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Der Fluch der Hexe (2015)

Queen of Spades -
Pikovaya dama. Chyornyy obryad

Regie: Svyatoslav Podgayevskiy

Darsteller: Alina Babak, Valeryia Dmitrieva,
Igor Khripunov

 

 

ab 9. Februar auf DVD/Blu-Ray

 

SPIEGLEIN, SPIEGLEIN AN DER WAND...

...wer ist der gruseligste Russe im Land? Diese Frage ist durchaus berechtigt, schaffen es doch nicht ganz so viele Horrorfilme aus dem Reich der Zaren in unsere Gefilde. Tiberius sei Dank bekommen wir mit „Der Fluch der Hexe“ einen solchen Vertreter für das heimische Wohnzimmer. Fluch oder Segen – was wird die „Pikdame“ sein?

Die Geschichte beginnt so wie wir es in diversen genretypischen Vertretern schon hundertfach gesehen haben. Vier Junge Leute, darunter die beiden Mädchen Anya und Katya, beschwören einen Dämonen herauf. Kerzen werden angezündet, es wird etwas auf einen Spiegel gekrickelt, die Hexe wird drei mal herbei gerufen. Es dauert nicht lange da muss der erste Teenager dran glauben. Nachdem die Hexe sich wenig spektakulär ankündigt – sie schneidet ihren Opfern die Haare ab – bricht der junge Mann zusammen. Offiziell glaubt man an einen Herzinfarkt, doch als Anyas Vater auf der Beerdigung des Jungen in den Obduktionsbericht schauen darf, tun sich einige Ungereimtheiten auf.

003Anya wird derweil von Visionen der Hexe geplagt und benimmt sich immer seltsamer. Ihr Vater lässt nun nichts unversucht, die mysteriösen Vorgänge aufzuklären und sein Kind vor dem drohenden Unheil, welches sich durch diverse Erscheinungen des Dämonen ankündigt, zu schützen. Hilfe bekommt er dabei von einem mysteriösen Mann, der mehr über den Fluch der Hexe weiß, als er zunächst zugeben mag.

Puuuhhh... hier habe ich es mit einem dieser Filme zu tun, bei denen ich hin- und hergerissen bin. Aber Eins nach dem Anderen. Die Geschichte, die „Der Fluch der Hexe“ erzählt, kommt Freunden diverser asiatischer Genreverteter sofort bekannt vor. Ein Mix aus Allem, was in den letzten Jahren – speziell aus Japan und Korea – Rang und Namen hatte. Wenig innovativ hangeln sich die Macher durch eine - im Grunde solide – Story, die ein eigenes und frisches Element jedoch vermissen lässt. Zu Bekannt wirkt das Erzählte, zu durchschnittlich das Tempo. Man wird den Eindruck nicht los, dass man es hier mit „Ware von der Stange“ zu tun hat.

001Das letzte Drittel hingegen nimmt dann doch noch ein wenig Fahrt auf. Den Zuschauer erwartet ein spannend inszeniertes Finale, welches dann leider wieder in den Trott eines typischen Genre-Ende zurück fällt. Licht und Schatten, so kann ich es am Besten beschreiben.

Auf der Habenseite kann der Film dann doch noch so einiges für sich verbuchen. Die Inszenierung ist stimmig. Beleuchtung und Kameraarbeit grundsolide und die Darsteller sind ungelogen das stärkste Element der Dämonengeschichte. Der gesamte Cast spielt sehr überzeugend, ein besonderes Lob an dieser Stelle für die damals dreizehnjährige Alina Babak, die hier die Hauptrolle spielt. Wenn sie weiter so überzeugen kann, sehe ich einen kleinen Stern am russischen Filmhimmel auf uns zu kommen.

Jetzt der wohl schwerste Teil dieser Review... mein

 

007Fazit:

Es gibt Filme die ich soooo gerne mögen möchte. Filme, bei denen ich das Potenzial riechen, schmecken, fühlen kann. Es springt auf mich zu und bremst im letzten Moment dann doch ab, um die Richtung zu wechseln. So ein Film ist „Der Fluch der Hexe“.

Trotz der unkreativen Story gibt es da etwas, das mich rund 90 Minuten lang vor dem Fernseher halten konnte. Die stimmige Inszenierung haut die dünne Geschichte zwar nicht komplett raus, reicht aber, um über die Laufzeit zu unterhalten. Dem Ensemble schaut man gerne beim Spielen zu, der Höhepunkt des Films entschädigt für den durchschnittlichen Plot.

Ein Meisterwerk oder gar ein Meilenstein ist und wird der Film sicherlich nicht. Dennoch liegt hier ein grundsolider Beitrag aus Russland vor. Ein wenig mehr Mut und eigene Ideen in der Geschichte wären schön gewesen. Habe ich dies auch schon (zu) oft erwähnt, es bleibt nun mal der Hauptkritikpunkt.

Wenn ich so darüber nachdenke würde ich in der Summe zwar keine klare, aber dennoch eine kleine Kaufempfehlung aussprechen. „Der Fluch der Hexe“ ist so ein Film, den man alle paar Jahre mal in den Player wirft.

Victor
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