![]() Cosa avete fatto a Solange? What have you done to Solange?
Regie: Massimo Dallamano Musik: Ennio Morricone Kamera: Joe D'Amato Darsteller: Joachim Fuchsberger,
Ab 04.05.2017 im Mediabook erhältlich
So mancher wird jetzt ein Déjà-vu haben. Zumindest ein echter EDdie. Denn als solcher hat er natürlich unseren Podcast Nummer 25 gehört, bei dem es um den guten alten Edgar Wallace ging. Wer diesen nicht gehört hat, soll sich ganz doll schämen und dies umgehend nachholen. Sonst holt ihn der Mönch mit der Peitsche ins Gasthaus an der Themse wo der Hund von Blackwood Castle schon auf sein Mittagessen wartet.
Diese präsentieren den „Wallace“-Klassiker nämlich in einem wunderschönen Mediabook, welches jede weitere Veröffentlichung überflüssig macht. Aber kommen wir erstmal zur Handlung, die mit der zugrunde liegenden Wallace-Geschichte nüscht zu tun hat. Am Anfang präsentiert man uns ein knutschendes Pärchen. Sie, Typ „junge Schülerin“, er, Typ „ich bin dein Lehrer, willst Du ´ne gute Note?“. Leider beobachtet sie beim Techtelmechtel einen Mord, den unser Lehrer namens Enrico Rosseni (Fabio Testi) leider nicht mitbekommt. Brille? Fielmann!
Als dann tatsächlich ein Mordopfer gefunden wird, verheddert sich der Vertrauenslehrer blutjunger Schülerinnen in Falschaussagen, um seine Affaire nicht preiszugeben. Nicht wegen Herta, die weiß eh, wo der Hase läuft. Aber so ein Lehrer-/Schülerverhältnis kann aus irgendwie nachvollziehbaren Gründen schnell mal den Job kosten. So gerät er bei Inspector Barth (Joachim Fuchsberger) auch schnell in Verdacht. Als dann ein weiterer Mord geschieht, dessen Opfer direkt aus Rossenis Umfeld stammt, wird die Luft immer dünner für ihn. Getreu dem Motto „Selbst ist der Mann“ ermittelt der liebestolle Lehrer auf eigene Faust... Dieser klassische Giallo wurde bei uns auf Biegen und Brechen in Richtung Wallace getrimmt. Also sorgten die Leute vom Co-Produzierenden Rialto-Film für die Besetzung der deutschen Stars Baal und Fuchsberger.
Doch genützt hats wenig, denn Wallace Stimmung kommt hier nicht auf. Dafür darf man sich auf einen großartigen Giallo freuen, der alles richtig macht. Das Team hinter der Kamera war aber auch exzellent gewählt. Hauptverantwortlicher war Regisseur und Drehbuchautor Massimo Dallamano, dem wir unter anderem Der Tod trägt schwarzes Leder zu verdanken haben. Aber auch die Musik von Altmeister Ennio Morricone in Verbindung mit der Kameraarbeit von Sleazeexperte Joe D'Amato tragen einen großen Teil hierzu bei.
Außerdem gibt es eine Menge an Dokus, Trailer und Interviews sowie einen Audiokommentar. Mein persönliches Highlight ist aber die einstündige Dokumentation German Grusel - Die Edgar Wallace-Serie, bei der neben Frau Baal und Herrn Fuchsberger auch ein gewisser Oliver Kalkofe zu Wort kommt. Einfach köstlich. Das obligatorische Booklet, verfasst von Paul Poet, ist ebenfalls spannend und informativ. Noch ein letzter Kommentar zu Bild und Ton: Zwei Daumen hoch!
Spannender und atmosphärischer Gialloklassiker, der hierzulande in die Wallace-Richtung gedrängt wurde. Ab jetzt haben auch wir die Wahl: Wallace oder Giallo. Pflichtkauf!
chrischi
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