Return to Sleepaway Camp (2008)
Darsteller: Vincent Pastore, Paul DeAngelo,
Ach, was war das letzten Sommer schön. Ich konnte mich um all die Kultkiller kümmern: Jason, Cropsy, Angela.... hust... ja, auch um den „Herrn“ Angela, der (!) im ersten Teil der Sleepaway Camp-Saga auf Beutezug ging. Gespielt wurde dieses Zwitterwesen von Felissa Rose, die eigentlich ganz süß ist und hoffentlich keinen Schniedel in der Büx versteckt hält. Frau Rose nahm allerdings kurz nach ihrem „Durchbruch“ eine längere Schauspielpause (Schauspiel müsste man eigentlich auch in Anführungsstriche setzen, diese waren allerdings bereits aufgebraucht) und wurde von Pamela Springsteen, der Schwester vom Boss, in den Teilen 2 und 3 ersetzt. Es sollte noch ein weiteres Sequel namens Sleepaway Camp IV: The Survivor folgen. Doch „leider“ (ich kann nicht anders) blieb dieses Meisterwerk der Horrorkunst unvollendet und wurde schließlich 2012 mit Archivmaterial aus den anderen Filmen zu einem unerträglichen Brei zusammengeklöppelt. Doch bereits im Jahre 2008 - zum 25 jährigen Jubiläum des Originals - meldete sich Regieikone Robert Hiltzik mit diesem direkten Sequel zu der Nummero Uno zurück. Und somit auch zu seiner zweiten Regiearbeit ever. Fleißiges Kerlchen. Springsteens Eskapaden ignoriert der Meister im Übrigen komplett, was eigentlich schade ist, waren diese Teile doch wenigstens unterhaltsam. Ich weiß noch genau, dass ich mich letztes Jahr noch schwer tat und mich erfolgreich gegen eine Rezension des finalen (?) Wegschlafstreifens wehren konnte. Doch vor einigen Wochen meinte Victor: „Guck Dir den nochmal an. Der ist klasse. Als sei er in den 80ern gedreht worden.“ Naja, dann bleibt mir wohl nix anderes übrig. Victor vertrau ich blind. Und so sind wir diesmal zu Besuch in Camp Manabe – einem Camp, ganz in der Nähe des damaligen „Camps des Grauens“ (da sind die „“ wieder) Arawak, was dreißig Jahre später auch immer noch im Gedächtnis der Campleiter feststeckt. Doch dieser Ort ist etwas ganz besonderes: Ein Feriencamp, ausschließlich mit Arschlöchern gefüllt. Im Ernst, wir beobachten zunächst eine Horde Kids, die ihre Abgase anzünden. Total crazy, diese Jugendlichen. Als allerdings Alan (Michael Gibney) „mitspielen“ möchte (wieviele Tüdelchen sind eigentlich Weltrekord?), ist der Ofen aus. Alan ist ein dicker, zurückgebliebender Junge mit schmutzigem T-Shirt (welches er im Film nie wechselt!) und Hang zur Aufdringlichkeit. Gleich bei diesem ersten Auftritt wünscht man dem freundlichen Gesellen nur das Allerherzlichste, nämlich einen baldigen Leinwandtod um ihn nie wieder ertragen zu müssen. Doch es kommt ganz anders, denn Alan wird von so ziemlich allen Anwesenden im Camp gehänselt. Ja, regelrecht gequält. Auch einige der Campangestellte gehören zu den Übeltätern. Nun sollte man als Zuschauer wohl Mitleid mit dieser erbärmlichen Kreatur haben, funktioniert aber nicht. Als Täter kommt unser Dickerchen übrigens auch nicht in Frage, denn sobald das Morden beginnt, sehen wir immer eine schwarzgekleidete Gestalt, deren Körperform auch nicht die Spur der von Alan ähnelt. Trotzdem gerät er natürlich in Verdacht, sobald die ersten Leichen auftauchen. Bis dahin ist es allerdings ein weiter Weg und wir müssen erbärmliche Teenagerbratzen ertragen, die wirken wie die „Light“-Variante (erwähnte ich die Anführungsstriche?) einer Tromaproduktion, die American Pie parodieren möchte. So gibt es sowohl einen Stiffler- als auch einen Sherminator-Lookalike, die Alan einen Kuhscheisse-Joint anbieten. Irre lustig die beiden und immer wild am grimassieren. Doch auch die anderen Teenies neigen dazu, Alan das Schmuddelkind zu drangsalieren. Höhepunkt ist zweifelsohne das Häuten seiner geliebten Frösche. Echte Schätzchen also, die hier vom Killer entsorgt werden. Und dabei geht der Film sogar recht originell zu Werke. Da werden Menschen mit Benzin gefüttert, männliche Geschlechtsorgane per Jeep abgerissen (!!!) oder einfach ein Holzpflock durch den Schädel gerammt. Einzig Ronnie (Paul DeAngelo), der bereits im Original mit dabei war, hat den Durchblick: ANGELA IST ZURÜCK! Diese Botschaft überbringt er dem Zuschauer mit allerfeinstem Overacting, welches sein Schauspiel aus Nummer eins oscarreif wirken lässt. Doch das ist alles nichts gegen die Figur des Sheriffs...lasst Euch überraschen. Als Chefkoch darf dann auch noch Isaac Hayes kurz vorbeischauen. Einen tieferen Sinn hat sein Auftritt allerdings nicht. „Grandiose“ letzte Filmrolle des Musikers (Oops, i did it again, baby.). Alles in allem ein höchst belangloses, ja, ärgerliches Machwerk. Die Effekte gehen weitestgehend in Ordnung, bis auf eine CGI-Explosion, die hier so gar nicht herein passen will, ja, deplaziert wirkt. Und Titten gibt’s auch nicht. Ernsthaft, der Film ist total Nippelbefreit. Was ist denn das für ein Slasherfilm? Wie bereits beim ersten Teil hat auch dieser Film kein richtiges Ende und so werden wir wohl weitere 25 Jahre warten müssen, bis Angela dann mit dem Rollator zurückkehrt. 2033 dürfte es soweit sein. Ich jedenfalls wünsche mich zurück zum Crystal Lake. Danke Merkel. Danke Victor.
Fazit: Viel Lärm um nichts in diesem späten Sequel voller Unsympathen. Das Fehlen einer Identifikationsfigur gibt diesem Werk den Todesstoß. Ich bin froh, dass ich den Film hinter mir habe. Chrischi
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