Avengers | Infinity War (Nachspanntitel) (USA 2018) Regie: Anthony Russo, Joe Russo Darsteller: Alle, einige Gäste und ein herrlicher Beweis,
Thanos versucht alle 6 Infinity Steine zusammenzubekommen und legt sich dabei mit den Avengers, den Guardians of the Galaxy und etlichen Gaststars in kleineren Rollen an. Der titelgebende Krieg beendet das Spektakel mit einem – logischerweise – offenen Ende. Mehr braucht man eigentlich nicht zu wissen, wenn man sich in den neuen Avengers Film begibt und wer bei den obigen zwei Sätzen keinerlei Frage hat, der wird sich auch in den fast 2 ½ Stunden des Filmes richtig wohl fühlen. Mich hingegen interessierte mehr, ob und in wie fern es MARVEL/DISNEY schaffen würde, die Masse an Figuren und Schauplätzen einigermassen nachvollziehbar auf die Leinwand zu bringen, ohne dass man als Zuschauer komplett den Überblick oder aufgrund des absoluten Overkills an diversen Konfrontationen das Interesse verliert. Aber auch hier kann ich zu Beginn direkt Entwarnung geben. Der Film entpuppt sich als eine perfekt getimte Unterhaltungsmaschine, die noch genug Ruhepausen bietet, dass man sich als Zuschauer zwischen den CGI-Schlachten erholen kann und schafft dabei auch noch das Kunststück die Geschichte einiger seiner Hauptfiguren weiter zu spinnen. So dauert es tatsächlich fast eine ganze Stunde, bis wir alle Beteiligten zu Gesicht bekommen haben. Der Film läuft zu diesem Zeitpunkt bereits auf vier verschiedenen Handlungssträngen und –Orten zwischen denen mit einer nahezu leicht erscheinenden Eleganz hin-und hergewechselt wird. Und wir reden hier nicht von Handlungen, die alle im gleichen Stil gehalten sind, denn während sich zum Beispiel das Team Ironman / Spiderman im typischen Meister/Schüler –Verhältnis bewegt, geht es bei den Guardians, die auf einen gewissen Donnergott treffen gewohnt witzig und trotzdem tiefsinnig zu, wohingegen die Handlungsebene um Vision durchaus von Ernsthaftigkeit getragen wird. Ich zumindest hatte zwar gehofft, aber in keinster Weise auch nur im Entferntesten damit gerechnet, dass das so gut funktionieren würde. Die Special-FX sind – wie bei MARVEL üblich – auf höchstem Niveau angesiedelt, Ausfälle wie letztens beim Endgegner von Justice League gibt es hier nicht zu be“wundern“. Generell besteht auch die Gegnerschaft diesmal nicht nur aus Horden namen- und gesichtsloser CGI-Opfer, da Thanos sich mit einigen interessanten Helfern umgeben hat, die durchaus eigene Charaktere, Stärken und Schwächen haben und auch in der Lage sind mittels Dialogen bedrohlich zu wirken. Zum Ende hin müssen wir natürlich noch auf den Elefanten im Raum zu sprechen kommen – in Infity War wird gestorben, was ja für Kenner der Comicvorlage, die MARVEL damals dazu nutzte um ihr auf unüberschaubare Größe angewachsenes Superheldenuniversum gesundzuschrumpfen, keine große Überraschung sein sollte. Wer nun genau wie, warum und vor allem wann stirbt werde ich natürlich nicht verraten, nur so viel ich war sehr davon überrascht, wie früh der Bodycount startete und als wie hoch er sich am Ende entpuppt. Sicherlich wissen wir alle, dass es natürlich einige mögliche Reset-Buttons bei Comics gibt, und auch der Film bietet hier einen offensichtlichen und würde er genutzt billigen an (das können wir dann gerne später einmal diskutieren), aber ich glaube einfach nicht, dass Marvel diesen Weg wählt, der sich ja bereits im letzten Jahr bei der direkten Konkurrenz als eher lächerlich erwiesen hat. Da alles andere, was ich zum Film zu sagen hätte im Spoilerbereich liegen würde, breche ich jetzt hier auch bereits ab. Ich kann den zweiten Teil kaum erwarten... Dia
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