IV.Stock – Wohnung 13 (2015) (Metal Version) Regie : Markus Pelzl
Ein Mann namens Rolf (Mika Metz) fährt Fahrstuhl. Die Fahrt ist lang und weilig. Der Film offenbart uns eben dieses durch ein paar Jumpcuts innerhalb der Einstellung von Rolf, der sich nervös hin- und herbewegt. Schnitt auf das Innere der titelgebenden Wohnung. Seine Frau / Freundin / Lebensgefährtin / Whatever „Brezel“ (Constance Wetzel) wartet geduldig daheim. Der Film hält einen Moment inne und liefert uns zu schrammeligem Metal einige Infos über „Brezel“ (klingt besser als „Laugenstange“, daher erwähne ichs nochmal). So hört sie Heavy Metal und schaut „extrem blutige Horrorfilme“. Notwendig ist diese Einblendung jedenfalls nicht. Weiter geht’s mit dem Film. Beide kotzen sich über ihren Ärger auf der Arbeit aus. Danach liefert Rolf ein Geständnis ab: Sein Kumpel Walter (Boris Manns) kommt zu Besuch. Und Brezel kann ihn nicht leiden. Was folgt ist eine äußerst skurille Szene beim Abendessen. Rolf ärgert sich, dass der pferdegesichtige Typ im Dönerladen sein Lahmacun nicht lang genug gebacken hat. Es ist „teigig“. Hierbei zeigt Mika Metz die volle Bandbreite seines Könnens. Der Mann ist verzweifelt, wütend, mit der Gesamtsituation unzufrieden. Man fragt sich, was in ihm vorgeht. Alleine am Job kann es nicht liegen. Antworten, wir wollen Antworten. Doch diese bleiben aus. Stattdessen klingelt Walter. Walter ist auch unzufrieden. Er ist arbeitslos. Seine Frau hat ihn verlassen. Walter ist sturzbetrunken. Er lallt. Ein Versager, der seinen Arsch nicht hochkriegt. Einen kurzen Moment später scheint er wieder nüchtern zu sein. Warum? Keine Ahnung – möglicherweise ein Anschlussfehler – oder doch Absicht? Auch er kotzt sich aus. Seine geplante Nagerpension war ein Reinfall (kann ich gar nicht nachvollziehen). Danach sieht man Rolf, der durch den Türspion einen Nachbarn beobachtet. Dieser schlägt seine wehrlose Frau. Jetzt, nach über 16 Minuten, hält der Film erneut an um uns den Namen Rolf (den wir bereits kennen) inklusive kurzer, unnötiger Informationen zu bieten…und eben Metal Musik. Dann sehen wir wieder Walter der Rolf erzählt, daß jeder seines Glückes Schmied ist (was ihn trotzdem nicht zu einem Kyle Reese macht). Wieder am Türspion, platzt Rolf der Kragen…. Die letzten 8 Minuten (inkl Abspann) möchte ich an dieser Stelle nicht spoilern. Es passiert etwas, was eine weitere Reaktion einer der Hauptfiguren nach sich zieht. War der Film bis hier ein interessantes, kleines Drama mit ebenso kleinen Mängeln, dessen Stärken (die Lahmacun Szene insbesondere) überwogen, so entpuppt sich das Ende als kleine Enttäuschung (zumindest für mich). Nicht, daß der Film nicht bis zum Schluß unterhalten würde. Doch die Erwatungshaltung war in meinem Fall größer. Ich wollte mehr als das dargebotene. Soviel sei verraten, der Film verlässt sein Territorium (sowohl das Drama, als auch die Wohnung) und wird hierbei ungewöhnlich witzig. Das ist zwar gut, es wäre aber soviel mehr möglich gewesen. Einen Blick sollte trotzdem jeder riskieren, denn hier steckt Potenzial und unterhalten wird man trotz genannter Mängel. Besonders Mika Metz („La Petite Mort 2“) ist es wert.
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