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Captain America –CivilWar(2016)
Dt. „The first Avenger –CivilWar”

Regie: Anthony Russo,

Darsteller: Chris Evans, Robert Downey Jr., Scarlett Johansson,
Sebastian Stan
, Jeremy Renner, Paul Rudd,
Tom Holland, Daniel Brühl

ab 6. Oktober auf DVD

 

Mal ganz ehrlich – braucht eigentlich noch irgendwer ein Review um sich für oder gegen einen Kauf des diesjährigen großen Marvel-Films zu entscheiden? Die Fans haben die Scheibe eh schon vorbestellt und wer nun gar kein Interesse an der Franchise hat, wird sich sicherlich auch nicht durch meine Zeilen überzeugen lassen.

Somit richtet sich diese Kritik auch vorwiegend an die wenigen Unentschlossenen, denen die Lust auf Helden in bunten Kostümen durch den Besuch von „Batfleck gegen Superdude“ vergangen ist oder die von der überwältigenden Mischung von Humor und Gewalt eines „Deadpool“ abgeschreckt wurden und nun keinem Film mit dem Marvel Logo mehr so richtig über den Weg trauen.

Beide Parteien können sich beruhigt zurücklehnen. Wer an den ersten beiden Avengers Abenteuern, an „Downey Mans“ Eskapaden und an den beiden bisherigen Soloausflügen des patriotischsten aller Superhelden seinen Spaß hatte, wird auch nach diesen 140 Minuten zufrieden sein. Trotzdem, vieleicht kann ich ja dem ein oder anderen Unentschlossenen mit diesen Zeilen helfen.

cw03Grundsätzlich wird wieder einmal eine recht simple Story erzählt: Ein politischer Keil wird zwischen die Avengers getrieben und so bilden sich im Team zwei Fronten. Eine Hälfte (und ein Gaststar) prügeln sich auf der eisernen Seite und die andere (und ein Gaststar) stehen dem frisbeewerfenden rot-blauen Supersoldaten zur Seite. Wie üblich in einem der großen Marvel Filme wird das Ganze noch schön ausgeschmückt mit einer Menge innerer Konflikte und mit Daniel Brühl als ZEMO wird sogar ein klassischer Gegner der frühen Avengers mit eingeführt.

Als interessant hierbei, erweist sich der direkte Vergleich mit dem - nur wenige Wochen früher veröffentlichten – DC-Schlachtschiff „Batfleck vs. Supercavill“ in welchem teils tatsächlich sehr ähnliche Storypunkte angesteuert werden. Hier wie da geht es um „Collateral Damage“ (also unschuldige Opfer der Superfights), werden die Helden vor Gericht/die UN gebeten, gibt es bei einer wichtigen Ratssizung eine Explosion und merken beide Helden bei ihrem letztendlichem kampfesmässigen Aufeinandertreffen, dass sie ja eigentlich doch für die gleiche Sache kämpfen. Okay, in dem einen Film ist es Martha, im anderen ein wichtiger Plotpoint der dazu führt, aber ansonsten – alles aus dem selben Drehbuchtopf.

Aber wo DC mit seinen Bemühungen den ganzen Film (in dem es im Endeffekt nur darum geht, dass sich Typen in Unterwäsche eins auf die Murmel hauen) düster wirken zu lassen, meist im Bereich unfreiwilliger Komik landet, schafft MARVEL den Spagat zwischen leichter Unterhaltung und düsterem Unterton mit einert ungezwungenen Leichtigkeit.

Man vergleiche nur mal die Szene, in der der jeweilige Hero (hier Super-Henry, dort Iron-Robert) auf einen Hinterbliebenen eines Opfer des letzten Einsatzes trifft. Auf der einen Seite wird der Held angebrüllt und bespuckt während das Symphonieorchester die Zimmerschen Kuhglocken auffährt, die Kamera wirr herumwirbelt und die umstehenden Menschenmassen brüllen; auf der anderen entspinnt sich ein komplett ruhiger und glaubhafter Dialog zwischen zwei Personen vor einem Fahrstuhl. Nun ratet mal, was den Zuschauer emotional besser packt.

Aber zurück zu unserem Film, sorry für diesen Ausflug.

Erfreulicherweise verzichtet das Regieduo Anthony und Joe Russo auf allzu große Zerstörungsorgien, statt großer Explosionen und dem Pulverisieren ganzer Städte geht es diesmal wieder eher Mann gegen Mann zur Sache, was die Actionszenen erfreulich nachvollziehbar macht.

CW01Wenn man diesem Film überhaupt etwas vorwerfen kann, dann ist es die Entscheidung ihn als einen Captain America Solofilm zu vermarkten, denn auch wenn einer der roten Fäden der Geschichte immer noch das Verhältnis zwischen dem Winter Soldier „Bucky“ Barnes und Captain America ist, so ist der eigentliche Selling Point doch das Aufeinandertreffen der gesamten Avengers Riege (ohne Thor und den Hulk) und deren Kampf gegeneinander, der das zweite Filmdrittel beschließt und den unzweifelhaften Höhepunkt des Filmes bildet.

cw06Besonders erfreulich hierbei ist sicherlich das Auftauchen der beiden Gasthelden und die Neueinführung von „Black Panther“. Dessen Charakter stammt ebenfalls aus der Frühzeit der Comics und hat eine (in diesem Film noch nicht verdeutlichte) besondere Beziehung zu Daniel Brühls Charakter, was bedeutet, dass wir diese beiden auf alle Fälle im großen und offiziellen Avengers-Film im nächsten Jahr wieder sehen werden.

Bei den beiden Gästen handelt es sich bekanntlich um den von Paul Rudd gespielten Ant-Man, der nach dem Überraschungserfolg des eher kleinen Solofilmes im letzten Jahr, diesmal richtig zeigen kann was dieser Held noch so alles drauf hat und um Spider-Man, um dessen Anwesenheit bis kurz vorm Kinostart ja noch ein großes Geheimnis gemacht wurde. 

CW02Somit kommen wir jetzt zum Ende hin auch endlich zum Elefanten im Raum. Ja, bei Spider-Mans Gastauftritt handelt es sich um weit mehr als nur um eine Cameo und simplen Fan-Service. Nicht nur bekommen wir den neuen „Mann“ im rot-blauen Dress, gespielt vom gerade mal 20-jährigen Tom Holland , auch in seiner Identität als Peter Parker zu Gesicht, er hat in seinem schicken Anzug, designed von Tony Stark, auch eine  großen Anteil an der zentralen Actionszene.

In beiden Rollen bekommen wir nun einen Spidey geboten, der den frühen Comicausgaben entspricht – ein Teenager mit Schulproblemen, der dazu neigt während  der Kampfszenen nicht nur seine Muskeln, sondern ebenso seine Zunge zu benutzen. Es scheint als habe Marvel es beim dritten Versuch tatsächlich hinbekommen den klassischen Charakter adäquat umzusetzen.

Jetzt mehr zu schreiben würde Euch einiges von dem Spaß nehmen, den der Film bietet, wer jetzt noch nicht überzeugt ist, dem kann ich auch nicht mit einer detaillierten Aufzählung der sonstigen Gaststars oder mit dem Verraten einiger der vielen Überraschungen helfen.

„Civil War“ wirkt insgesamt „kleiner“ als die letzten MARVEL-Filme, es scheint als habe man bei Disney aus dem Überraschungserfolg von „Ant-Man“ die genau richtigen Schlüsse gezogen. Auf der anderen Seite bietet er aber besonders viel Superhelden Action auf kleinem Raum mit der vielleicht größten Anzahl an Kostümierten, die sich jemals in einem Film getummelt haben. Kurz gesagt – ein Riesenspaß.

 

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Zur BluRay-Veröffentlichung

Klotzen nicht kleckern ist die Devise bei MARVEL auch wenn es um Veröffentlichung der Filme geht. Selbst in der mir vorliegenden Einzeldisk-Version ist die BluRay bis zum bersten vollgepackt mit Featurettes, deleted Scenes und Outtakes. Nahezu selbstverständlich ist da natürlich auch der Audiokommentar mit den beiden Regisseuren und den Autoren, in dem deutlich wird wie sehr diese mit Herzblut bei der Sache waren.

Auch die Bild- und Tonqualität ist wieder einmal vom Allerfeinsten. Brillante Farben, keinerlei Dropouts und ein Sound, bei dem die Boxen mal wieder so richtig schön entstaubt werden.

Bei MARVEL entspricht die Qualität der BluRays dem Inhalt – ein totaler Kaufbefehl, aber wie schon oben erwähnt – ihr habt sicher eh schon alle vorbestellt.

 

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