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The Neon Demon (2016)
The Neon Demon


Regie:
Nicolas Winding Refn
Darsteller:
Elle Fanning,  Keanu Reeves,
Desmond Harrington


BluRay/ DVD und VoD Start: 27.10.2016

 

Nicolas Winding Refn galt bereits seit seinem Debut „Pusher “ als Genie. Die Kritiker liessen ihn als neues Wunderkind am Regiehimmel erstrahlen. Auch „Drive “, „Walhalla Rising “ und „Bronson “ sollten hierzu beitragen.

Doch mit „Only God Forgives “ gabs einen kleinen Dämpfer. Zu sperrig und unbedeutend war sein Werk, trotz neuem Mega-Star Ryan Gosling.

The Neon Demon “, sein neuestes Werk, wirkte beim Trailer bereits wie ein ganz besonderer Mindfuck. Doch können die hohen Erwartungen erfüllt werden?

Nun, an der Kinokasse nicht. Trotz gerade mal 7 Mio Dollar Budget kamen an die  Kinokasse nur 1,3 Mio zurückgespült.

Woran lags? Die Besetzung klang mit Namen wie Keanu Reeves , der als John Wick gerade zurück an die Boxoffice-Spitze kletterte und  Elle Fanning , dem Dörnröschen-Ersatz aus Maleficent - Die dunkle Fee ,doch recht ansprechend.

nd03Vor allem Fanning in der Hauptrolle sollte sich als genialer Coup erweisen. Sie spielt die minderjährige Jesse, die dank ihrer unschuldigen Schönheit an eine dubiose Modelagentur gerät, wirklich überzeugend. Zu keiner Sekunde zweifelt man daran, dass sie allen anderen Profimodels den Rang abläuft, bis....

Tja, und da haben wir auch schon das große Problem am neuen Film vom Regisseur, dessen Name einen die Zunge brechen lässt. Denn viel mehr gibt es über die Handlung nicht zu erzählen. Es geschieht zwar einiges, doch der erhobene „die-Modelbranche-ist- böse-und-nur-die-Stärksten-überleben“-Zeigefinger stinkt einem von Anfang an entgegen. Zum Beispiel wenn Jesse nach ihrem Alter gefragt wird. Auf die ehrliche Antwort „16“, wird ihr sofort befohlen, sich als 19-jährige auszugeben. Böööööseeee, diese Modeleute. Auch Desmond Harrington , der smarte Quinn aus der Kultserie Dexter , der auch durch sein „ich-steh-an-der-Schwelle-zur-Unterernährung“ Aussehen als mädchenbetaschender Modefotograf aufdringlich unsympathisch herüberkommt, unterstreicht die Marschrichtung des Filmes.

Nebenbei und beinahe unerheblich ist das Auftreten des ekligen, Kinderprostitution unterstützenden Motelbesitzers, der Jesse das Leben zur Hölle macht. Diesen verkörpert übrigens Neo aus der Matrix.

Ja, die Handlung ist vorhersehbar, trotz kleinem Splatter-Twist am Ende, der die oben genannte Aussage jedoch nur noch weiter unterstützt.

ND04Auf der Haben-Seite steht allerdings die Verbeugung vor Argentos Suspiria. Diese besteht neben einer hervorragenden Ausleuchtung auch aus durchdachten Kamerafahrten. Die Modelagentur wirkt hierbei wie die Ballettschule im Vorbild. Doch bleiben die Horrorelemente nur angekratzt und werden von normaler Handlung unterbrochen. Und da geschehen so einige Dinge, die ich bei einer FSK 16 Freigabe so noch nicht gesehen habe. Vor allem die Make-Up-Tante vom Set, die, nachdem sie bei Jesse abblitzte, auf einer nackten Frauenleiche masturbiert, wunderte mich gar sehr. Doch schocken kann Refn nach menschlichen Tausendfüsslern aus Serbien die auf dein Grab spucken heute niemanden mehr.

Grandios sind übrigens die Modelszenen, die wie ein psychedelischer Trip wirken. Leider kommen diese ein wenig zu selten vor. Mehr hiervon, weniger Zeigefinger und ein wenig mehr Entschlossenheit in der Genrewahl und es hätte richtig toll werden können.

 

Fazit:

Der neonfarbene Dämon ist leider nicht der grosse Wurf von Refn. Optisch grandios, scheitert er an allzu viel Moral. Dank der teils sehr gelungenen Atmosphäre aber einen Blick wert.

FBtok logo show11Bereits im Jahr 2010 haben wir NWR eine Spezialepisode unseres Vorläufer-Podcasts TATORTKINO gewidmet. Damals war DRIVE gerade aktuell und wir in höchster Vorfreude.

Es ist durchaus interessant mal zu Hören, wie wir diesen "neuen" Regisseur damals eingeschätzt haben. 

Klickt einfach aufs Bild oder hier

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hallo

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