![]() Space between us (2017)
Regie: Peter Chelsom Kamera: Barry Peterson Darsteller: Gary Oldman, Carla Gugino, Asa Butterfield, Britt Robertson Ab 23. Juni auf DVD/BluRay
In naher Zukunft startet ein Raumschiff mit den ersten Kolonisten zum Mars, die dort in einer bereits fertig gestellten Station leben und forschen sollen. Als sie gerade einmal zwei Monate der sieben Monate dauernden Reise unterwegs sind, stellt sich heraus, dass die Kommandantin schwanger ist und dies bisher verschweigen konnte. Kurz nach der Landung bringt sie das Kind zur Welt und stirbt dabei. Gardner, wie der Säugling genannt wird, ist somit der erste echte Marsianer. Um die Finanzierung weiterer Missionen nicht zu gefährden, verschweigt die zuständige Weltraumorganisation unter der Leitung von Nathanial Sheperd (Gary Oldman), der nicht zufällig ein wenig an Elon Musk erinnert, diesen Zwischenfall .
Das ist in Kürze der Inhalt der ersten 20 Minuten des Filmes, der sich danach in einer komplett unerwarteten Richtung entwickelt. Aus dem ernsthaften und erstaunlich gut durchdachten Science Fiction Film wird nun eine Mischung aus Road-Movie, Teenager Love Story, Actionfilm, Drama und Komödie, die immer wieder mit neuen Wendungen überrascht, ohne sich dabei auch nur einmal zu verlaufen oder überfrachtet zu wirken. Sicherlich handelt es sich um einen harten Bruch, wenn der Film dann die meiste Zeit auf der Erde spielt, aber das wirklich gut durchdachte Drehbuch und die Spielfreude der gesamten Cast lassen einen schnell über diese Hürde kommen. Hier ist ganz besonders Asa Butterfield herauszuheben, der seit seiner ersten großen Rolle in „Der Junge im gestreiften Pyjama“ (2008) eine Reihe von außergewöhnlichen Figuren („Enders Game“, „Hugo Cabret“, Insel der besonderen Kinder“) gespielt hat und dessen Aussehen so gar nicht dem amerikanischen Sunnyboy entspricht. Hier spielt er seine „Fisch aus dem Wasser“-Rolle mit einer interessanten Mischung aus großäugigem Staunen und unendlichem Leid, da er die Welt, die er, liebt und kennenlernt niemals auf Dauer bewohnen kann. Ebenso beeindruckend ist Britt Robertson, die sein Love-Interest Tulsa spielt und die mich bereits in „Tomorrowland“ fasziniert hat. Diese junge Schaupielerin hat das Zeug die nächste Jennifer Lawrence zu werden – und ja, auch bei der habe ich richtig gelegen, nachdem ich sie in „Winters Bone“ erstmals gesehen habe.
Die größte Überraschung allerdings ist der Regisseur. Peter Chelsom, ein gebürtiger Engländer, hat zwar nur wenige Filme in seiner Filmografie, jedoch finden sich dort, neben recht ansprechenden Frühwerken wie „Treacle“ (1988) oder „The Mighty“ (1998), die ich jedem Leser ans Herz legen kann, in den letzten Jahre solch weniger eindrucksvolle Werke wie der Taylor Swift und der Hannah Montana-Film. Zumindest gibt ihm das die Qualitäten, die nötig sind um mit seinen Teenager-Hauptdarstellern zu arbeiten.
Ein echter Geheimtipp für jeden, der sich neben dem allgegenwärtigen Zynismus noch ein Herz für die schönen Dinge des Lebens bewahrt hat und das wollen wir doch alle sein, oder? dia
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