leitung eines korrupten Direktors den russischen Gangsterboss Balam beherbergt. Dieser ist natürlich verantwortlich für den unfreiwilligen Abgang von Stones Frau. Und somit wissen wir auch, warum Stone sich schnappen lies. Woher er allerdings wusste, dass er genau in dieses Gefängnis eingeliefert wird? Weil er Jack Stone ist. Keine Fragen stellen, sonst Fresse dick. Da das Budget für eine große Kulisse nicht ausreichte, sehen wir den Grossteil der Einlieferung als Computeranimation des Gebäudekomplexes. In der Realität bedeutet dies, dass wir vom Knast immer wieder den gleichen (viel zu kleinen) Aufenthaltsraum, Stones Zelle und einen Gang sehen. Dieser ist übrigens der Übergang zum identisch aussehenden Frauenknast, den man uns relativ spät präsentiert. Nach der Einführung des Superhelden Stone sehen wir in Rückblenden den Überfall, wobei die Flucht versucht auszusehen wie bei Heat, nur ohne Sturmgewehre oder generell...Budget. Doch der Film macht das Beste draus. Die Einschüsse sind blutig, die Kameraarbeit gut und am Ende der Jagd gibt’s nen Knalleffekt. Doch zurück zum Knast. Während der Rektor ein schäbiges Büro hat, darf Balam hier in einer Luxussuite hausen, die grösser wirkt als der ganze restliche Gefängniskomplex. Dort stellen halbnackte Frauen Drogen her und der böse Russe darf Mitinsassen foltern. Dafür bekommt das fette Direktorchen bestimmt ne Koksnutte einmal im Monat in sein Büro geschickt. Da Balam Macho-Man Stone um die Ecke bringen will, setzt dieser ein Kopfgeld auf unseren Helden aus. Und da Stone auf der Flucht (der erwähnte Knalleffekt) seinen korrupten Partner recht ungewöhnlich umgenietet hat, sind auch die Wärter scharf auf das Kopfgeld, welches auf den Polizistenmörder ausgesetzt ist. Zwischendurch fightet sich ein cooles blondes Mädel mit krassen Zöpfen durch die Mitinsassinen des Frauenknasts, was den Zorn von Oberrusse Balam auf sie hereinstürzen lässt. Doch das scheint sie nicht zu jucken. Ausserdem gibt es noch einen Füllplot mit einer Journalistin, die von Ausserhalb dem Korruptionsskandal auf die Schliche kommt und somit in Lebensgefahr schwebt. Wie gesagt, Füllmatierial. Egal, werdet ihr sagen, ein neuer Lundgren geht immer. Und der prangt ja auch cool im Vordergrund des DVD-Covers. Doch Pustekuchen, Lundgren spielt nur die zweite Geige dieses teilweise recht dreisten Escape Plan – Clones. Anfangs sieht man den Schweden mit ständig geneigtem Kopf recht verhuscht den Boden wischen und jedem Ärger aus dem Weg gehen. Doch -Gott sei Dank- bleibt es nicht dabei. Denn Lundgren bekommt den Schwarzenegger-Part des undercover eingeschleusten FBI-Mannes, der vor allem im Finale ordentlich zulangen darf. Und genau hier liegt die Stärke dieses billigen Hau-Ruck-Reissers. Matthew Reese macht seine Sache als unbesiegbare Kampfmaschine Stone recht ordentlich und auch Lundgren prügelt sich cool durch den Streifen. Den bösen Russen mimt UFC-Fighter Chuck Liddell . Der spielt zwar scheisse, kann aber gut zulangen. Die Handlungsszenen sind im Gegensatz zur gefälligen Action recht doof und unglaubwürdig. Einzig Lundgren reisst hier etwas. Doch seien wir ehrlich, niemand schaut sich einen Film wie „Caged to Kill“ wegen der Shakespeare-Dialoge an. Überhaupt, „Caged to Kill“, bei dem markigen Titel werden Erinnerungen an alte Zeiten wach. Damals, als Körperkontaktfilme in Deutschland immer saucoole Titel hatten: „Born to Fight“ „Fight to win“ „Driven to kill“ „Forced to Fuck“ ... Sie alle füllten mein Regal und meine Hose (vor allem Letzterer). „Riot“ ist ja auch ein Pussy-Titel. Ebenso wie die (erfreulicherweise ungekürzte) Freigabe ab 16. Das rote Logo schmückt viel mehr. Ach ja, Lundgren klingt glücklicherweise nach Lehmann. Die Synchro ist also gelungen.
Fazit: Billiger Direct-to-Heimkino-Prügelfilm, dessen Existenzberechtigung in den gelungenen Kampfszenen und dem schwedischen Hünen liegt. Bei den Dialogszenen kann man zwischendurch Bier holen oder schiffen gehen. Chrischi
|
- Hauptkategorie: Film