Der weiße Hai IV - Die Abrechnung (USA 1987) Regie: Joseph Sargent Drehbuch: Michael De Guzman Darsteller: Lorraine Gary, Lance Guest, Mario Van Peebles, Michael Caine
Dieses Baddie-Review stammt aus dem EVIL ED Magazin Nummer 7 und erschien erstmals im April 1988, also vor ziemlich genau 30 Jahren, nach unserem ersten Eindruck des Filmes, der ja mittlerweile als „krönender“ Abschluß der Jaws-Serie gelten kann. Damals war halt noch nicht bekannt, dass Michael Caine später offen zugab den Film nur zur Finanzierung seiner neuen Villa gedreht zu haben und auch dass Mario van Peebles eine größere Karriere bevorstand konnte niemand ahnen, weshalb er im Originaltext auch immer nur als der „N*ger“ bezeichnet wurde, was ich für diese Version ein wenig abgeschwächt habe. Seht uns diese kleinen Unterlassungen einfach nach und den Text als das was er sei soll – ein sozusagen historisches Dokument, dass zeigt, dass EVIL ED auch in seiner Anfangszeit nicht viel netter war als heute. Viel Spaß beim Lesen...
Jaws IV — unsere Abrechnung! Eine Sache vorab: Wir waren nicht ganz unvoreingenommenen, als wir unsere Karten lösten. Wir erwarteten einen Baddie, aber was uns dann nach einer halben Stunde Werbung geboten wurde, übertraf all unsere Erwartungen. Ehe wir zur eigentlichen Story, der Nummer 4 kommen, lassen wir nochmals die drei Vorgänger Revue passieren.
Diese alte Tradition des "je höher die Zahl hinter dem Titel, desto schlechter der Film" setzt nun auch der vierte Teil munter fort. Hier ist nun seine Geschichte: Zuerst sehen wir den Hai auf eine kleine Küstenstadt namens Amity (wie üblich) zuschwimmen während uns große deutsche Videopremierentitelklötze darauf hinweisen, dass wir gerade jetzt „Der weiße Hai IV - die Abrechnung” sehen. Das Wort "Rache" war deutschen Zensoren und Verleihprofis scheinbar zu hart, ebenso die haibekämpfende Frau auf dem Originalplakat. Es folgt die Einführung der Hauptfigur Loraine Gary als Ellen Brody, die hier noch schrecklicher spielt als im ersten und schlechter aussieht als im zweiten Teil der Hai-ligen Saga. Brody-Sohn Sean hat mittlerweile den Posten seines Vaters, der leider zwischenzeitlich aus Angst vor dem Hai an einem Herzschlag gestorben ist.
Doch zurück zur Story: Dieser Sean also muß eines Abends raus in den Hafen, weil dort ein Baustamm die Zufahrt versperrt. Da nun aber leider keine Mammutbäume verfügbar weren, griff der Ausstatter zur handlichen Birke und so erscheint die Hafeneinfahrt von Amity selbst mir als Nichtnautiker etwas klein und eng. Aber das soll uns nicht weiter stören, denn jetzt endlich taucht unser guter "Bruce” erstmals auf und raubt dem Brody-Sohn erst den Arm und dann das Leben. Erwartet aber nicht zuviel, denn der Klassiker der Tiermonster hatte scheinbar Maulsperre und der Make-Up-Experte gerade Urlaub. Dieser Todesfall gibt Mutter Brody Grund zu ihrem zweiten Sohn Michael auf die Bahamas in Urlaub zu fahren.
Dreißig weitere, ebenso spannende Minuten vergehen, bis der Hai endlich wieder auftaucht und zwar zufällig genau vor dem U-Boot des Brody-Michaels, welches er dann auch ganz fürchterlich zerfetzt. Leider vergißt er den Inhalt und beißt sich einige Zahne aus. Michael läßt sich nun - aller Logik zum Trotz - von seinem Freund und Rechtfertigungsschwarzen davon überzeugen, daß es interessanter ist, Haie zu beobachten, als das Liebesleben der Muscheln zu studieren.
Der Body-Count ist bis jetzt ganze ”2", aber noch hatten wir eine Viertelstunde Hoffnung. Dieser dritte Angriff auf ihre Familie überzeugt Ellen jetzt aber voll, daß der Hai es auf diese abgesehen hat und sie wird zur eiskalten Rächerin. In einem Boot fährt sie - logischerweise unbewaffnet - aufs Meer, um den Bad-Guy zu stellen. Michael, der Schwarze und der Mann, dessen Namen ihr vergessen solltet, machen sich sofort im Sportflugzeug auf, um sie zu retten. Ohne Radar oder sonstige Geräte finden sie auch zwei Filnminuten später das bewegungslos dahintreibende (Motorschaden) Boot, in dem Ellen gerade versucht, den Hai mittels einer Holzstange zu töten. Da das Flugzeug nicht schwinmfähig ist und der Pilot absolut unfähig, landen unsere Helden, woraufhin die Maschine mit Gegurgel untergeht und die drei sich mitten in einer Hai-Attacke auf das Boot retten müssen.
Der Hai lässt sich auch von noch so schlechten Büchern nicht stoppen und hat immer noch nicht dazugelernt: Schwerfällig übt er Attacke um Attacke aus, während die Helden die Zeit besser nutzen und – ganz McGuyver-mässig - ein Bömbchen mit Zeitzünder basteln. Der Schwarze (ganz untergebener Diener) hängt sich als erster über den Bug, um den Hai mit dem Eigenbau zu füttern, doch - Oh Graus - der Hai packt ihn und klappt seine ziemlich unbeweglichen Kiefer auf und zu, während das Blut erstmalig in Strömen fließt. Michael (Caine, nicht der Brody-Sohn) greift den Fernzünder und drückt ihn...nichts passiert und wir sinken vor Schreck tiefer in den Kinosessel ... der Hai greift weiter an ...die Bombe platzt ... das Blut des Hais vermischt sich mit dem Wasser und es wird Zeit, für den Schluß.
”Michael, vergeßt mich nicht! ” Und Michael, (der der Sohn des alten Brodys ist), schwimmet dahin und rettet den Schwarzen, der außer einigen Kratzern nichts abbekommen hat. Seltsam, aber so steht es geschrieben!
Dia und Jürgen
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