pale rider

Pale Rider – Der namenlose Reiter

(Pale Rider) 1985
Regie : Clint Eastwood

 

 

Irgendwann im 19. Jahrhundert in einer öden Goldgräberstadt.

Eine Gruppe von Siedlern versucht, angeführt von Hull Barret (Michael „American Monster“ Moriarty) , einem idealistischen harmlosen Mann, ihr Glück auf der Suche nach Gold.

Doch die Siedler leiden unter der Tyrannei des reichen Minenbesitzers Coy LaHood (Richard „The Thing“ Dysart), der die Gegend als sein Eigentum betrachtet und mit Hilfe seiner Männer (unter anderem Richard „Beisser“ Kiel) und seines Sohnes (Chris „Reservoir Dogs“ Penn) den einfachen Goldschürfern das Leben zur Hölle werden lässt um seine Ansprüche geltend zu machen.

Er selbst versucht mit gewaltigen Wasserpumpen das Land schnellstmöglich Abzutragen und zu plündern, ehe ein Gesetz gegen diese Form der Landzerstörung erlassen wird. Die Siedler sind ihm dabei natürlich ein Dorn im Auge. Und so stehen Plünderungen, Brandstiftung und Misshandlungen an der Tagesordnung.

Als Hull eines Tages in die Stadt fährt um Lebensmittel zu kaufen betet die junge Megan (Sydney Penny), die Tochter einer Siedlerin mit der Hull gerne liiert wäre, um ein Wunder. Und dieses Wunder soll erscheinen… in Form des namenlosen Reiters….

„Und er sah ein fahles Pferd. Und der darauf saß, dessen Name war Tod.“

Und der Tod erscheint in Form eines mysteriösen Predigers (Clint „Make my Day“ Eastwood). 

Als Hull in der Stadt von einer Schlägergruppe LaHoods zusammengeschlagen wird, greift der Prediger beherzt ein und prügelt den Mob nieder.

Aus Dank bietet Hull dem wortkargen Fremden ein Dach über dem Kopf an, woraufhin sich das Blatt zu wenden beginnt…

Mehr möchte ich hier über die Geschichte gar nicht schreiben. Muss ich auch gar nicht, denn über weite Strecken passiert jetzt genau dass, was man von einem Eastwood-Film aus vergangenen Tagen erwartet.

Natürlich kriegen die bösen Jungs jetzt die Hucke voll. Zunächst setzt es nur Prügel, mit dem engagieren des bösen Marshalls Stockburn (John „Rio Bravo“ Russell) und seiner Killertruppe seitens LaHood werden allerdings die Schiesseisen rausgeholt.

Hierbei geht der anfangs noch recht harmlose Western wenig zimperlich vor. Nicht selten werden die Bösen von Clint per Kopfschuss erlegt.

Auch fällt auf, dass der Prediger vorrangig aus dem Hinterhalt agiert. Das Finale ist jedenfalls recht saftig und ich musste schon sehr schmunzeln, als ich auf der BluRay neben der deutschen „FSK 16 Freigabe“ auch die Holländische „ab 6“ Freigabe erblicken durfte.

pale02Diese ist nicht nur Aufgrund der blutigen Shootouts höchst Zweifelhaft. Auch der Grundton des Films, welcher, bis auf wenige Oneliner und einem für die wenigen komischen Momente sorgenden Richard Kiel, in eine sehr düstere, leicht unheimliche Richtung tendiert, ist für sechsjährige wohl äusserst verstörend.

Ohne zu genau darauf einzugehen, um den Spaß nicht zu verderben: Der Film besitzt durchaus Horrorfilmelemente, die ihn zu einem besonderen Film im Westerngenre machen (mit der kleinen Einschränkung, dass Clint 12 Jahre zuvor schonmal eine recht ähnliche Geschichte mit „Ein Fremder ohne Namen“ („High Planes Drifter“) verfilmte).

Der Film lässt gegen Ende Raum zur Eigeninterpretation. Für mich (und dies hat Clint in diversen Interviews damals bestätigt) ist die Herkunft und Motivation des Predigers allerdings eindeutig…

Fazit:

Sieben Jahre vor seinem Western Abgesang „Erbarmungslos“ („Unforgiven“), in meinen Augen sein größtes Meisterwerk, gelang Clint Eastwood mit diesem Spätwestern eine spannende Geschichte rund um Rache, Schuld und Sühne. Eine ganz klare Empfehlung für jeden Fan des Genres.

C.Jürs

 
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