Guardians (2017) (Zashchitniki)
Regie: Sarik Andreasyan Darsteller: Anton Pampushnyy, Alina Lanina,
So manches mal denke ich mir: „Mensch, dieser Filmhört sich echt cool an“. Dann schaue ich einen Film und denke mir: „Ja, der sieht auch cool aus“. Und dann wünsche ich mir taub zu sein. So und nicht anders geht es mir bei Guardians. Warum das so ist, und warum ich mich gegen eine „klassische“ Review entschieden habe könnt ihr in den folgenden Zeilen lesen…
Es fing wie ein ganz normaler „Eddie“ Job an. Chrischi schrieb mir: „Wir haben ein Pressemuster zu Guardians, machst du die Review?“ Klar, dachte ich mir. Doch ahnte ich nicht, dass dieser Film bereits wie ein Wanderpokal durch unsere Redakteurshände ging. Aus allen Ecken schallte es „ABGELEHNT“! Ich schaue den Film. Okay, das kleine Budget sieht man ihm an. Die ersten Minuten flimmern über den Bildschirm. Es werden irgendwelche Superwaffen getestet – fein. Es macht „Krach“. Es macht „Bumm“. Ein Mutant taucht auf, zerlegt alles zu Kleinholz… gut, das ist also unser „Enfant terrible“. Das wahre Unheil beginnt aber erst, nachdem die Akteure ihre Schnauze aufmachen. Das Wort „Blödelsynchro“ wäre hier noch nett ausgedrückt. Schnell in die IMDB gelauert – komisch, soll doch ein Actionfilm sein und eben nicht „komisch“. Ist er dann aber auch nicht. Es fallen Dialoge die aus Kacke, Pisse, Furz und Rassismus, sowie diversen weiteren Geschmacklosigkeiten bestehen, dass selbst mir als Comedy-Trash-Brandt-Blödelsynchrofan die (Sack-)Haare zu Berge stehen. Dieser Umstand an sich wäre jetzt kein Problem, würde denn das visuelle Erlebnis mit den akustischen Ergüssen zusammenpassen. Der armenische Regisseur Sarik Andreasyan hat hier eindeutig einen Action-/SciFi-Film abgeliefert. So war es im Ostblock, so war es in den USA. Und bei uns? Wir brauchen eine Extrawurst – in diesem Falle eine rieeeeeeeesen Kackwurst. Danke, Capelight. Ich weiss nicht ob ihr den Auftrag für dieses Kabinett des Sprechdurchfalls gegeben habt, aber falls ihr es wart dürftet ihr ja nichts gegen meine Wortwahl haben. Ist ja schließlich Humor, nech!? Nach dem „Genuss“ von 90 Minuten „Stuss“ habe ich einen leichten Anfall von Redakteurstourette.
Kacke, Fotze, Donald Trump, AfD, Scheiße am Stock! An dieser Stelle sage ich ganz klar – Sarik, mein Gutster. Optisch hat mich dein Film sehr wohl angesprochen. Das kleine Budget hast du mit guten Darstellern, interessanten Charakteren und einer gehörigen Portion Action perfekt ausgenutzt. Klar, die „Mutanten mit Superkräften gegen fiesen Obermutant“ Story ist nicht neu, und sicherlich wolltest du auch ein Stück von Superhelden Kuchen abhaben – aber das macht nichts. Ich werde mir deinen Film noch einmal ansehen. Im O-Ton mit Untertiteln oder halt in der US Synchro. Gräme dich nicht, Sarik! Ich werde – zumindest in einem kurzen Kommentar – ein Update zu deinen Film bringen, sobald ich eine Fassung gesehen habe die nicht für den deutschen „Ich bin zu blöd um Englisch zu können und Untertitel zu lesen“ Markt bestimmt ist. Ich sag es ja immer wieder - O-Ton und Untertitel sind mir allemal lieber als halbgare Synchros. Dass dabei jegliche Aussage des Films verloren gehen kann wird in dem vorliegenden Beispiel mehr als klar. Schade drum‘, ihr Arschkrampen! Da hat man mal was Interessantes vor der Nase, Ripoff hin - Abklatsch her, hat Charaktere mit coolen Fähigkeiten (Gruß an dieser Stelle an Mr. Bär), eine dicke Actionschlacht und dann geht so ein Heckenpenner hin und versaut einem den Spaß mit einer Lokalisierung, wie sie nur Primaten mit verknoteten DNA-Strängen lustig finden können. Ab in den Gulasch..äh.. Gulag mit ihnen. Da können sie dann in aller Ruhe La(t)rinen putzen, nachdem ich die nach bester Stalin Art, nach dem Genuss von verdorbenem Borschtsch, verschissen habe!
Ich muss sowieso mal aufs Klo...
Victor
UPDATE: „Heroes Edition“ - Ab 28.07. im Handel
Da hat man sich im Hause Capelight die Kritik seitens diverser Rezensenten wirklich mal zu Herzen genommen. Der dickste Kritikpunkt – die „Blödelsynchro“ wurde überarbeitet, und so bietet der Film nun eine originalgetreue Übersetzung des Originals. Vorbei die Zeiten der „Dünpfiffwitze“. Nicht nur, dass die Neusynchro deutlich professioneller klingt, nein, sie macht den Film zu dem, was er wirklich ist. Ein unterhaltsames Marvel Ripoff, das zwar nicht besonders originell ist, für das recht kleine Budget allerdings Spaß macht. Endlich liegt „Guardians“ in einer guckbaren Version vor. Nicht nur das – als Entschädigung bringt uns Capelight eine wunderschöne „Heroes“ Edition, in der neben beiden Synchronfassungen zusätzlich ein fancy Schuber enthalten sein wird. Danke, Capelight. So geht Kundenservice! Daran können sich einige mal ein Beispiel nehmen. Wer sich an der Flachwitzorgie der Erstveröffentlichung gestört hat, darf nun beherzt zugreifen. Mal sehen, ob der Regisseur seine Ankündigung wahr macht, und „Guardians“ zu einem eigenen Franchise aufbaut. Wünschenswert wäre es.
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