Fatherland (1994)
Vaterland
Regie: Christopher Menaul Darsteller: Rutger Hauer, Romanvorlage: Robert Harris
Seit 6. April im Handel - auf 2000 Exemplare limitiert
Manchmal kommt es vor, dass ich schon bei Ankündigung eines Titels ein Release kaum noch abwarten kann. Schröder Media schlägt mal wieder zu und hat mir dieses mal eine besonders große Freude gemacht. Am 6. April erschien mit dem Thriller „Vaterland“ ein Titel, der bisher offiziell nur auf VHS und als gebranntes Bootleg zu horrenden Preisen zu bekommen war. Doch „Vaterland“ ist nicht nur ein von HBO produzierter TV-Film, nein, er basiert auf dem gleichnamigen Roman des genialen Autors Robert Harris. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das Buch bisher noch nicht gelesen habe, dies aber auf Anraten unseres Redaktionsmethusalem Dia alsbald nachholen werde. Eine Notiz in meinem Hausaufgabenheft ist bereits gemacht. Lange Rede, kurzer Sinn – worum geht es in „Vaterland“? Berlin, Hauptstadt von Germania, im Jahre 1964. Der 75. Geburtstag des Führers, Adolf Hitler, steht ins Haus. Als besonderer Gast ist US-Präsident Kennedy geladen, der mit Hitler in Verhandlung treten soll, um den kalten Krieg zwischen beiden Nationen zu beenden. Dieses Ansinnen ist nicht ganz uneigennützig, denn die Amerikaner sollen die Nationalsozialisten im immer noch andauernden Krieg gegen die Sowjetmächte unterstützen. Weltoffen gibt sich das dritte Reich, lädt gleich noch eine Gruppe amerikanischer Reporter dazu ein, gibt sich tolerant und inszeniert sich selbst mit dem nötigen Pomp. Allerdings überschatten vermeintliche Selbstmorde ehemaliger Nazigrößen das bevorstehende Ereignis. Man betraut den SS Sturmbannführer Xavier März mit den Untersuchungen. Als er auf einige Ungereimtheiten stößt übernimmt die Gestapo den Fall. Just in diesem Moment taucht eine amerikanische Reporterin mit brandheißen Informationen über die Vergangenheit der Nazis auf, welche sie von einem Insider bekommen hat. Nun müssen die Beiden zusammenarbeiten, denn sie müssen nicht nur eine Verschwörung aufdecken sondern auch ihr eigenes Leben schützen. „Vaterland“ begeistert mich immer wieder. Schon als ich den Film in den 90ern im Fernsehen gesehen hatte, packte mich die gesamte Inszenierung sofort. Wirkt Germania in den ersten paar Minuten noch befremdlich, so nimmt man es nach der ersten halben Stunde als selbstverständlich hin. Das Szenario ist mit so viel Liebe zum Detail inszeniert dass man sich sagt: „Ja, so wäre es sicherlich gekommen wenn wir gewonnen hätten.“ Ist dieser Aspekt schon Grund genug sich dieses Meisterwerk anzuschauen, so gibt es obendrauf noch eine spannende Geschichte mit interessanten Charakteren. Diese langweilt zu keiner Zeit und zeigt eine gekonnte Mischung aus Propaganda, Verblendung, Kritik und Spannung. Ein optisch und (fiktiv) geschichtlich interessantes Utopia, in dem die „Herrenrasse“ ihr Netz bis zum Äußersten weiter spinnt. Und jeder der Germanen ist darin nur eine weitere Beute für die Mächtigen Propagandisten. „Vaterland“ ist wieder das perfekte Beispiel für eine „schwierige“ Review. Allzu viele Details darf man nicht verraten, da man sonst schnell in die Spoilerecke rutscht. Doch eines kann ich sagen – diesen Film sollte man definitiv einmal gesehen haben! Starke Darsteller runden den durchweg positiven Gesamteindruck ab. In der Hauptrolle hätte man sich keinen besseren wünschen können als Rutger Hauer – ein wahrer Charakterdarsteller. Schröder Media präsentiert uns den Film im original Bildformat (1,33:1) und mit Stereoton (DD 2.0) in deutscher und englischer Sprache. Kein Grund zu meckern, denn der Film wurde für die damals üblichen 4:3 Formate gedreht. Als Master diente (vermutlich) die letzte Abtastung von HBO, diese besticht durch ein ausreichend sauberes und klares Bild mit leichter Körnung, neigt allerdings zu Bewegungsunschärfe. Die Tonspuren sind sauber und klar verständlich, allerdings sind die Bässe etwas dünn. Alles in Allem aber kein Grund zu meckern. Die Scheibe von Schröder Media ist Pflicht, denn die alte VHS und das Börsenbootleg können der aktuellen Veröffentlichung nicht das Wasser reichen. Interessenten sollten allerdings schnell zuschlagen - „Vaterland“ ist auf 2000 Exemplare limitiert. Dabei handelt es sich nicht um eine Scheinlimitierung, wie man sie zum Beispiel von Hartboxen / Steelbooks etc. kennt, nein, Schröder Media hat es mir bestätigt – wenn weg, dann weg! Es wird (vorerst) KEINE Nachpressung geben! Also, schnell unten auf den Link klicken noch ein Exemplar sichern! Vielen Dank an die Damen und Herren bei Schröder für die Zusendung des Rezensionsexemplars. Victor
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