Kampf der Welten (USA 1953)
Darsteller: Gene Barry, Ann Robinson, Les Tremayne Produzent: George Pal Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts herrschte eine Zeit der Angst in den USA. Der Krieg spukte noch in den Köpfen, Gerüchte und Bilder von gebauten Atombomben und die Furcht vor dem immer stärker werdenden Russen beeinflusste das Leben im ganzen Kontinent. Und natürlich beschäftigte sich auch die Filmindustrie mit dem Thema. Mit „The War of the Worlds“ von 1953 begann eine ganze Welle von grossen und kleinen Sci Fi Invasionsfilmen das Kino zu überfluten. In der Nähe einer amerikanischen Kleinstadt stürzt ein meteorähnliches Objekt vom Himmel. Nach einer kurzen Beobachtung durch Anwohner, Polizei und einen Urlaub machenden Physiker (Gene Barry) beschließen alle, die weitere Untersuchung auf den Morgen zu verschieben. 3 verbleibende Feuerwehrmänner beobachten, wie der Meteor zu glühen beginnt und sich öffnet. Heraus kommt eine Art Kobrakopf aus Metall und der mit einem Auge besetzt ist und aus dem tödliche Strahlen kommen, die die Männer auch direkt vernichten. Überall werden Sichtungen weiterer Objekte gemeldet und es wird klar, dass es sich um eine ausserirdische Invasion handeln muss. Das Militär ist machtlos und selbst der Einsatz einer Atombombe führt nicht zur Vernichtung der Invasoren. Zwar setze ich als bekannt voraus, was am Ende doch zur Erlösung der Menschheit führt aber trotzdem werde ich das Ende hier doch nicht spoilern. 1898 erschien die Romanvorlage von H.G.Wells an dem der Film sich nur lose orientiert. Das Buch war ein großer Erfolg und inspirierte über die Jahre viele Adaptionen. Spätestens mit der Radioadaption von Orson Welles von 1938, die von vielen Hörern für eine reale Reportage gehalten wurde und teilweise Panik auslöste, war klar, dass die Angst vor Invasoren jeglicher Art ein immer aktuelles Thema war. Spielte in Wells Buch die Geschichte noch auf britischem Boden und wurde vom Autor als Kritik an der Kolonialpolitik intendiert, kamen in der Verfilmung andere Motive zum Vorschein. Dass sich z.B. zu Beginn ein Priester mit der Bibel in der Hand dem Alien entgegenstellt und dass einer der letzten Fluchtorte eine Kirche ist, hätte Wells wohl nicht gut gefallen. Die Geschichte wurde schon sehr auf ein Minimum reduziert und wirkt für heutige Verhältnisse sehr klischeehaft. Horror und Terror kann der Film heute nicht mehr erzeugen aber er hat nostalgischen Charme und ist als Wegbereiter des Invasionsgenres von historischem Wert. Wells` Alienschiffe wurden als Tripods beschrieben, die sich aber mit dem geringen Budget des Films nicht realisieren liessen. So wurden die Schiffe eher moränenartige Ufos mit dem langen an eine Kobra erinnernden Kopf. Diese hingen dann an Drähten und wurden ins Bild kopiert. Das Design ist einfach aber effektiv und ist heute schon als ikonographisch zu bezeichnen. Die Darsteller mühen sich wacker aber erstklassige Leistungen sind nicht zu erwarten. Die Musik von Leith Stephens wartet mit einem fast tanzbaren aber doch schön bäserpustenden Thema auf. The War of the Worlds Theme (Spoileralarm) Fazit: Ein Nostalgietrip in die Historie des Grusel Sci Fi, der das grosse Herz des Filmliebhabers braucht, um noch heute bestehen zu können. Frank Rinsche
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