Robotjox 2 - Krieg der Stahlgiganten / Encontro de Gigantes / Steel Robot 2 (USA 1993) Regie: Albert Band Drehbuch: Charles Band, Jackson Barr Stop-Motion: David Allen Musik: David Arkenstone Darsteller: Don Michael Paul, Barbara Crampton, James Staley, Lisa Rinna Produktion: Charles Band “What are you going to do with that rusty old tin can?” “Take out the garbage, scumbag!”
Allerdings muss ich zugeben, dass ich damals im Jahr 1990 doch ziemlich gespannt auf Stuart Gordons „Robotjox“ war, was allerdings weniger an seiner Thematik – statt Soldaten zu opfern hauen sich große Roboter der Kriegsparteien eins auffe Ömme – sondern eher am Regisseur lag, da mich Gordon bis dahin noch nicht wirklich enttäuscht hatte. Aber irgendwann ist ja immer das erste Mal. Glücklicher Weise hat der nette Regisseur aus Chicago, der ja leider am 24. März 2020 verstorben ist, erst nach diesem Debakel seine besten Filme (King of the Ants, Stuck, Edmond) gedreht. Da mich auch Michael Bays „Transformer“-Materialschlachten nicht wirklich begeistern konnten, ging ich also nun mit langen Zähnen an „Robot Wars“, der ja in einigen Ländern (unter anderm natürlich hier) als Fortsetzung von „Robotjox“ angekündigt war. Aber vielleicht würde dieses Werk es ja endlich schaffen mich zu einem Riesenroboterfan zu machen, selbst wenn ich es bis heute 27 Jahre ignoriert hatte.
Dabei gibt der Film sich äußerste Mühe mein altes hartes Nerdherz für sich zu gewinnen. Das beginnt shcon damit, dass hier der alte Band – also Vater Albert – mal wieder Regie geführt hat und der hatte mit „Dracula’s Dog“ zumindest einer meiner Lieblings-Baddies inszeniert. Zusätzlich versprach Barbara Crampton in der weiblichen Hauptrolle zumindest optisch ansprechendes und Stop-Motion-Effektarbeit von Harryhausen-Schüler David Allen (Flesh Gordon, Caveman) ist zumeist auch positiv anzumerken und schön anzusehen. Zusätzlich beginnt der Film mit einer langsamen Kamerafahrt über einen Risenroboter zu der ein richtig toller Actionmarsch ertönt. Überraschend ist hier besonders, dass die Musik nicht von Richard Band, sondern von einem Komponisten namens David Arkenstone stammt, der sich sonst eher mit meditativen Klängen in Richtung Clannad/Enya beschäftigt. Dann aber beginnt der Film und Langeweile macht sich breit.
Während der täglichen Pendelreisen durch die Wüste wird die MRAS-2 immer wieder von bösen Guerillas angegriffen, die auch im weiteren Verlauf dieses Meisterwerken immer mal wieder für ein paar kleinere Scharmützel herangezigen werden, deren Motivation oder Organisation uns – wie so vieles im Film – nicht nöher erklärt werden.
Um den Plot voranzutreiben und die Filmlaufzeit zu strecken gibt es auch noch einen „Badmiral“ als Chef der Transitfirma sowie einen japanischen Investor und seinen Sohn, die irgendwann den Skorpion-Roboter klauen. Das führt dazu, dass der Marion, der Stumpy und die Barbara den geheimen Riesenroboter aktivieren und dem bösen Japs in seiner geklauten Maschine eins auffe Ömme geben. Nach gerade mal 72 Minuten ist das Teil dann auch zu Ende und bereits komplett vergessen. Wohl gemerkt das sind Brutto-Minuten, von denen man nochmal jeweils 3 für Vor- und Nachspann (bei beiden wird JEDER Beteiligte bis zum Clapper-Loader genannt) abziehen kann. Neee Charles Band – das war nix.
Sicher, auch „Robotjox“ war insgesamt ein recht ödes Schlunzwerk, aber zumindest bot der genau das, was man sehen wollte und hatte – dank einer straffen Regie – noch eine Art Spannungskurve und einen Schlußgag, der in Erinnerung blieb,
Unverzeihbar ist zusätzlich natürlich auch, dass Barbara Crampton noch nicht einmal eine Nacktszene hat. Zum Release von Wicked-Media
Auf der anderen Seite gibt es aber auch wieder ein paar schicke Extras. So findet sich neben der schon üblichen Videozone-Ausgabe zum Film (die sich fast ausschließlich mit den wenigen Effekten beschäftigt) auch noch ein kurzes Special über David Allen auf der Scheibe. Ebenso gibt es den deutschen VHS-Vorspann mit der Titeleinblendung „Robotjox 2“ und die deutsche Version der Videozone zu bewundern. Ob das nun aber zum Kauf der Scheibe ausreicht muss jeder selbst entscheiden. Sammler, die Wickeds „Full Moon“-Collection komplett haben wollen bleibt sicher nichts anderes übrig, allen anderen rate ich eher ab. dia
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