(USA 1987) Amazonen auf dem Mond oder Warum die Amerikaner den Kanal voll haben / Cheeseburger Film Sandwich
Regie: Joe Dante, Carl Gottlieb, Peter Horton, John Landis, Robert K. Weiss Drehbuch: Michael Barrie, Jim Mulholland Kamera: Daniel Pearl Musik: Ira Newborn Darsteller (u.a.): Arsenio Hall, Michelle Pfeiffer, Peter Horton, Griffin Dunne, Forrest J. Ackerman, Sybil Danning, B.B. King, Rosanna Arquette, Steve Guttenberg, Henry Silva, Robert Picardo, Ed Begley Jr., Jenny Agutter, Kelly Preston, Russ Meyer, Andrew Dice Clay, Carrie Fisher, Paul Bartel
Did you know that every 7 minutes, B.B.King
Allerdings ist der Film nicht das Werk eines einzigen Regisseurs – gleich vier große Namen haben die Arbeit diesmal untereinander aufgeteilt und diese Herangehensweise ist Segen und Fluch zugleich. Denn auch wenn die einzelnen Sketche grundsätzlich alle recht gut gelungen sind, so gibt es doch ab und an deutliche Brüche zwischen den Segmenten.
Das ist zwar beides irre komisch und – wenig überraschend bei diesen beiden Meistern der Comedy – brillant inszeniert, will aber nicht so recht ineinanderfliessen.
Trotzdem ist „Amazon Women on the moon“ natürlich im Gesamten ein Riesenspaß und speziell Nummern wie die zitatmässig ja bereits erwähnte Parodie auf Social Spots mit dem Namen “Blacks without Soul” (Regie – fast schon natürlich - John Landis) ist zum Schreien komisch und hat damals im Kino dafür gesorgt, dass der ganze Saal lauthals mitgesungen hat, als Don „no soul“ Simmons mit „Yellow Ribbon“, „Chim Chim Cherie“ und „Blame it on the Bossanova“ gleich drei amerikanische Klassiker, zwar tatsächlich komplett ohne Soul in der Stimme, aber schön schmissig vorgetragen hat.
Wo wir gerade beim Genre sind - bebildert wurde der gesamte Film vom Kameramann von „The Texas Chainsaw Massacre“, der hier natürlich seine gesamte Bandbreite ausspielen durfte, speziell aber in Schwarz-Weiss-Segmenten wie einem kurzen Auftritt von King Kong, dem erwähnten Invisible man und der, von Joe Dante inszenierten, Coda des Filmes, in der Carrie Fisher und Paul Bartel einen 40er Jahre Aufklärungsfilm parodieren, glänzen kann.
Wer auf chaotische Komödien im Stile von Zucker-Abrahams-Zucker (Airplane/Naked Gun/HotShots/Top Secret) steht, macht mit „Amazon women on the moon“ sicherlich nichts verkehrt, die Schwächen im titelgebenden Segment werden immer recht schnell wieder ausgebügelt und da selbiges dann auch noch von Werbung und Filmrissen unterbrochen wird, eignet es sich gut zur Pinkelpause.
Zur aktuellen Turbine BluRay Naja, man kauft solch einen Film ja auch wegen des Inhaltes. Hier bekommen wir zuerst einmal eine schön remasterte Version des Filmes geboten, die auch mal den Blick auf Details ermöglicht, die bisher nur im Kino entdeckbar waren, dort aber mangels einer Pausentaste den meisten wohl entgangen sein dürften (siehe untenstehendes Bild). Als Extras lassen sich genau die finden, die auch damals schon beim ersten Universal DVD-Release dabei waren, also die komplette Sammlung an Bloopern und die deleted Scenes, die aus komplett fertig gestellten Sketchen bestehen und dem Zuschauer einen Blick auf einige Schauspieler ermöglichen, die in der Kinofassung nicht mehr zu finden waren. Speziell ein Segment namens „The unknown soldier“ weiss hier zu überzeugen, auch wenn es offensichtlich vom Humor und der Aussage her viel zu düster für den finalen Film war.
An Audiokommentaren gibt es den bei Turbine zu erwartenden Sträter, Bender, Streberg-Auftritt in der Audio- und Videoversion. Die Jungs sind ja ganz nett und ihr Podcast ist auch extrem unterhaltsam, aber ihr Fachwissen lässt doch schwer zu wünschen übrig. Allerdings muss ich sagen, dass ich dieses Urteil aufgrund des letztens von mir gehörten Kommentar zu „Schlock“ beziehe, der allerdings dafür gesorgt hat, dass ich hier gar nicht erst reinschauen möchte. Glücklicherweise gibt es aber noch als „hidden Feature“ den Kommentar der „101“-Fassung mit den Filmkritikern Nathaniel Thompson und Tim Greer, deren Site Mondo digital immer einen Besuch wert ist. Alleine wegen der Extras braucht man also nicht wirklich zuzuschlagen, falls man schon eine andere aktuelle Fassung des Filmes im Regal hat, allerdings sieht das Stahlbuch wirklich toll aus und mit ein wenig Geschick lässt sich die Banderole auf an den Falzmarken zusammengelegt bei der Präsentation einigermassen gut verstecken. Ergo, sozusagen einen Querdaumen von mir, müsst ihr halt selbst wissen ob ihr den Film in dieser Fassung braucht. Bei mir musste es einfach wegen Landis und Dante sein, aber nicht jeder ist so bekloppt.
„I´ve seen enough, doctor!“ dia
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