(Japan 2016) ab 18.Mai auf DVD/BluRay Regie/Drehbuch/Vorlage: Makoto Shinkai Musik: Radwimps Darsteller: Ryûnosuke Kamiki, Mone Kamishiraishi, Ryô Narita
Eines Mal direkt vorab – „Your Name“ hat im Jahr 2016 alle Publikumsrekorde in Japan gebrochen und, nach einer auch international erfolgreichen Auswertung, mittlerweile „Spirited Away“ (2001, zu deutsch „Chioros Reise in die Welt der unglaublich dummen deutschen Titel“) als finanziell erfolgreichster Anime aller Zeiten abgelöst. Auch in Sachen „dümmster deutscher Titel“ könnte sich noch etwas tun, wenn der Film dann letztendlich am 11. und 14. Januar in ausgewählten Kinos zur Vorführung gelangt, falls man sich entscheiden sollte, ihn nicht unter dem Originaltitel, sondern mit der geplanten Verdeutschung zu starten, die zumindest einen wichtigen Plotpoint spoilert und die ich deshalb im folgenden Artikel geflissentlich ignorieren werde.
Langsam bekommen sie die Situation in den Griff und tauchen – ebenso wie der Zuschauer – immer mehr in diese beiden doch sehr unterschiedlichen Welten ein, beginnen, sich gegenseitig zu helfen und Einfluß auf das Leben des anderen zu nehmen und – soviel darf man schon fast als gegeben voraussetzen – verlieben sich ineinander.
Mehr werde ich natürlich nicht über die Geschichte verraten, das werden andere „Kritiker“ sicherlich gerne übernehmen, erwähnen sollte man aber noch, dass der Anfang, den ich eben beschrieben habe so ziemlich der sperrigste Part des Filmes ist. Das mag natürlich an der Nähe zum oben bereits erwähnten Körpertausch-Genre liegen, dessen Grundstory man gefühlt bereits tausend Mal gesehen hat. Dessen ist sich Regisseur/Drehbuch- und Vorlagenautor Makoto Shinkai offensichtlich auch bewusst und so inszeniert er – abgesehen von den üblichen Ausrutschern in den von mir gehassten asiatischen Humor – diesen Teil recht konventionell. Zwar sind alle Bilder wunderschön anzusehen – fast den gesamten Film würde man sich ausgedruckt als Poster in die Wohnung hängen können – und ebenso sind alle Charaktere und selbst die kleinste Nebenfigur liebenswert und lebendig gestaltet, aber gleichzeitig verstrickt sich der Film hier auch in die gängigen Klischees, beginnend damit, dass Taki als Running Gag jeweils beim Erwachen in Mitsuahs Körper seine/ihre Brüste befühlt und dabei immer von deren kleiner Schwester erwischt wird.
Auch die Idee einen, in der Geschichte verankerten, roten Faden sozusagen als "roten Faden" des Filmes zu nutzen sorgt für etliche gänsehauterzeugende Momente und das Ende - wie bereits erwähnt - ist komplett zufriedenstellend und entlässt den Zuschauer mit feuchten Wangen aus der Dunkelheit des Saales.
So wird der Film an den erwähnten beiden Tagen sicherlich ein paar €uro einspielen und eventuell wird seine Klasse noch bis zum DVD/BluRay-Start in Erinnerung bleiben, aber jeder, der ihn nur auf Scheibe entdeckt wird darüber fluchen, dass er ihn nicht auf der großen Leinwand bewundern durfte. Da kann man nur noch hoffen, dass er für den besten Animationsfilm nominiert wird und so vielleicht noch eine zweite Chance bekommt.
Dia
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