Stephen King –
Meine Leidenschaft für Stephen King begann in meinen jungen Teenager Jahren, als ich anfing zu den Horror Comics immer mehr Bücher zu verschlingen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, welche Durchschlagskraft Werke wie "Carrie", "Das Jahr des Werwolfs" (Der Werwolf von Tarker Mills), "Christine", "Friedhof der Kuscheltiere" und "The Shining" bei mir hatten. King war direkt, King war neu und King hatte Ideen satt. Da wurde der beste Freund des Menschen zur Killertöle, ein vom Körper absorbierter Zwilling machte sich selbstständig, ein schickes Auto beeinflußte einen harmlosen Teenager – bei King gab es einfach alles! Und er verstand es wie kein anderer aus dem was das Genre zu bieten hat zu schöpfen: Vampire, Werwölfe, Telekinese, Außerirdische, Parallelwelten, etc. und alles hat er stets zu seinem ganz eigenen Garn neu versponnen – und damit bis heute unerreichte Meisterwerke geschaffen! Bevor die ganzen Horror Clowns ‚in’ waren kreierte er mit Es einen fetten Wälzer, der einem beim Lesen die Haare zu Berge stehen lies und bei dem man froh war, noch zuhause zu wohnen und nicht alleine sein zu müssen nach dieser Lektüre. King war der König unter den Horrorautoren und natürlich wurden die meisten seiner Bücher verfilmt, was einem als Fan dann gleich noch zum Gang ins Kino bewegte. Die Verfilmungen waren dabei mehr oder weniger gelungen. "Das letzte Gefecht", "Sie", "Stark – The Dark Half", "Friedhof der Kuscheltiere", "Christine" und "In einer kleinen Stadt" gehören zu meinen liebsten Stephen King Verfilmungen, wobei ich die größten Hoffnungen für die kommende Kinoversion von IT hege... Regiegrößen wie Brian de Palma (Carrie), Stanley Kubrick (The Shining), George A. Romero (Stark – The Dark Half) und John Carpenter mit Christine gaben sich die Ehre Kings Bücher zu verfilmen. Unpopulär ist meine Meinung zu The Shining von Kubrick, da ich Jack Nicholson als echte Fehlbesetzung ansehe und die generell übertriebene Verehrung von Kubrick nur bis zu einem gewissen Teil nachvollziehen kann. Nicholson ist ein toller Schauspieler, doch wirkt er als Jack Torrance bereits vor dem Einzug in das Overlook bedrohlich und diabolisch. Die spätere Miniserie von Mick Garris hingegen hatte mit Steven Weber einen netten, harmlosen Charakter, der sich erst durch die Mächte des Hotels zu einem Psychopathen wandelte – was wesentlich näher an Kings Buchvorlage rankam. Zurück zu Kings schriftstellerischem Oevre. Die Vorfreude auf den nächsten King war lange Zeit stets groß doch irgendwann kam bei mir ein fader Beigeschmack auf. King war so groß geworden, daß er scheinbar überhaupt nicht mehr redigiert wurde und sein Verlag nur noch die reine Rechtschreibkorrektur machen ließ. Der Verlag dachte sich wohl Laß ihn doch zweihundert Seiten mehr schreiben, wie seinem Protagonisten die Milchzähne ausgefallen sind, wie ihm der erste Flaum am Sack wuchs und wann er die ersten Pickel am Arsch bekam – Hauptsache mehr Seiten = mehr Kohle. Ich fand das nur noch unerträglich. So ziemlich zur gleichen Zeit fing auch Dean R. Koontz an zu schwächeln. Koontz produzierte immer wieder den gleichen männlichen Protagonisten mit treuem Hund als Freund und irgendwie steckte immer ein Experiment der Regierung dahinter. Nichts Neues zu bringen war auch Kings größter Fehler. Kings Geschichten waren wiederholt in einer kleinen Stadt in Maine angesiedelt, bevölkert vom dortigen Lokalkolorit bestehend aus den Jungen, den Alten und zwischendrin tummeln sich die Bösen. Auch die Tatsache, daß Kings Protagonisten meist Autoren oder Lehrer sind fand ich irgendwann nur noch schrecklich öde und abgenudelt. Ich weiß jetzt gar nicht mehr wann ich King den Rücken zugewandt habe, aber da gab es plötzlich diesen vor neuen und abgefahrenen Ideen strotzenden Clive Barker und ich entdeckte Ramsey Campbell, James Herbert, Anne Rice, Neil Gaiman…kurzum, es gab viele Autoren, die mich einfach besser unterhielten. Ich glaube daß meine King Pause fast eine Dekade anhielt und was ich so von Freunden hörte hatte ich nicht viel verpaßt. Ich denke vieles war teils wohl auch seinen gesundheitlichen Problemen geschuldet und man kann den Mann nur bewundern wie er sich wieder berappelt hat. Nicht alle seine neueren Werke sind der große Wurf, aber das ist wohl bei jedem Autor so. Inzwischen lese ich den König auch wieder gerne und muß sagen daß ihm mit Sachen wie Doctor Sleep, Der Anschlag, Finderlohn oder auch Mr. Mercedes wieder große Würfe gelungen sind, was mich wirklich freut. King ist einer von uns, einer aus dem Volk und ein Horrorfan. Seinen umfangreichen Output muß ihm erstmal einer nachmachen. Und er ist ein Guter, der sich nicht scheut, Dumpfbacken wie Donald Tumb öffentlich so richtig bloßzustellen und fertig zu machen. In diesem Sinne hoffe ich, daß er uns noch lange erhalten bleibt und gönne ihm auch das Zitat aus Army of Darkness: ‚All Hail to the King, Baby!’ Nic Nic Parker ist Redakteurin bei Moviestar, führt ein eigenes englischsprachiges Blog
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