(USA 2017) NUR auf Netflix Regie: Charlie McDowell Drehbuch: Justin Lader, Charlie McDowell Darsteller: Robert Redford, Jason Segel, Rooney Mara, Jesse Plemons
Das ist es was und Netflix als Plotline vorgibt und das ist es auch, was wir in den ersten fünf Minuten des Filmes zu sehen bekommen, ehe der Vorspann beginnt. Diese fünf Minuten sind leider auch alles was wir von der als Star aufgeführten Mary Steenburgen zu sehen und hören (ich liebe ihre Stimme) bekommen. Zugegeben, das hat mich schon ein wenig geärgert, ich hatte mich auf ein längeres Wiedersehen gefreut, aber dafür entschädigt „The Discovery“ den Zuschauer schnell. Nach dem Vorpann sind weitere 18 Monate vergangen und die Welt hat sich verändert – aber kaum etwas zum Besseren. Gemeinnützige Organisationen zur Prävention gegen Selbstmord haben überall Live-Uhren mit den genauen Zahlen der sich epedemisch ausbreitenden Selbsttötungen aufgestellt, die ganze Welt scheint sich zum Jahrestag der Entdeckung auf einen weiteren Peak einzustellen.
Ohooo, ein Konzeptfilm - eine Art Film also, die eine irrsinnige These anschneidet, aber sie – aufgrund der derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse – niemals zu Ende bringen kann. Gerade wenn es um die „letzte Grenze“ geht, haben wir hier schon viele versagen gesehen. Man denke nur an Douglas Trumbulls „Brainstorm“, der uns am Ende mit Engelchen überraschte oder den heutzutage komplett unguckbaren „Flatliners“, der sich mittels Teenagerproblemchen von Todesreise zu Todesreise quälte und am Ende noch nicht mal heiße Luft präsentierte – das unsägliche Remake aus dem letzten Jahr lasse ich mal aussen vor. Der von Justin Lader und Charlie McDowell geschriebene „The Discovery“ hingegen geht das Thema tatsächlich glaubhaft und nachvollziehbar an und präsentiert eine Lösung, die auf fernöstlich religiösen Säulen fusst und zumindest in der inneren Logik des Filmes „richtig“ wirkt.
Dann gibt es da noch Isla (Rooney Mara), eine junge Frau, die aus gänzlich anderen Gründen auf die Insel gekommen ist und schnell der Faszination der Experimente - und naürlich auch den Reizen von Will - erliegt. Obwohl der Film samt und sonders auf Action verzichtet, baut er doch eine durchgängige – fast schon Thriller- -Spannung auf, da er sein Thema und seine Figuren ernst nimmt. Das soll nun aber nicht heißen, dass wir es mit einem düsteren Drama zu tun haben. Es gibt ebenso eine Menge rabenschwarzen Humor und zum Finale hin etliche Aspekte, die den Zuschauer positiv gestimmt aus der Filmwelt entlassen.
Trotzdem bietet der Film einige schöne Punkte, die zum Nachdenken anregen und vor allem Rooney Mara und Robert Redford bieten tolle schauspielerische Leistungen, die einen riskierten Blick wert sind. Und wenn man diesen Blick sozusagen durch das Netflix-Abo kostenfrei geniessen kann, dann spricht eigentlich kaum etwas dagegen. Besser als „Flatliners“ oder „Brainstorm“ ist der Film allemal. Dia
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