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Dia und Zocki
präsentieren:

Dead Set (2008)
Dead Set

Regie: Yann Demange

Drehbuch/Produzent: Charlie Brooker

Darsteller:  Jaime Winstone,
Andy Nyman, Davina McCall

 

Ab 14. Oktober als
Mediabook bei
ANOLIS


Auszugsabend im Big Brother Haus.

Während die cartoonhaften Insassen sich langsam und quotenträchtig gegenseitig selbst zerfleischen ist auch im Technikbereich hinter den Wänden des Hauses die Hölle los.

Der zynische Producer Patrick (Andy Nyman) regiert mit eisernem Besen über die Techniker und speziell Kelly (Jaime Winstone), die als Produktionsassistentin sozusagen Mädchen für alles bei der Produktion ist. Da tritt der Ernstfall ein und die Live-Sendung droht wegen einer noch nicht näher spezifizierten landesweiten Katastrophe gekippt zu werden.

ds02Es ist wohl kein Spoiler, wenn ich jetzt verrate, dass es sich natürlich um eine Zombie-Katastrophe handelt, die die Engländer von Tee, Minzgebäck und Big Brother fernhält. Schon in der ersten Episode wird das Big Brother Haus (oder besser die Technik-Area des Hauses) von den lebenden Toten, im wahrsten Sinn des Wortes, überrannt und nun beginnt eine Hommage an die Klassiker von George A. Romero, die nahezu die gleiche Qualität wie die Original Dead-Trilogie erreicht.

Autor/Produzent Charlie Brooker ist eigentlich eher ein Satiriker und Berufszyniker und wie auch in der bisher unregelmässigen (erst in diesem Jahr erschien eine wirklich komplette Season) Horror-Science-Fiction-Anthologieserie „Black Mirror“, die in unregelmäßigen Abständen seit 2010 ab und an mit neuen Episoden aufwartet (hier findet ihr die beiden ersten „Staffeln“ auf Netflix), verbindet er auch hier beissende Sozialsatire mit mitreißender Unterhaltung.

Wie bereits erwähnt orientiert er sich hier vorwiegend bei den Werken von George A. Romero – zumindest was die Grundstruktur der Geschichte und die Art, wie mit der Bedrohung umgegangen wird, betrifft. Hier wie da haben wir eine Handvoll Charaktere die auf kleinstem Raum eingesperrt sind. Die drohenden Zombiehorden, die das Big Brother Gelände umzingeln, sammeln sich zwar vor den Rolltoren, die eigentlich Bedrohung findet aber im Inneren statt. Ein bereit zu Beginn gebissener Charakter dessen Ende droht, Figuren, die unter dem Druck zusammenbrechen und dazu noch Produzent Patrick, der buchstäblich über Leichen geht um persönliche Vorteile zu erreichen.

Zusätzlich befindet sich auch noch Kellys Freund in der „Außenwelt“ und bietet dem Zuschauer so einen Blick auf die globaleren Aspekte der Katastrophe und die Art wie sie sich auf die wenigen Überlebenden auswirkt.

ds04Somit haben wir hier – zwei Jahre vor dem Start von Walking Dead – bereits eine TV-Serie vorliegen, die sich intensiv mit dem Thema Zombies auseinandersetzt – und das übrigens in allen erwünschten Aspekten, denn wenn die faulenden Toten die Beisserchen auspacken, dann geht es splattermäßig so richtig zur Sache. Da wird in Gedärmen gematscht, Augen ausgequetscht und und auch mal ein Kopf mittels eines Feuerlöschers zu Hackepeter verarbeitet. Von den ganzen Kopfplatzern und abgetrennten Gliedmaßen mal ganz zu schweigen.

Für das Finale hat man sogar gleich zwei Szenen aus „Day of the Dead“ mehr oder weniger 1:1 umgesetzt und zusammengeführt.

Leider aber hat man sich bei der Produktion der Serie entschieden erstens auf rennende Zombies und zweitens – wie in den Doppelnull-Jahren üblich – auf die unsägliche Shakey-Cam zurückzugreifen. So kann man die meisten tollen Splattereffekte (die – wie man in den Extras sehen kann – durchaus handgemacht und eher „savinimässig“ daherkamen) nur erahnen.

ds03Ärgerlich, aber betrachtet man die Serie als Ganzes, so kann man darüber gut hinwegsehen, denn - und hier haben wir schon wieder einen Romero-Vergleich – das was zählt sind Geschichte und Figuren und da erreicht „Dead Set“ in jeder Hinsicht  die volle Punktzahl. Zusätzlich ist die Show auch noch mit vielen Spritzern typisch englischem Humor angereichert, was die eigentlich düstere Grundstimmung etwas abflacht und den Unterhaltungsfaktor dadurch erheblich steigen lässt.

Auch vom technischen Aufwand her ist „Dead Set“ überzeugend. Besonders interessant hier auch, dass zu Beginn die Szenen im Big Brother Haus genau so aussehen, wie man es aus dem TV gewohnt ist und das Bild erst nachdem das Grauen in diese Kunstwelt eingebrochen ist, realistischer bzw. filmmäßiger wird.

Diese Mischung ist auch der Hauptgrund, warum ich die Serie auch in unsere Liste mit den Halloween Tipps für 2016 aufgenommen habe.

So kann ich die kurze (Komplettlaufzeit 142 Minuten, also wie eine kurze EEP-Episode) Serie jedem Romerofan, Zombiefan, Splatterfan und Fan von gutem Fernsehen ans Herz legen.

In Kürze:
PerfekteRomero-Hommage mit englischem Humor
und rennenden Zombies.

Gemacht für den EVIL ED in Dir!

 

packs

Zum aktuellen Mediabook von ANOLIS:

Optisch und haptisch legt ANOLIS hier mal wieder ein echtes Brett in die Hände der Sammler. Die Edition sieht klasse aus, alle drei gemalten Cover sind Schmuckstücke.

Inhaltlich finden sich hier zuerst einmal auf zwei BluRays die Serie plus etliche Extras (Interviews, Featurettes und deleted Scenes). Der Inhalt entspricht bis hierhin der bekannten ANOLIS-Veröffentlichung von 2012 und dem britischen Release von Chanel 4 (2008), das allerdings auf eine DVD zusammengepresst war.

Zusätzlich zu diesem altbekannten Material findet sich aber auf einer dritten BluRay auch noch die sogenannte Spielfilmversion, die das Geschenen auf 128 Minuten zusammenfasst. Obwohl das eine nette Idee ist, bleibt es natürliche jedem überlassen, ob sich deshalb oder wegen des – wieder einmal toll gestalteten – Booklets, mit einem Text von Nando Rohner, der Kauf lohnt.

Für Mediabook-Sammler hat sich der Zocki der Sache nochmal angenommen und präsentiert Euch in nachfolgendem Video alle Details:

 

 

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