Bambuscamp 2 Poster

Bambuscamp 2 – Die Tätowierung
Hongkong 1978 – 78 Minuten (CUT)

 

 

Ein Knastfilmchen in Ehren... Fans wissen genau was jetzt folgt bzw. folgen müsste. Mit BAMBUSCAMP 2 steht mal wieder ein Vertreter des “Women in Prison“ Genre ins Haus. Die Peitsche liegt parat, die Foltergeräte griffbereit... Die Frage ist WER hier die Folter ertragen muss? Oder besser gesagt – auf WEN hat es Regisseur Cheung Pooi San eigenlich abgesehen? Doch bevor ich diese Frage mehr oder weniger wissenschaftlich analysiere, hier der Versuch einer Synopsis...

August 1945 – Der Krieg zwischen China und Japan erlebt seine finalen Momente. Eine chinesische Widerstandskämpferin wird in ein Gefangenenlager gesperrt. Dort trifft sie auf eine mutmaßliche Verräterin, nicht ahnend dass diese eine Karte zu einem Goldschatz auf ihrem Körper trägt. Eine gewisse Zeit vergeht in der die Frauen Folter und Vergewaltigung über sich ergehen lassen müssen. Als einer der Wärter sich bereit erklärt die Damen aus ihrer misslichen Lage zu befreien, beginnt die gefährliche Flucht.

Bambuscamp 2 Screen 2Jetzt mag man meinen die Geschichte wäre aufgrund ihrer Banalität total einfach zu durchschauen. Doch weit gefehlt – man hangelt sich von einer Szene in die nächste, ohne dass ein wirklicher Zusammenhang erkennbar ist. Immerhin geschieht dies nach einem gewissen Schema. Eine einfache Formel, wie sie in Knastfilmen dieser Art üblich ist – Vergewaltigung, Folter, Experiment, Vergewaltigung, Catfight (Miau), Exekution, Vergewaltigung, Exekution, Flucht, Schießerei, Finale. Ach ja, die Suche nach einem Goldschatz hat es auch noch in den Film geschafft.

Dieses Wirrwarr mag vielleicht der deutschen Fassung geschuldet sein, deren Schnitte mehr als offensichtlich sind. Laut diverser Quellen sollen diese sich auf eine gute Portion der Handlung auswirken, so dass eben nur ein Gerippe übrig geblieben ist. Und nach diesem Maßstab werde ich die Qualitäten dieses Machwerks hervorheben.

Bambuscamp 2 Screen 1

Freunde von Busen, Bumserei und Banalitäten – haltet euch fest, dieser Film ist euch gewidmet. Eine fidele Mischung aus Orgien, Qualen und Bakterien – ja, Bakterien – denn diese sollen an den Frauen getestet werden. Auf dem Weg dahin gibt es ALLES, was das Herz eines Genrefans höher schlagen lässt. Ameisenfolter, Peitschenhiebe, schallende Backpfeifen – treten sie näher, meine Damen und Herren, hier gibt es Sensationen, Penetrationen... STOPP, ich steigere mich hinein und drifte etwas ab.

Im Kern der Sache bleibt ein Film, der weder durch Qualität noch Quantität überzeugen kann. Dennoch ist er was er ist, und wird als Solches seine Anhängerschaft finden. Ein wahres Freudenhaus der Akustik bildet übrigens der Soundtrack. Im einen Moment meint man ein Detektiv mit hochgeschlagenem Kragen müsste die Szenerie betreten, im anderen Moment schallt einem eine vergnügliche Softerotiksymphonie entgegen.  Die DVD gibt es als kleine Hartbox in 2 Covervarianten von Label CMV und als Repack von '84 Entertainment.

Ich schaue auf die Uhr und stelle fest, dass ich diesem Kleinod eine Menge Zeit geschenkt habe.  Deshalb schließe ich, dem Ende entgegen blickend, mit meinem Lieblingszitat aus Bambuscamp 2:

„Wird auch langsam Zeit, ich hab schon Sacksausen!“

 

 Victor Grytzka

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