48Nur 48 Stunden (48 Hrs.)

1982 - Regie: Walter Hill

 

 

Albert Ganz (James Remar, Dexters Ziehvater) , ein verurteilter Gangster, kann mit Hilfe seines Kumpels Billy Bear (Sonny Landham, der in Predator auch als „Billy“ auftritt) aus dem Gefangenenlager fliehen.

Auf der Flucht hinterlässt er eine blutige Spur in Form von mehreren toten Polizisten.

Der Cop Jack Cates (Nick „Schnapsdrossel“ Nolte), welcher den Tod von zwei seiner Kollegen mitansehen muss, holt den ebenfalls verurteilten Gauner Reggie Hammond (Eddie „Quasselstrippe“ Murphy) für 48 Stunden aus dem Knast. Dieser war einst Komplize von Ganz, kennt dessen Anlaufpunkte und das Versteck einer halben Millionen Dollar, die Hammond zusammen mit Ganz und Co einst erbeutet haben…

Soweit zur Geschichte von „Nur 48 Stunden“. Mehr Story gibt es nicht. Dafür aber Wummen mit großen Kalibern, die bei Walter Hill gerne phallische Ausmaße annehmen. Das Ganze wird zusätzlich noch garniert mit einer großen Portion ziemlich deftiger Sprüche, die für die damalige Zeit, vor allem auch in der deutschen Synchro, ungewöhnlich rauh und obszön waren.

Hier ein paar Beispiele zum auf der Zunge zergehen lassen :

 

 „Hör zu, wir haben jetzt zehn vor zehn. Bis um zehn muss ich meinen Eumel im Bau haben,
sonst wird mein Samen flockig.“

 „Du sagst mir jetzt die Wahrheit oder ich verprügel Dich, bis Dir die Eier im Karton klingeln.“

 „Ich bin seit drei Jahren im Knast…ich bekomm schon nen Ständer wenn der Wind bläst.“

 

Zudem ist der Film die offizielle Geburtsstunde des „Buddy-Action-Movies“, etwas, dass Terence Hill und Bud Spencer zwar schon ein Jahrzehnt vorher zelebrierten, in Hollywood jedoch etwas komplett neues war. Die Zeiten der Einzelgänger wie Harry Callahan oder Paul Kersey neigten sich hiermit dem Ende zu. In den 80ern waren es Helden wie Riggs und Murtaugh („Lethal Weapon“) oder Tango und Cash, die die Kassen klingeln ließen.

48eddieUnd ein echter Buddy-Movie war „48 hrs.“ noch nicht einmal, denn die beiden Hauptfiguren hassen sich eigentlich den ganzen Film über.

Erst zum Ende – vorsicht, Spoiler – fangen die Beiden an sich zu respektieren. Aber keine Angst, Zärtlichkeiten tausche die Beiden nur in Form von festen Hieben aus.

Die eigentliche Entdeckung des Films war allerdings Murphy, der hier sein Leinwanddebut gab und als Shootingstar galt. Dessen Karriere sollte nun mit Filmen wie „Die Glücksritter“ oder „Beverly Hills Cop“ erst so richtig einschlagen sollte.

Zur deutschen Fassung ist noch zu sagen, dass Murphy bereits hier seinen Stammsprecher Randolf Kronberg, der Murphy bis zu seinem Tod die verstellte Stimme lieh, verbuchen konnte.

Nolte hingegen wurde nicht von Stammsprecher Thomas Danneberg vertont, sondern von Tommy „Alf“ Piper. Dies ist allerdings nicht weiter störend, zumal Piper auch danach noch hin und wieder Nolte vertonen durfte (zB „Run all Night“). Zumal passt er hervorragend zum rauhen Ton des Films.

Die FSK vergab damals natürlich ein FSK 18. Es gab noch eine FSK 16 Fassung, die neben diversen Zensurschnitten auch an besonders derben Stellen eine veränderte, verharmlosende Synchro zu bieten hatte.

Heute ist der Film in seiner ungekürzten Form ab 16 erhältlich.

Acht Jahre später versuchte das Team Murphy / Nolte / Hill es erneut mit der Fortsetzung „Und wieder 48 Stunden“ („Another 48 hrs.). Diese litt jedoch unter massiven Schnittauflagen seitens des Studios. Angeblich wurden ca 50 Minuten Material entfernt um mehr Vorstellungen am Tag spielen zu können. Übriggeblieben ist hier ein zwar unterhaltsamer, aber auch sprunghafter und weit weniger derber Vertreter des Genres.

Fazit:

Rauher und wegweisender Actionfilm aus den frühen 80ern, den man nicht zwingend mit der Freundin beim ersten Date schauen sollte. Ausser, Sie steht auf Sätze wie „Komm mit, hier lesbelts. Dose auf Dose klappert!“

Chrischi

 

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