Farm House (2008) Farm House Massacre (aka Cabin Massacre)
Darsteller: Jamie Anne Allman,
Bereits auf DVD erhältlich
It´s Repack time im Hause Schröder Media. Und so wurde aus einem Film, der im Original den Titel Farm House trägt und bei seiner deutschen Erstveröffentlichung den romantischen Titel „Cabin Massacre“ bekam, jetzt den Zwittertitel „Farm House Massacre“. Selten waren meine Erwartungen so niedrig beim Einlegen einer Rezensions-DVD. Selten wurde ich jedoch so positiv überrascht. Zunächst eine Warnung: Wer hier einen stumpfsinnigen Folterporno erwartet, wird massiv enttäuscht werden. Das Massaker hält sich in Grenzen, auch wenn der Film immerhin zwei sehr unangenehme Szenen zu bieten hat, die erstaunlicherweise keine Probleme bei der FSK-Prüfung bereitet haben. Aber der Reihe nach. Nach dem Ableben ihres Sohnes wollen Scarlet (Jamie Anne Allman) und Chad (William Lee Scott) dem Süden Kaliforniens den Rücken zukehren. Mit dem Auto fahren sie Richtung Norden, bis Chad durch einsetzenden Sekundenschlaf den Wagen irgendwo im Nirgendwo schrottet. Beide kommen mit dem Schrecken davon, doch (Achtung: Horrorfilmklischee Numero Uno) Handyempfang, um den freundlichen ADAC-Mitarbeiter zu rufen, gibt es leider nicht. Doch die beiden haben Glück im Unglück in Form von Samael (Steven Weber), der das Weingut um die Ecke betreibt. Er und seine Frau Lilith (Kelly Hu) bieten den Aussteigern ein Nachtlager an. Dankend nehmen diese das Angebot an. Doch unsere freundlichen Weinbauern haben ihr Farmhaus zur Folterkammer umfunktioniert, was unsere Reisenden schmerzhaft in Erfahrung bringen werden… Zugegeben, die Story klingt nach einem X-beliebigen Folterfilmchen, doch hier gibt es viel mehr zu entdecken. So werden die Hintergründe, warum Scarlet und Chad ihr Kind verloren haben, erst langsam, in gut über den Film verteilten Rückblenden, offenbart. Auch Chads Wettsucht spielt dabei eine entscheidende Rolle… Eigentlich sollte der Film bei mir neulich nur als Einschlafhilfe dienen. So nach dem Motto: Den guck ich in Etappen und quäl mich bis zum Ende durch. Aber Pustekuchen. An Schlaf war nicht zu denken und auch hinterher hat mich dieses Stückchen Kino (bzw DVD) noch einige Minuten wach gehalten. Zum genaueren Verständnis: Der Film endete morgens gegen drei – der Wecker läutete um sechs – was folgte war ein qualvoller Tag im Büro. Das war es aber wert, denn dafür bekam ich einen stimmigen Horrorfilm mit gelungenen Plottwists. Schauspielerisch gibt es nichts zu meckern. Insbesondere Zweitliga John Torrance Steven Weber und X-Girl Kelly Hu als krankes Killerpärchen wissen zu gefallen und glänzen durch Spielfreude. Die Inszenierung ist stimmig und gegen Ende bekommt der Splatterfan dann auch noch einige schöne (oder eher unschöne) Momente geboten. Vor allem die Zweckentfremdung einer Käsereibe bleibt einem im Gedächtnis hängen. Bild und Ton der DVD gehen in Ordnung. Leider gibt es an Bonusmaterial noch weniger zu bestaunen als unser Podcast Leserbriefe erhält (zwinker, zwinker). Die DVD gibt es bereits für unter 10 Euro zu ergattern. Greift also zu Leute. Erstaunlicherweise erschien das Farm House Massacre nur auf DVD. Das Cabin Massacre hingegen auch auf BluRay. Fazit: Besser als der (bzw die) deutsche(n) Titel erwarten lassen. Farm House ist ein garstiger, kleiner Horrorfilm mit überraschenden Wendungen und einer gesunden Portion Splatter. Horrorherz, was willst du mehr?
Chrischi
|
- Hauptkategorie: Film