Zombi Holocaust (1980) Regie: Marino Girolami
„BLUT – TÖTE – ZOMBIE... BLUT – ZOMBIE...!“ Im Zuge der erfolgreichen Zombie- und Kannibalenwelle des Italokinos hat man schon manch einen kreativen Murks ertragen müssen. Eine gute Gelegenheit – dachte sich wohl Regisseur Marino Girolami – als er die lebenden Toten und die Menschenfresser in einem ultimativen Spektakel aufeinander treffen ließ... Dabei fängt die Geschichte eher unspektakulär an. In einem New Yorker Krankenhaus verschwinden Leichenteile. Die Spur führt zu einem zwielichtigen Krankenpfleger, der mit einer okkulten Sekte in Verbindung zu stehen scheint. BIIIIIIIING! Liebe Leser, ich habe keinen an der Waffel! Dieses BIIIIIIIING! ist ein Geräusch welches einen den ganzen Film über verfolgt. Nach diesem kleinen Exkurs weiter mit der Geschichte... Das FBI organisiert daraufhin eine Expedition zu einer dünn besiedelten tropischen Insel, auf der der Ursprung der Sekte - BIIIIIIIING! – vermutet wird.. Diese wird von Dr. Peter Chandler und der Anthropologin Dr. Ridgeway geleitet. Kaum auf dem Eiland angekommen wird der Trupp – bis auf wenige Leute – durch hungrige Kannibalen dezimiert. Ein harter Überlebenskampf beginnt, denn nicht nur Kannibalen machen unseren Protagonisten das Leben schwer - auch eine Horde hungriger Zombies und ein verrückter Wissenschaftler treiben dort ihr Unwesen. Die Idee von Girolami ist zwar sehr ambitioniert, funktioniert jedoch zu keinem Zeitpunkt so richtig. Die ersten Minuten des Films sind sehr chaotisch, da man als Zuschauer mit einer Flut an Ortswechseln und Charakteren konfrontiert wird, ohne dass eine logische Szenenabfolge zu erkennen ist. So ist es fast schon eine Erlösung wenn der Trupp durch die Menschenfresser auf ein überschaubares Maß reduziert wird. Besser wird die Geschichte dadurch nicht. Dank des guten Cast (Ian McCulloch, Alexandra Delli Colli, Donald O´Brien) hangelt sich der Film allerdings recht unterhaltsam von Schlachtplatte zu Schlachtplatte. Diese Tour de Trash mündet in einem furiosen Finale gespickt mit Titties, Blut und flammenden Infernos! Klingt vertraut? Zurecht! ZOMBI HOLOCAUST borgt sich ungeniert haufenweise Stil- und Storyelemente aus Genregiganten wie WOODOO, CANNIBAL HOLOCAUST und MANGIATI VIVI. Punkten kann der Film mit seinen stimmigen Sets und dem wunderbaren Soundtrack von Nico Fidenco. Karibikfeeling ohne Ende. Bacardi Cola dazu – passt! Für die Damen tut es auch ein Gläschen Sekt – BIIIIIIIING! Ich sagte SEKT, nicht SEKTE – BIIIIIIIING! Apropos Alkohol... Bei Sichtung wird der Konsum von Hochprozentigem ausdrücklich empfohlen, denn sonst könnte man den stümperhaft gemachten Masken und wenig beeindruckenden Splattereinlagen wohl kaum etwas abgewinnen. Für einen ausgelassenen Trashabend taugen diese „Meisterleistungen“ allerdings perfekt! Trotz all dieser Unzulänglichkeiten ist ZOMBI HOLOCAUST ein Film den man gesehen haben sollte. Denn er ist ein Vorbote dessen, was dem Genrekino in den folgenden Jahren blühen sollte. Kein Meisterwerk, nicht einmal ein guter Film – trotzdem zaubert Girolami dem trashaffinen Zuschauer ein grenzdebiles Grinsen in die Kauleiste.
Anmerkung vom Dia: Es sollte natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass wir dieses Meisterwerk bereits im Podcast als unseren allerersten "Baddie des Monats" besprochen haben. Außerdem interessant ist noch, dass es in der deutschen (und immer noch beschlagnahmten - "böser Film - bähhhh") Fassung eine etwas seltsame Änderung im Soundtrack gibt, die das folgende Video dokumentiert:
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