![]() The Neon Demon (2016)
Nicolas Winding Refn galt bereits seit seinem Debut „Pusher “ als Genie. Die Kritiker liessen ihn als neues Wunderkind am Regiehimmel erstrahlen. Auch „Drive “, „Walhalla Rising “ und „Bronson “ sollten hierzu beitragen. Doch mit „Only God Forgives “ gabs einen kleinen Dämpfer. Zu sperrig und unbedeutend war sein Werk, trotz neuem Mega-Star Ryan Gosling. „The Neon Demon “, sein neuestes Werk, wirkte beim Trailer bereits wie ein ganz besonderer Mindfuck. Doch können die hohen Erwartungen erfüllt werden? Nun, an der Kinokasse nicht. Trotz gerade mal 7 Mio Dollar Budget kamen an die Kinokasse nur 1,3 Mio zurückgespült. Woran lags? Die Besetzung klang mit Namen wie Keanu Reeves , der als John Wick gerade zurück an die Boxoffice-Spitze kletterte und Elle Fanning , dem Dörnröschen-Ersatz aus Maleficent - Die dunkle Fee ,doch recht ansprechend.
Tja, und da haben wir auch schon das große Problem am neuen Film vom Regisseur, dessen Name einen die Zunge brechen lässt. Denn viel mehr gibt es über die Handlung nicht zu erzählen. Es geschieht zwar einiges, doch der erhobene „die-Modelbranche-ist- böse-und-nur-die-Stärksten-überleben“-Zeigefinger stinkt einem von Anfang an entgegen. Zum Beispiel wenn Jesse nach ihrem Alter gefragt wird. Auf die ehrliche Antwort „16“, wird ihr sofort befohlen, sich als 19-jährige auszugeben. Böööööseeee, diese Modeleute. Auch Desmond Harrington , der smarte Quinn aus der Kultserie Dexter , der auch durch sein „ich-steh-an-der-Schwelle-zur-Unterernährung“ Aussehen als mädchenbetaschender Modefotograf aufdringlich unsympathisch herüberkommt, unterstreicht die Marschrichtung des Filmes. Nebenbei und beinahe unerheblich ist das Auftreten des ekligen, Kinderprostitution unterstützenden Motelbesitzers, der Jesse das Leben zur Hölle macht. Diesen verkörpert übrigens Neo aus der Matrix. Ja, die Handlung ist vorhersehbar, trotz kleinem Splatter-Twist am Ende, der die oben genannte Aussage jedoch nur noch weiter unterstützt.
Grandios sind übrigens die Modelszenen, die wie ein psychedelischer Trip wirken. Leider kommen diese ein wenig zu selten vor. Mehr hiervon, weniger Zeigefinger und ein wenig mehr Entschlossenheit in der Genrewahl und es hätte richtig toll werden können.
Fazit: Der neonfarbene Dämon ist leider nicht der grosse Wurf von Refn. Optisch grandios, scheitert er an allzu viel Moral. Dank der teils sehr gelungenen Atmosphäre aber einen Blick wert. ![]()
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