Sleepaway Camp 3 – Teenage Wasteland (1989) (Camp des Grauens 3) Regie: Michael A. Simpson
Angela is back! Was wie eine Drohung auf Wahlplakaten klingt, entpuppt sich als bitterer Ernst. Glücklicherweise gibt es hier keinen Merkel-Maniac. Stattdessen darf Angela Baker wieder losziehen und unartige Teenies slashen. Der 3. Teil beginnt an einem eher ungewöhnlichen Setting. Im Zimmer der jungen Maria, die sich gerade für das Sommercamp fertig macht (im Klartext, sie zeigt ihre Titten!). Sie verlässt das Haus und während sie auf den Bus ins Camp wartet, kommt Angela in einem Müllwagen (!!!) herbeigerauscht und überrollt die Ärmste - welch eine Verschwendung. Dann noch schnell die Leiche im Müllschlucker verstaut und schon nimmt Angela (mit Perücke und Jugendklamotten) den Platz des jungen Mädchens ein. Der abfahrende Bus gibt dann den Blick auf eine Häuserwand frei, auf die „Angela is back“ gesprayt wurde. Vorspann – Schrammelmucke Danach geht’s auf ins Camp New Horizons. Ein Ort, an dem noch schlimmere Teeniebratzen als in irgendeinem Slasher zuvor herumlaufen. Warum? Nun, Camp New Horizons ist das wiedereröffnete Camp Rolling Hills, in dem Angela im Vorjahr wütete. Um überhaupt Eltern zu motivieren, ihre Kids bereitwillig auf die Schlachtbank zu schicken, haben die neuen Betreiber einen nicht so ganz nachvollziehbaren Plan entwickelt. Man öffnet das Camp sowohl für arme Ghettokids, als auch für reiche Schnöselkinder - quasi zum Sonderpreis. ???????????? Wie soll das bitte funktionieren???????????? Wer bitte glaubt, dass Kids die einer Gang angehören, sich aufraffen in ein Feriencamp zu fahren? Statt Messerstecherei also Schnitzeljagd und Kanufahren? Und welche reichen Eltern schicken ihre Sprösslinge in ein Camp, in denen kriminelle Jugendliche rumlungern? Naja, fressen wir den Drehbuchstuss einfach, sonst kommen wir nicht weiter. Wir haben dieses Mal also eine bunte Mischung aus Punks, Nymphomaninnen, eingebildeten Zicken aus gutem Hause und und und.... Doch zunächst geht’s einer Reporterin an den Kragen. Diese soll eigentlich nur eine Reportage über das Camp drehen, fragt aber ausgerechnet Angela nach irgendwelchen Drogen. Diese mixt ihr rasch einen Cocktail aus hochgiftigen Chemikalien, was zum Ableben der Dame führt. Ursprünglich sollte auch das gesamte Kamerateam bei einer Explosion ums Leben kommen. Doch das Budget dieser Back-to-Back-Produktion ging nach „Wechschlafen Teil 2“ so sehr den Bach runter, dass einige Drehbuchtrimmungen nötig wurden. Hierfür spricht auch, dass die Campleiter einen Survival-Trip im Wald als Programm ausgearbeitet haben. So wird aus schöner Campatmosphäre ein billiges Wald-und Wiesengemetzel. Geld sparen auf Seite der Campleiter und Filmemacher halt. Doch keine Angst, Angela geht getreu dem Motto „Ich schaffe das!“ herrlich zynisch ans Werk. Und nicht nur das. Es gibt auch noch einen scheinbar wirklich netten Jungen, der sich in Angela verguckt. Das ging allerdings in Teil 1 schon schief. Außerdem ist einer der Campmitarbeiter ein Cop, dessen Sohn im Vorjahr von Angela zu Frikassee verarbeitet wurde. Und dieser ist nur auf Rache aus.... Das Ende der Trilogie (die später doch fortgeführt wurde) geht – wie bereits erwähnt – den gleichen Weg wie sein Vorgänger. Die Teenies und Teamleiter sind weitestgehend unsympatisch und man wartet eigentlich nur auf ihr Ableben. Doch das fehlende Budget macht sich an allen Ecken bemerkbar. Die ursprünglich veröffentlichte Version war hierbei außerdem so harmlos, dass selbst Stümmelfassungsverleiher New Vision damals keinen Anlass zur Zensur sah. Mittlerweile gibt es eine Unrated-Fassung mit eingefügten Splatterszenen in mäßiger Qualität. Diese sind allerdings auch nicht sonderlich hart und vor allem äußerst billig und durchschaubar. Auf der Habenseite kann der Film mit Michael J. Pollard als schmierigem Campleiter Herman punkten, der sich gerne mit den jungen Mädels im Zelt vergnügt während seine dicke Frau am Grillbuffet die Blubberella macht. Pollard kennt man aus Filmen wie „Scrooged – Die Geister, die ich rief“ oder „Tango und Cash“, wo er den schrulligen Waffenexperten gab. Ein weiterer Pluspunkt ist Tracy Griffith , die hübschere Halbschwester von Plastikfresse Melanie, die man aus dem B-Schocker „Pentagramm“ kennen könnte. Als Angela ist wieder Pamela Springsteen am Start, die letztmalig als Killerin auftritt. Eigentlich hätten die Macher den Sack hier zumachen können, zugunsten eines Sequelgedanken wurde aber wieder ein modisches Open End eingefügt. Dies ist zwar witzig, aber auch ein wenig schade. Das Sequel sollte dann kurze Zeit später als „Sleepaway Camp 4 – The Survivor“ erscheinen. Doch nach wenigen Aufnahmen wurde der Geldhahn zugedreht und der Film bis 2012 eingestampft. Das Endprodukt war dann mehr ein Zusammenschnitt der Teile 1 – 3 mit wenigen neuen Aufnahmen – Beschiss am Kunden also. Hierzulande ist dieser Etikettenschwindel erst gar nicht erschienen. Wohl aber der komplett gegen die Wand gefahrene „Return to Sleepaway Camp“ von Ursprungsregisseur Hiltzik. Dieser ist jedoch unerträglich, auch wenn Ur-Angela Felissa Rose einen Cameo leisten durfte. Fazit: Mit dem dritten Teil der mordenden Angela schließe ich die Pforten des Summercamp-Specials für 2016. Der Film ist guckbar, kommt aber an den unterhaltsamen zweiten Teil nicht heran. Wer nun traurig ist, dass sein Lieblings-Feriencamp-Slasher noch nicht dabei war, dem sei gesagt: Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage... Chrischi
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