![]() Vaterland
Regie: Christopher Menaul Darsteller: Rutger Hauer, Romanvorlage: Robert Harris
Seit 6. April im Handel - auf 2000 Exemplare limitiert
Manchmal kommt es vor, dass ich schon bei Ankündigung eines Titels ein Release kaum noch abwarten kann. Schröder Media schlägt mal wieder zu und hat mir dieses mal eine besonders große Freude gemacht. Am 6. April erschien mit dem Thriller „Vaterland“ ein Titel, der bisher offiziell nur auf VHS und als gebranntes Bootleg zu horrenden Preisen zu bekommen war. Doch „Vaterland“ ist nicht nur ein von HBO produzierter TV-Film, nein, er basiert auf dem gleichnamigen Roman des genialen Autors Robert Harris. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das Buch bisher noch nicht gelesen habe, dies aber auf Anraten unseres Redaktionsmethusalem Dia alsbald nachholen werde. Eine Notiz in meinem Hausaufgabenheft ist bereits gemacht.
Allerdings überschatten vermeintliche Selbstmorde ehemaliger Nazigrößen das bevorstehende Ereignis. Man betraut den SS Sturmbannführer Xavier März mit den Untersuchungen. Als er auf einige Ungereimtheiten stößt übernimmt die Gestapo den Fall. Just in diesem Moment taucht eine amerikanische Reporterin mit brandheißen Informationen über die Vergangenheit der Nazis auf, welche sie von einem Insider bekommen hat. Nun müssen die Beiden zusammenarbeiten, denn sie müssen nicht nur eine Verschwörung aufdecken sondern auch ihr eigenes Leben schützen. „Vaterland“ begeistert mich immer wieder. Schon als ich den Film in den 90ern im Fernsehen gesehen hatte, packte mich die gesamte Inszenierung sofort. Wirkt Germania in den ersten paar Minuten noch befremdlich, so nimmt man es nach der ersten halben Stunde als selbstverständlich hin. Das Szenario ist mit so viel Liebe zum Detail inszeniert dass man sich sagt: „Ja, so wäre es sicherlich gekommen wenn wir gewonnen hätten.“ Ist dieser Aspekt schon Grund genug sich dieses Meisterwerk anzuschauen, so gibt es obendrauf noch eine spannende Geschichte mit interessanten Charakteren. Diese langweilt zu keiner Zeit und zeigt eine gekonnte Mischung aus Propaganda, Verblendung, Kritik und Spannung. Ein optisch und (fiktiv) geschichtlich interessantes Utopia, in dem die „Herrenrasse“ ihr Netz bis zum Äußersten weiter spinnt. Und jeder der Germanen ist darin nur eine weitere Beute für die Mächtigen Propagandisten.
Schröder Media präsentiert uns den Film im original Bildformat (1,33:1) und mit Stereoton (DD 2.0) in deutscher und englischer Sprache. Kein Grund zu meckern, denn der Film wurde für die damals üblichen 4:3 Formate gedreht. Als Master diente (vermutlich) die letzte Abtastung von HBO, diese besticht durch ein ausreichend sauberes und klares Bild mit leichter Körnung, neigt allerdings zu Bewegungsunschärfe. Die Tonspuren sind sauber und klar verständlich, allerdings sind die Bässe etwas dünn.
Vielen Dank an die Damen und Herren bei Schröder für die Zusendung des Rezensionsexemplars. Victor
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