From Beyond (1986) Regie : Stuart Gordon
„Mach was mit Titten.“ meinte der Dia. „Titten bringen Klicks.“ „Und Blut…mach auch was mit Blut.“ Blut und Titten…hmmm…da kam mir natürlich zunächst mal „Lifeforce“ in den Sinn. Aber da Tobe Hooper gerade in Wilsons Dachboden rangenommen wurde (vielleicht sollte ich diesen Satz nochmal überdenken) verschiebe ich den auf einen späteren Zeitpunkt. „From Beyond“ wurde zwar in Episode 6 des Evil-Ed Podcasts im Rahmen der Brian Yuzna-Filmographie (Produzent) auch bedacht, jedoch eher nebenbei. Dies liegt sicherlich auch an daran, dass sein großer Bruder, der „Re-Animator“, auch heute noch zu den absoluten Kultklassikern gehört. „From Beyond“ ist hingegen vielen Leuten bislang unbekannt. (Hab ich damals schon festgestellt, als ich den Streifen als Wunschfilm mit zu Pantoffel.TV gebracht habe. Keiner der Jungs kannte den Film). Nachdem „Re-Animator“, dessen Budget unter einer Millionen Dollar lag, sich zu einem Überraschungserfolg gemaustert hatte, durfte Stuart Gordon für diesen Streifen satte 4,5 Mio Dollar verbraten. Zur Freude der Splatterfans wurde das Geld dann auch vorrangig in noch aufwendigere Monster-, Schleim- und Bluteffekte investiert. Auch wurden Jeffrey Combs, seineszeichens der Re-Animator himself und Barbara Crampton (die schon beim Vorgänger ihren Körper zur Schau tragen durfte) erneut engagiert. Combs, Crampton und Gordon drehten neun Jahre später übrigens noch „Castle Freak“ zusammen. Dieser erreicht aber leider nicht mehr die Qualität seiner beiden Vorgänger. Was die drei Filme ausserdem gemeinsam haben: Alle basieren auf Geschichten von H.P.Lovecraft (wobei die Story, auf der „From Beyond“ beruht, gerade mal sieben Seiten lang ist und im Grunde noch vor den Vorspann-Credits abgehandelt wird. Aber nun endlich mal zur Handlung: Dr. Pretorius (Ted Sorel) – was für ein Name – hat zusammen mit seinem jungen Assistenten Crawford (Combs) eine Maschine namens „Resonator“ entwickelt, welche die Zirbeldrüse, ein inaktives Organ im Gehirn, stimuliert. Dadurch ist es möglich in eine andere Dimension zu blicken. Ein erster Test endet jedoch damit, dass Pretorius im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf verliert und Crawford, der dank Axt in seiner Hand höchst tatverdächtig ist, in einer Nervenheilanstalt landet. Dort wird die junge Psychologin Dr. Katherine Michaels (Crampton) auf ihn aufmerksam. Sie zweifelt schnell an der diagnostizierten Schizophrenie des jungen Assistenten. Unter Aufsicht des Polizisten Bubba Brownlee (Ken „Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist…“ Foree) dürfen sie und Crawford in das Haus des vermeintlichen Verbrechens zurückkehren, um das Experiment zu wiederholen. Neben Pretorius „Hobbyraum“, eine Minivariante des „50 Shades of Grey“-Spielzimmers, findet sich dort auch die von Crawford beschriebene Maschine. Tatsächlich bringen die Drei den Resonator zum Laufen und können einen Blick in eine andere Dimension werfen. Unter zunehmenden Kopfschmerzen sehen sie zunächst merkwürdige fliegende Würmer (die „Aliens des Grauens“ aus der deutschen Titelschmiede?!?). Plötzlich taucht auch Pretorius wieder auf, der eine seltsame Metamorphose durchgemacht hat. Dieser faselt zunächst, dass er sich dank der Aktivierung seiner Zirbeldrüse weiter in Richtung Perfektion entwickelt hat. Schnell wird jedoch klar, dass sich die Gruppe in Lebensgefahr befindet. Crawford kann die Maschine zwar abstellen, übersieht aber dass sich die junge Ärztin ebenso wie Pretorius im Bann der Maschine zu befinden scheint. Nachts schleicht Sie sich wieder ins Labor und startet die Maschine erneut. Die Büchse der Pandora ist geöffnet… Wie sich die Geschichte weiterentwickelt möchte ich an dieser Stelle gar nicht verraten. Nur soviel: Ab diesem Moment gibt der Film Vollgas bis zum eintreten der Endcredits. Im zarten Alter von 13 Jahren hielt ich das Tape der Firma Lightning Video erstmals in Händen. Dieses war im Gegensatz zu seinem Vorgängerfilm sogar ungekürzt und ab 18. (Mittlerweile ist der Film im ungekürzten Directors Cut sogar ab 16 Jahren freigegeben). Schon damals war ich fasziniert von der Mischung aus schleimigem Monsterfilm und Sado-Maso Fantasie. Und Crampton in Lack und Leder war für so einen pickligen Teenager wie mich damals schon eine Offenbarung. Ja, ich war verliebt. Und daran hat sich auch nichts geändert. Fazit: Damals wie heute ein origineller Horrorfilm, dessen Effekte noch heute für offene Münder sorgen sollten. In meinen Augen hat der Film im Vergleich zu seinem großen Bruder die Nase sogar ein kleines Stückchen vorn.
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