Forsaken (2015) Regie: Jon Cassar Darsteller: Kiefer Sutherland, Donald Sutherland,
Derzeit bei Amazon Prime erhältlich Vor drei Jahren wurde Jack Bauer von den Russen deportiert (Böser Spoiler – mir egal, soll Negan doch mit Lucille, an der noch Abrahams und Glenns Blut klebt, kommen). Seither ist es still um den Helden mit den Initialen eines berühmten, britischen Geheimagenten (neee….der heisst nicht Jason Bourne…und auch nicht Jim Beam). Auch das neue Spin-Off 24: Legacy lässt den Namen Sutherland nur in Produzentenfunktion erscheinen, womit Bauers Schicksal weiterhin ungeklärt bleiben dürfte. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt. Denn Jack Bauer ist ein Stehaufmännchen. Gerüchtehalber wurde er zuletzt im Jahr 1872 in einem kleinen Kaff im Wilden Westen erblickt. Denn dort spielt der hier vorliegende Streifen von 24-Produzent und –Regisseur Jon Cassar. Jack heisst hier John Henry Clayton, seine Figur ähnelt der des Anti-Terror-Kämpfers jedoch enorm. Clayton möchte, ebenso wie der späte (Season 7) Jack vom Töten nichts mehr wissen. Nach Jahren kehrt er heim zu seinem Vater, dem Reverend William Clayton (Donald Sutherland). Mama segnete während der langjährigen Abwesenheit John Henrys bereits das Zeitliche, was das angeknackste Verhältnis von Vater und Sohn nicht verbessert. Im Gegenteil, Papa ist wenig erbaut über das Erscheinen seines Sohnes, der ein dunkles Geheimnis mit sich trägt und vor dem das halbe Dorf aus Angst erstarrt. Lediglich seine einstige, mittlerweile verheiratete, Jugendliebe Marie-Alice (Demi Moore) wagt eine zarte Annäherung an den verkniffen-traurig blickenden Heimkehrer, der sich friedlich mit dem Bestellen der Felder die Zeit vertreibt. Doch selbstverständlich gibt es Ärger im ländlichen Paradies und mit Frieden auf Dauer ist auch Pustekuchen. Der Ärger heisst hier James McCurdy, seines Zeichens gieriger Grundbesitzer, der Gott und die Welt aus dem Kaff vertreiben möchte. Dieser wird von Brian Cox herrlich ekelhaft dargestellt. Wer nicht verkauft, bekommt von seinen Männern zunächst eine aufs Maul, später dann mit Blei den Wanst voll. John Henry, vor dem McCurdy eine Heidenangst hat, hält sich derweil schön raus, um seinem Vater und sich selbst zu beweisen, dass die Zeit der Gewalt für ihn ein Ende hat. Doch die draufgängerischen Bösewichte versuchen ihn immer wieder aus der Reserve zu locken. Auch als sie ihn übelst zusammenschlagen, wehrt sich Jack…äääh…John Henry nicht, bis….ja…bis…. Weiter auf den Inhalt eingehen werde ich nicht. Der Film nimmt sich die altbekannte Grundstory aus Pale Rider - Der namenlose Reiter, ersetzt dessen Hauptfigur (Pfaffe aus dem Jenseits) gegen die aus Erbarmungslos (Killer auf der Suche nach Frieden). Nein, ein Film der grossen Überraschungen ist Forsaken wahrlich nicht. Vielmehr ein klassischer Western, bei dem man es gar nicht erwarten kann, dass die Hauptfigur endlich zur Knarre greift und aufräumt. Bis dahin kann man sich auf ein gelungenes Vater-Sohn-Zusammenspiel freuen. Generell ist der Film mit den Sutherlands, Cox und Moore (die erstaunlich gut gealtert ist und nicht zu den üblichen, in die Jahre gekommenen Botox-Zombies gehört) erstaunlich gut besetzt. Absolutes Glanzlicht im Cast ist jedoch Michael Wincott, der einen – vom Gewissen geplagten – Revolverhelden im Auftrag des bösen McCurdy spielt. Seine Figur gehört neben dem Vater-Sohn-Gespann zu den Highlights dieses klassischen Westerns. Apropos Highlight: Ja, das Finale rockt und kommt mit ordentlicher Härte daher. Fazit: Altmodischer Western vor ländlicher Kulisse mit gutaufgelegter Besetzung. Ruhig erzählt mit bleihaltigem Finale. Fans von Filmen wie Open Range - Weites Land kommen voll auf ihre Kosten.
Chrischi
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